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Die US-Regierung plant, zum Schutz von Präsident George W. Bush während des G8-Gipfels, eine Fregatte und einen Zerstörer in die Ostsee zu entsenden, die den Tagungsort seewärtig sichern sollen. Es sollen ein Zerstörer der Arleigh-Burke Klasse und ein Kreuzer der Ticonderoga Klasse eingesetzt werden. Diese Schiffe haben das taktische Mittelfrequenzsonar AN/SQS-53C an Bord von dem eine tödliche Wirkung für Meeressäugetiere ausgeht. "Der ohnehin stark bedrohte Bestand unserer letzten Ostseeschweinswale darf nicht auf dem Altar der Terrorabwehr geopfert werden", mahnen die drei Naturschutzverbände. Kontakte: Meeresbiologe Sven Koschinski: 04526 - 381716 Petra Deimer (GSM): 04106 - 4712 Ingo Ludwichowski, NABU, Tel. 0160-96230512 Faktenblatt Bedrohung von Ostseeschweinswalen durch G-8-Gipfel in Heiligendamm im Internet: www.delphinschutz.org/dokus/g8-gipfel.pdf und www.NABU-SH.de Offener Brief an den amerikanischen Botschafter in Berlin William R. Timken jr. Amerikanische Botschaft Berlin Herrn Botschafter William R. Timken jr. Neustädtische Kirchstr. 4-5 10117 Berlin Fax: 030 2386290 04.April 2007 Sehr geehrter Herr Botschafter, anlässlich des G8-Gipfels vom 6. bis 8. Juni in Heiligendamm plant Ihre Regierung zum Schutz des Präsidenten eine Fregatte und einen Zerstörer in die Ostsee zu entsenden, die den Tagungsort seewärtig sichern sollen. Unter anderem ist der Einsatz eines Zerstörers der Arleigh-Burke Klasse geplant. Diese Schiffe haben das taktische Mittelfrequenzsonar AN/SQS-53C an Bord, von dem eine tödliche Wirkung für Wale ausgeht. Der Einsatz eines derartigen Sonars wird in Verbindung mit der Massenstrandung von Schweinswalen und massiven Störungen anderer Meeressäugetiere im Puget Sound an der Westküste Kanadas im Mai 2003 gebracht. Weiter sind diese und andere Mittelfrequenzsonare verantwortlich für mittlerweile eine Vielzahl von Massenstrandungen von Schnabelwalen und anderen Walarten, die regelmäßig nach Militärmanövern an Land gespült werden. In der Ostsee leben zwei getrennte Populationen von Schweinswalen, von denen die östliche hochgradig vom Aussterben bedroht ist. Experten schätzen deren Bestand auf weniger als 600 Tiere. Auch die Zahl der westlichen Population ist stark rückläufig. Beide Populationen kommen im weiteren Umkreis von Heiligendamm vor. Taktische Mittelfrequenzsonare haben einen Lärmpegel von 235 dB (re 1µPa @ 1m). Ein tödliches Verletzungsrisiko (akustisches Trauma) sowie das Risiko für Gehörschäden bei Meeressäugetieren sind erheblich, noch in einer Entfernung von vielen Kilometern. Die Kommunikation zwischen Muttertieren und ihren Kälbern kann in einem noch größeren Umkreis erheblich beeinträchtigt werden. Im Juni sind die Schweinswalkälber in der Ostsee noch sehr jung und daher besonders anfällig. Bei einer Trennung von der Mutter ist das Kalb nicht überlebensfähig. Darüber hinaus kommt es zu erheblichen Störungen bei den empfindlichen Meeressäugetieren. Wir fordern die amerikanische Regierung nachdrücklich auf, keine Mittelfrequenzsonare in der Ostsee zu verwenden um den ohnehin stark bedrohten Bestand der Ostseeschweinswale keinen zusätzlichen Risiken auszusetzen. Mit freundlichen Grüßen Olaf Tschimpke (NABU) NABU-Präsident Ulrich Karlowski (GRD) Diplom-Biologe Petra Deimer (GSM) Diplom-Biologin
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