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Am 20. Dezember hat die 61. UN-Generalversammlung am Nachmittag in New York das Jahr 2008 zum "Internationalen Jahr der sanitären Grundversorgung" der Vereinten Nationen ausgerufen. Die Initiative zu der Resolution hatte der Wasserberaterkreis des Generalsekretärs der Vereinten Nationen (UNSGAB) ergriffen. Als Vize-Vorsitzende des Gremiums hat Uschi Eid im September am Sitz der Vereinten Nationen dafür intensive Lobbyarbeit bei zahlreichen UN-Mitgliedstaaten gemacht. Das internationale Jahr soll dazu beitragen, die enorme Katastrophe abzustellen, die durch schmutziges Wasser verursacht ist. Wir müssen deutlich mehr tun, um die Verpflichtung aus den UN-Millenniums-Entwicklungszielen einzulösen, bis zum Jahr 2015 die Zahl von 2,6 Milliarden Menschen zu halbieren, die keinen Zugang zu Abwasserentsorgung und Toiletten haben. Verunreinigtes Wasser verursacht eine wenig beachtete Katastrophe: Es fordert zehnmal mehr Todesopfer als bewaffnete Konflikte und ist für 80 Prozent aller Erkrankungen in Entwicklungsländern verantwortlich. Um dies zu ändern, brauchen wir die Aufmerksamkeit, die ein internatonales Sanitärjahr für die "schmutzige Seite" des Wassers erzeugen kann. Auch die ökonomischen Folgekosten sind hoch: Allein Subsahara-Afrika kosten Arbeitsausfälle und steigende Gesundheitsausgaben circa 28 Milliarden US-Dollar - rund 5 Prozent seiner Wirtschaftskraft. Dies ist mehr, als Afrika 2003 an Entwicklungshilfe und Schuldenerlassen erhalten hat. Investitionen in den Abwassersektor lohnen sich also. Abwasserentsorgung, eine Grundausstattung mit Toiletten und Hygieneerziehung sind die beste Präventivmedizin. Trotz der dramatischen Folgen steht die Abwasserentsorgung noch immer im Schatten der "sauberen" Seite, obwohl ohne eine sachgemäße Entsorgung auch die Versorgung mit Trinkwasser nicht möglich ist. Für die Vernachlässigung des Themas sind nicht zuletzt zahlreiche Tabus verantwortlich, mit denen das "Toiletten-Thema" häufig noch immer behaftet ist. Sie sind ein Haupthindernis, das einer aktiven Bekämpfung des Problems entgegensteht - ähnlich wie es bis vor kurzem noch bei HIV/AIDS der Fall war. Zwei von fünf Erdbewohnern haben kein "stilles Örtchen" und müssen ihre Notdurft in der Öffentlichkeit verrichten. Dies ist eine zentrale Frage menschlicher Würde, einmal abgesehen von den katastrophalen Folgen für die menschliche Gesundheit und für unsere Umwelt, die immer noch mit zu 90 Prozent ungeklärten Abwässern verschmutzt wird. Das internationale Jahr soll dazu beitragen, den erforderlichen politischen Willen zu mobilisieren und Bewusstsein für das Problem schaffen. Alle Staaten, internationale und nationale Organisationen, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft sind dazu aufgerufen, das Sanitärjahr 2008 zum Anlass zu nehmen, aktiv zu einer Trendwende bei der Sanitärversorgung beizutragen.
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