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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 01.04.2007
Folgen der Entwaldung im Amazonasgebiet
Der Alternativ-Nobelpreisträger Martin von Hildebrand warnt vor den gravierenden Folgen der Entwaldung im Amazonasgebiet für das Weltklima.
Bestätigt werden seine Befürchtungen durch den aktuell veröffentlichten Klimareport der UNO. Martin von Hildebrand ist derzeit auf Einladung von GLOBAL 2000 in Wien, um von seinem Regenwaldschutz-Projekt in Kolumbien zu berichten.

Das österreichische Außenamt unterstützt dieses mehrfach ausgezeichnete Vorzeigeprojekt der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit bisher mit 250.000 Euro pro Jahr. "Wir haben noch keine Modelle, die uns genau zeigen, welche Folgen der Klimawandel auf die Amazonas-Regenwälder haben wird. Aber was wir sicher sagen können, ist, dass die zunehmende Entwaldung und das Absterben der Wälder zu weiteren Treibhausgasemissionen führen und damit zum Klimawandel beitragen wird", warnt Hildebrand und: "Der Regenwald ist nicht nur die Lunge der Welt, sondern auch das Herz des Weltklimas, das Luftfeuchtigkeit und Energie in das weltweite Klimasystem pumpt."

Die hauptsächliche Bedrohung für den Regenwald im Amazonasgebiet besteht derzeit im Südosten, wo riesige Soja- und Zuckerrohr-Plantagen für die Futtermittel beziehungsweise Biodieselproduktion angelegt werden. Beides wird nach Europa und in die USA exportiert. Der Anbau dieser Feldfrüchte führt letztlich dazu, dass immer weitere Waldflächen in Ackerland umgewandelt werden. Gleichzeitig wird durch die brasilianische Regierung die Asphaltierung der Straßen vorangetrieben, was zu weiteren Ansiedlungen und Waldzerstörungen führt. Durch diese sozio-ökonomisch bedingten Waldzerstörungen wird ein fataler Teufelskreis ausgelöst, der letztendlich den gesamten Amazonas-Regenwald bedroht. Denn diese Kahlschläge unterbrechen den Wasserkreislauf, der feuchte Regenluft vom Atlantik bis an die Anden, dem Quellgebiet des Amazonas, transportiert.

Es gelangt viel weniger Wasser in die inländischen Ökosysteme. Dadurch sinkt der Grundwasserspiegel, die Bäume sterben ab, der Wald trocknet aus. Die starken Regengüsse, die zuvor durch ein dichtes Blätterdach aufgefangen wurden, waschen jetzt den Boden aus und lassen einen an Nährstoffen verarmten Boden zurück. Gleichzeitig steigt durch die Trockenheit die Gefahr verheerender, durch Blitzschlag ausgelöster Waldbrände, die im gesunden Regenwald nicht vorkommen.

Daniel Hausknost, GLOBAL 2000: "Es genügt nicht mehr, einzelne Nationalparks einzurichten und diese vielleicht mit Korridoren zu verbinden. Die Erhaltung des gesamten Regenwaldes in seiner Funktion für das Weltklima und in seiner einzigartigen Biodiversität ist zur Herausforderung für die gesamte Staatengemeinschaft geworden. Wir fordern eine globale Anstrengung, dass die Länder der Tropen ihre Regenwälder außer Nutzung stellen. Dafür müssen sie von den Industriestaaten sie Kompensationen erhalten. Der Großteil der Masttierhaltung in Österreich beruht auf der Verfütterung von importiertem Soja auch aus Regenwaldgebieten. Deshalb ist die Umstellung der Fleischproduktion auf heimische Futtermittel ein dringend notwendiger Beitrag zur Rettung der Amazonas-Regenwälder."
Quelle:
GLOBAL 2000 2007


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