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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 18.02.2007
Die wundersame Wandlung des Gerd Sonnleitner
Bio boomt. Aber in Deutschland gibt es zu wenig Biobauern. Viele Biolebensmittel müssen importiert werden.
Das beklagte jetzt auf der Biofach in Nürnberg Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes. Derselbe Gerd Sonnleitner ist aber einer der Hauptschuldigen dieses Zustandes, den er beklagt.

Jahrelang hielt der Bauernpräsident die Biolandwirtschaft für eine schlichte Spinnerei und seine Widersacherin Renate Künast für eine Ideologin, wenn sie unermüdlich konventionelle Bauern zum Umstieg ermunterte. Auch deshalb wurde Renate Künast auf Bauerntagen ausgepfiffen, wenn sie das Wort "Bio" nur in den Mund nahm. Die zunehmenden Lebensmittelskandale der alten, industrialisierten Landwirtschaft wurden schlicht verdrängt.

Dass aber immer mehr Verbraucher "Klasse statt Masse" (Künast) wollen und hier die Geschäfte von morgen liegen, hat derselbe Bauernpräsident, der jetzt mehr Bio fordert, viele Jahre nicht wahrhaben wollen. Deshalb stagniert die deutsche Biobranche. Weil aber der Markt immer mehr Bioprodukte verlangt, muss er in einer globalisierten Welt von außen bedient werden. Dadurch bleibt "Bio" zwar "Bio", aber nicht Öko. Denn ökologisch ist es nicht, Lebensmittel aus Polen, Dänemark und Italien oder Argentinien nach Deutschland zu transportieren. Deutschland hat 2007 viele Bauern, aber viel zu wenig Bio! Herr Sonnleitner, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Aber vielleicht ist es ja noch nicht zu spät. Also: Willkommen im Bio-Klub, Gerd Sonnleitner.
Quelle:
Franz Alt 2007



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