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Rubrik:Energie & Technik    Datum: 18.12.2006
Biodiesel: Unterwegs Richtung Überkapazität
Biokraftstoffhersteller bauen weiter aus
Hamburg/Zörbig/Pritzwalk (pte/18.12.2006/13:53) - Zwei Monate nach dem Börsengang mehrerer Biotreibstoffhersteller konzentrieren sich die Unternehmen weiterhin auf den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten. Während der deutsche Markt für Bioethanol dabei von einer Sättigung noch weit entfernt ist, zeichnet sich am Biodieselmarkt ein anderes Bild ab. "Volumenmäßig ist der Bedarf durch Marktkapazitäten die bereits vorhanden sind oder noch kommen werden, gedeckt. Es geht hier eher in Richtung Überkapazitäten", erklärt Sal. Oppenheim Analyst Stephan Wulf im Gespräch mit pressetext. Wer erfolgreich am Markt bestehen kann, werde dann vor allem durch Produktionsvorteile entschieden.

Derzeit kommen nicht nur viele Kapazitäten auf den Markt, gleichzeitig wird auch durch die ab 1. Januar 2007 geltende Gesetzgebung die Zumischung von Biodiesel am deutschen Markt vorgeschrieben, erläutert Wulf die aktuelle Situation. Aufgrund der drohenden Überkapazitäten werden im kommenden Jahr vor allem Produkt- und Produktionseffizienz vorrangige Rollen bei der Unternehmensstrategie spielen, so der Analyst. Dies umfasse sowohl günstige Ausgangsstoffe, Skaleneffekte als auch Logistikvorteile. Einige Unternehmen würden aufgrund dieser Entwicklung vermutlich mit Problemen konfrontiert, wobei kleinere Unternehmen eher betroffen sein werden. Am Markt für Bioethanol werde es dagegen auch mittelfristig zu keinen Überkapazitäten kommen, so Wulf.

Seit den Börsengängen von Biotreibstoffunternehmen wie Verbio oder CropEnergies vor wenigen Monaten sei noch zu wenig Zeit vergangen, um einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Kurse geben zu können. Der Biokraftstoffhersteller Verbio hat unterdessen seine Pläne für den Bau einer neuen Bioethanolanlage bekannt gegeben. Für rund 100 Mio. Euro soll im kommenden Jahr im Seehafen von Rostock eine Anlage mit einer jährlichen Produktionskapazität von 200.000 Tonnen Ethanol errichtet werden. Das Unternehmen geht davon aus, die Produktion ab dem vierten Quartal 2008 aufnehmen zu können. Insgesamt will das Unternehmen in den nächsten Jahren 300 bis 400 Mio. Euro in den Ausbau seiner Marktposition investieren.

EOP Biodiesel setzt im Zuge seiner Wachstumsstrategie ebenfalls auf den Ausbau der Produktionskapazitäten. Die lettische Baltic Holding Company, an der EOP zu 75,1 Prozent beteiligt ist, hat eine neue Ölmühle in Betrieb genommen. Deren Rapsöl-Ertrag wird künftig für die Biodiesel-Herstellung in die EOP-Anlage nach Pritzwalk geliefert. Gleichzeitig wendet die Österreich-Tochter von EOP, ABID, eine aktuelle Kapitalerhöhung für den Aufbau der Biodiesel-Produktion in Österreich auf. Für Juni 2007 ist die Inbetriebnahme einer Produktionsanlage mit einer Jahreskapazität von 50.000 Tonnen angesetzt. Im Hinblick auf den weiteren Kapazitätsausbau der Biodieselbranche besteht laut Analyst Wulf weiteres Wachstumspotenzial primär am ausländischen Markt. (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Victoria Schubert
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