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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 17.03.2007
Studie des Öko-Instituts zeigt CO2-Bilanz von Strom auf
Berechnungen des Öko-Instituts mit GEMIS (siehe www.gemis.de) © oeko.de
Wissenschaftler empfehlen Effizienz und erneuerbare Energien zum Klimaschutz - Atomenergie zu risikoreich.

Wie sieht die CO2-Bilanz von Atomstrom aus, wenn der gesamte Lebensweg inklusive des Uranabbaus einbezogen wird? Auf diese Frage gibt eine Kurzstudie des Öko-Instituts Antworten, die heute in deutscher Fassung veröffentlicht wird. Eines der Ergebnisse: Atomkraftwerke verursachen weniger Treibhausgase als Braunkohle- oder Importsteinkohlekraftwerke. Atomenergie kann jedoch nach Auffassung des Öko-Instituts trotzdem keinen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten, da sie andere Risiken aufweist, die Rohstoffbasis zu gering ist, sie zu teuer und zu langsam ist sowie international nicht verträglich.

Demgegenüber verursacht Strom aus erneuerbaren Energien - und hier insbesondere Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplung - deutlich weniger Treibhausgase als Atomstrom. Zum Klimaschutz müssen, neben der vorrangigen Energieeffizienz und Kraft-Wärme-Kopplung, daher vor allem die erneuerbaren Energien beitragen.

Die Tabelle (links) gibt einen Überblick über die Treibhausgas-Bilanz.

Selbst wenn Strom aus Braunkohle in vollem Umfang mit Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt würde und nur Uran aus Südafrika in deutschen AKW zum Einsatz käme, sind die Treibhausgas-Emissionen des Braunkohle-KWK-Stroms fast sechsmal höher als die von Atomstrom.

In den Daten sind die Treibhausgasemissionen aus der "Entsorgung" der abgebrannten Brennelemente noch nicht enthalten, da derzeit kein realistisches Entsorgungskonzept vorliegt und so keine belastbaren Daten zu Energieaufwand usw. existieren. Nach zur Zeit in Arbeit befindlichen Abschätzungen einer oberen Grenze für die Konditionierung und einer untertägigen Verbringung abgebrannter Brennelemente zeigt sich jedoch, dass selbst bei extremen Annahmen sich die Treibhausgasbilanz des Atomstroms bestenfalls verdoppelt und damit immer noch sehr deutlich unter denen von Braunkohle läge.

Wird zudem berücksichtigt, dass künftig durch Erschöpfung günstiger Uranlagerstätten der Förderaufwand stark ansteigt, so könnte langfristig die Treibhausgasbilanz (ohne Entsorgung) des Atomstroms auf 200-300 g//kWhel ansteigen. Selbst dies wäre nur rund ein Viertel der Treibhausgasbilanz von Braunkohle.

Die Braunkohle ist somit keine klimafreundliche Alternative, ebenso wenig die Steinkohle. Zum Klimaschutz müssen, neben der vorrangigen Energieeffizienz und Kraft-Wärme-Kopplung, daher vor allem die erneuerbaren Energien beitragen.
Bei fossilen Energien ergeben sich nur bei der Nutzung von Erdgas in Kraft-Wärme-Kopplung (mit dezentralen Blockheizkraftwerken) etwa vergleichbare strombezogene Treibhausgasemissionen wie bei Atomstrom. Demgegenüber verursacht Strom aus erneuerbaren Energien - und hier insbesondere Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplung - deutlich weniger Treibhausgase als Atomstrom.
Quelle:
Öko-Institut e.V. 2007



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