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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 12.02.2007
25 Mio. Dollar für die effizientesten CO2-Vernichter
Große Erfindungen zur Reduktion der Treibhausgase gesucht
London/Wien (pte/12.02.2007/13:50) - Um dem drohenden Klimawandel entgegenzuwirken, hat der Unternehmer Richard Branson einen mit 25 Mio. Dollar dotierten Umweltpreis ausgeschrieben. Das Preisgeld soll an jene Forscher gehen, die große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid CO2 aus der Atmosphäre entfernen. Der "Virgin Earth Challenge"-Preis www.virginearth.com ist weltweit ausgeschrieben, die Anmeldung erfolgt Online. Geht es nach Bransons Plänen, sollen damit mehrere Mrd. Tonnen des Treibhausgases entfernt werden.

Branson, der Betreiber der Fluggesellschaft Virgin ist, will die globale Erwärmung damit auch zu einem globalen Thema machen, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature www.nature.com. "Wer in der Lage ist, anhand wissenschaftlicher Beweise zu zeigen, dass große Mengen an CO2 aus der Atmosphäre genommen werden können, soll den Preis erhalten", berichtet Branson auf seiner Homepage. Die Jury besteht aus Branson, dem ehemaligen US-Vize-Präsidenten Al Gore, den Wissenschaftlern James Lovelock, Tim Flannery, James Hansen und Crispin Tickell. In fünf Jahren soll der Gewinner feststehen, denn so lange läuft die Ausschreibung. Einmal jährlich wird sich die Jury treffen, um allfällige Projekte zu beurteilen.

Vorstellbar sind Erfindungen wie etwa CO2-fressende Bakterien, die in Abgasrohren installiert werden, bis hin zu unterirdischen Lagerstätten, in denen das Gas dann vergraben wird. Solche Projekte gibt es bereits. Dabei soll das CO2 direkt von Kraftwerken über Rohrleitungen entweder in flüssiger oder gasförmiger Form zum Ozeangrund transportiert und dort im Sediment gelagert werden. Es gibt auch Pläne CO2 in aufgelassenen Ölfeldern oder Bergwerken endzulagern. Ausbaufähig scheint auch ein Projekt, das kanadische Forscher der University of Calgary entwickelt haben, zu sein: Mithilfe chemischer Substanzen ist es ihnen gelungen auch größere Mengen des Treibhausgases vom Himmel zu holen. Allerdings kostet das derzeit zwischen 200 und 500 Dollar pro Tonne.

Dass Not am Mann ist, scheint Branson, der auch daran arbeitet den Flugverkehr sauberer zu machen, klar zu sein. Derzeit werden auf der Erde jährlich mehr als sieben Mrd. Tonnen CO2 in die Atmosphäre entlassen. Das sei einfach zuviel. Der Preis sei dennoch eine symbolische Geste, wie der britische Umweltexperte und Diplomat Crispin Tickell erklärt. "Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass eine neue Technologie die einzige Lösung ist", so der Fachmann. Es handle sich viel mehr um ein gesellschaftliches Problem. "Das ist der Beginn eines neuen Zeitabschnitts, der nicht von heute auf morgen Lösungen bieten wird. Wir müssen nämlich anfangen als Gesellschaft anders zu denken", meint der Forscher.

Zu einem ähnlichen Schluss kommen auch die Forscher des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften www.oeaw.ac.at/ita . "Die besten Ergebnisse für eine wirksame CO2-Reduktion erzielte eine Kombination verschiedener Strategien, die allerdings nur durch Zusammenwirken aller politischer Kräfte und der Zivilgesellschaft funktionieren könnte", meint Mahshid Sotoudeh, Expertin für Umwelttechnologie im pressetext-Interview. "Bei einem Expertentreffen im norwegischen Parlament im November 2006 sind alle Teilnehmer darüber einig gewesen, dass technologische Lösungen, seien es Wind- oder Sonnenkraftwerke, Biotreibstoffe, Atomkraftwerke oder Maßnahmen zur Speicherung von CO2, allein nicht ausreichen würden, um die Sicherheit der Energieversorgung in Europa zu garantieren", so die Expertin, die betont, dass integrative Maßnahmen zwar schwieriger umzusetzen wären, allerdings höhere Effizienz hätten als die End-of-Pipe-Maßnahmen. Eines der größten Potenziale sei die Verbesserung der Energieeffizienz. "Maßnahmen, die zur Durchführung selbst große Mengen an Energie verbrauchen, sind hingegen nicht so effektiv", so Sotoudeh abschließend im pressetext-Interview. (Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
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