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Moderne Betten mit Komfort für jeden Heute muss niemand mehr bei uns auf einem Strohsack schlafen. Betten stehen quasi in jedem Schlafzimmer unabhängig vom Einkommen. Dennoch klagen viele über Schlafstörungen und Rückenbeschwerden. Ein möglicher Grund: Man liegt im falschen Bett! Doch welches Bett ist das Richtige? Welche Matratze sorgt wirklich für gesunden Schlaf? Und welche belastet die Umwelt am wenigsten? Matratzen mit Stahlfedern oder gefüllt mit Schaumstoff zum Beispiel können einem die Nachtruhe zur Tortur machen. Außerdem sind diese Matratzen problematisch für die Umwelt, weil deren Herstellung relativ große Mengen an Energie in Form von Erdöl, Kohle oder Strom verbrauchen und die Produktionsabwässer oder Abgase die Umwelt belasten. Im Falle von Schaumstoff ist selbst dessen Entsorgung eine ökologisches Problem. Hersteller von Naturmatratzen verwenden keinen Schaumstoff, wegen seiner hohen Wärmeisolation und seiner mangelnden Luftdurchlässigkeit. Dieser Kunststoff kann auch die Ausdünstungen des Körpers weder aufnehmen, noch nach unten weitergeben. Metallfedern im Bett wiederum können bei elektrosensiblen Menschen Schlaf und Gesundheit stören, weil sie nach Meinung von alternativen Bettenexperten, den Kontakt unseres Körpers mit dem natürlichen Magnetfeld der Erde verzerren und elektromagnetische Störfelder bewirken könnten. Alternative Bettenhersteller verwenden deshalb in erster Linie natürliche Füllmaterialien für Naturmatratzen: beispielsweise Schafschurwolle, die laut Hersteller "für Anschmiegsamkeit und Elastizität" sorgt und "durch ihre Fähigkeit, dampfförmige Feuchtigkeit aufzunehmen und zu binden" als Puffer wirke und Temperaturschwankungen ausgleiche. Außerdem im Einsatz für "gesunden, erholsamen Schlaf" sind Baumwolle, Stroh, Kokosfasern, Rosshaar, Torf, Kapok, Naturlatex, aber auch Heu. Jedes dieser Materialen mit besonderen, natürlichen Eigenschaften, die je nach Hersteller einzeln verwendet oder unterschiedlich miteinander kombiniert werden. Schlafen wie der Kaiser von Japan Eine fernöstliche Besonderheit, die schon vor Jahren in vielen westlichen Schlafzimmern Einzug gefunden hat, ist der Futon: die klassische japanische Schlafunterlage. In seiner ursprünglichen Form besteht er "nur" aus mehreren durchgesteppten Lagen Baumwolle. Doch heute gibt es den Futon - ähnlich wie bei den "normalen" Matratzen - in zahlreichen Varianten, individuell für (fast) jeden Körper und Typ. Die Hersteller verwenden alle möglichen Naturmaterialien, um unterschiedliche Stabilitäten, Eigenschaften wie Belüftung und Feuchtigkeitsregulierung dieser japanischen "Matratze" zu entwickeln. Es gibt Futons aus Rosshaar, aus Hanf, mit und ohne Kern aus Kokosfasern, mit und ohne Naturlatexkern. Hanf beispielsweise hat sehr gute temperaturausgleichende Eigenschaften und kann ausgezeichnet die Feuchtigkeit regulieren. Latex wiederum passt sich dem Körper an. Die Basis aller Futons ist aber Baumwolle, denn sie gilt als sehr hautfreundlich und fördert gleichfalls den Temperaturausgleich. Bitte keine Chemie im Bett! In unserer komplexen, von Industrieprodukten und dem "Preis" bestimmten Welt ist aber auch bei ausgewiesenen "Naturprodukten" Vorsicht geboten. Denn wo "Natur" drauf steht, kann mangels entsprechender Gesetze, manchmal auch Chemie drin sein. Genaues Nachfragen im Fachgeschäft oder beim Hersteller ist dringend zu empfehlen! Wolle zum Beispiel kann von glücklichen Bio-Schafen stammen, die schonend geschoren und weiterverarbeitet wurde, muss aber nicht. Das häufiger anzutreffende, industrialisierte "High-Tech-Gegenstück" ist Wolle von Schafen, denen ein chemisches Enthaarungsmittel verabreicht und anschließend mit Chemikalien gereinigt und dann mit Fungiziden behandelt wurde. Von "Natur" bleibt da nicht mehr viel übrig. Und so manche Matratze ist mit Bakteriziden wie Triclosan und Insektiziden wie Permethrin belastet. Auch können die Betten oder die verwendeten Materialien in der Matratze mit einem chemischen Flammschutzmittel imprägniert sein. Kein Wunder also, dass die Stiftung Warentest, die seit Jahren die auf dem Markt angebotenen Schlafsysteme prüft, zum Ergebnis kam: Die Deutschen sind der Vielfalt zum Trotz "Selten 'gut' gebettet." Und oft erliegen sie lediglich unwahren Werbesprüchen. Eine "Softsleep-Schaumstoffmatratze mit Wasserkern" auf der der Schlafende beispielsweise "sanft schwebend" ruhen solle, entpuppte sich im Warentest als Matratze mit den "schlechtesten Liegeeigenschaften". Grundsätzlich zu empfehlen ist deshalb: Probeliegen - und das am besten daheim. Und man sollte sich auf sein eigenes Körperempfinden und auf seine sprichwörtlich eigene Nase verlassen. Denn so manche Matratze kann noch nach Tagen regelrecht zum Himmel stinken. Hart oder weich? "Eine Matratze von guter Qualität kann für den einen Schläfer durchaus hervorragend geeignet sein, aber auch miserabel für einen anderen", schreibt die WDR-ServiceZeit-Autorin Birgit Bonk. Die Matratze müsse in ihren Eigenschaften zu den individuellen Bedürfnissen des Schläfers passen. Welche das sind: Darüber muss sich jeder Käufer zuerst einmal bewusst werden. Beispielsweise sollte, so die ServiceZeit-Autorin, "ein eher hitziger Schläfer eine Matratze wählen, die Wärme ableitet - wer zum Frösteln neigt dagegen eine mit hoher Wärmeisolation." Auch beim Thema Härte der Matratze gehen nicht nur die Geschmäcker auseinander. So stritt die Wissenschaft lange darum, ob nun ein weiches Bett gesünder sei oder ein hartes. Das vorläufige Ergebnis heißt "Unentschieden" oder "weder noch". Ein Bett ist eine individuelle Entscheidung für viele Jahre Ob man lieber auf einer weichen oder harten Unterlage schläft, ob auf einem Bett aus Holz, Bambus oder auf einer asketischen Schilfmatte: Die Entscheidung für ein Bett, für ein Schlafsystem ist schließlich eine individuelle Entscheidung. Welcher Futon, welche Matratze, welches Bett für wen am besten geeignet ist, muss man selbst ausprobieren. Für Odysseus und Penelope war es ein, aus einem Holzstamm geschnitztes und wohl eher hartes Bett. Und wer Homers Odyssee kennt, weiß, dass Odysseus' und ebenso Penelopes' Leben kein sanftes Sofakissen war. Das allgemein bekannte Sprichwort "Wie man sich bettet, so schläft man" müsste deshalb eigentlich so lauten: "Wie man sich bettet, so lebt man." Norbert Suchanek Weitere Infos: "Richtiges Bett - gesunder Schlaf", Infobroschüre der Verbraucher-Zentrale NRW Verbraucher-Zentrale NRW, Zentralversand Adersstr. 78, 40215 Düsseldorf Tel. (0 18 05) 00 14 33 (0,12 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz)
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