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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 16.03.2007
Von G8-Umweltministern muss Zeichen für globale Energiewende ausgehen
Zum Treffen der Umweltministerinnen und -minister der G8-Staaten in Potsdam erklären die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Bärbel Höhn und Jürgen Trittin:

Die G8 müssen in Potsdam unter Beweis stellen, dass es ihnen mit dem Klimaschutz ernst ist. Nur wenn die Industriestaaten mit gutem Beispiel voran gehen, können sie auch Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien für stärkere Anstrengungen im Klimaschutz gewinnen. Das bescheidene CO2-Reduktionsziel der EU von 20 Prozent war in dieser Hinsicht ein fatales Signal der Mutlosigkeit. Denn wenn man die bisher erreichten Fortschritte und den CO2-Rückgang durch den Wirtschaftsumbruch in Osteuropa einrechnet, sind Dreiviertel des verkündeten Ziels schon erreicht. Bis 2020 traut sich die EU also gerade einmal 5 Prozent an zusätzlichen CO2-Einsparungen zu. Wenn die Industriestaaten als größte Emittenten selbst so zögerlich ans Werk gehen, werden sie die aufstrebenden Schwellenländer nicht mit ins Klimaboot holen. Stattdessen sollten sich die G8-Länder ohne Wenn und Aber verpflichten, ihren CO2-Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent zu senken.

Das G8-Umweltministertreffen muss ein Zeichen setzen für eine globale Energiewende und einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. Ziel muss sein, bis zum Jahr 2015 mindestens eine Milliarde Menschen mit Energie aus erneuerbaren Quellen zu versorgen. Zu diesem Zweck müssen die internationalen Förderinstrumente für erneuerbare Energien massiv gestärkt werden. Ein globales Investitionsprogramm für erneuerbare Energien wäre nicht nur ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz, sondern auch ein Jobmotor für die exportstarke deutsche Solar- und Windenergiebranche. Außerdem müssen die G8-Staaten ihren Einfluss in der Weltbank und den regionalen Entwicklungsbanken nutzen, um für den Ausbau von Energieeffizienzprogrammen zu werben

Wir begrüßen die Einladung der fünf Schwellenländer Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika zum Umweltministertreffen als Zeichen, dass die G8 Staaten erkannt haben, dass sie nicht unabhängig von der Weltgemeinschaft Beschlüsse fassen sollten. Gerade beim Klimaschutz ist es von zentraler Bedeutung, dass man zu einem neuen internationalen Abkommen zur Minderung der Treibhausgasemission kommt. Heute müssen die Weichen gestellt werden, um eine wirksame internationale Vereinbarung für ein Folgeabkommen zum Kyoto-Protokoll nach 2012 zu beschließen. Dazu müssen neben den Industrieländern auch die Schwellenländer frühzeitig in den Verhandlungsprozess einbezogen werden.


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