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Empörend ist an dieser Tatsache nicht nur der Versuchsanbau, sondern vor allen Dingen der Standort. Denn das Versuchsfeld liegt in unmittelbarer Nähe zu den Anbauflächen einer der weltgrößten Genbanken im sachsen-anhaltinischen Gatersleben. Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer des ökologischen Anbauverbandes Biokreis e.V., warnt vor den möglichen Folgen: "In Gatersleben werden viele alte Weizensorten gelagert, die zur Erhaltung immer wieder im Freiland angebaut werden müssen. Trotz Sicherheitsauflagen ist nicht auszuschließen, dass es zu Verunreinigungen durch Pollenflug oder durch Eintrag zum Beispiel von Tieren kommt, und damit zu einem nicht wieder gut zu machenden Schaden. " Die natürlichen Weizensorten in Gatersleben gelten als "Lebensversicherung der Menschheit", da sie ohne Genmanipulation Resistenzen gegen verschiedene Krankheiten und klimatische Bedingungen in sich tragen. In Zeiten des immer schneller fortschreitenden Klimawandels könnten diese durch ihre verschiedenen Einsatzmöglichkeiten wirklich zur Lebensversicherung werden. Der auf Herbizidresistenz manipulierte Genweizen dagegen erhöht nachweislich nach einiger Zeit den Pestizideinsatz auf den Äckern. Außerdem berichtet das Umweltinstitut München e.V., dass genmanipulierten Weizenpflanzen so genannte Antibiotikaresistenzen gegen die in der Humanmedizin verwendeten Stoffe Ampicillin und Streptomycin eingebaut werden, um die Pflanzen im Labor selektieren zu können. Auch wenn versichert wird, dass dieser Freisetzungsversuch nur die Nutzung bzw. die Inhaltsstoffe von Futtergetreide verbessern soll, ist das eine gefährliche Gradwanderung. Denn dass Bestandteile von Gen-Futter in der Milch zu finden sind und damit vom Menschen verzehrt werden haben schon die Untersuchungen von Greenpeace ergeben. Das meiste Unverständnis beim Bürger löst jedoch die Tatsache aus, dass trotz Einwendungen, immer wieder auflebender Proteste und einer ebenfalls jedes Jahr neu in Umfragen festgelegten Zahl von knapp 80 Prozent Gentechnikgegnern, die Wirtschaft ungehindert von der Politik die systematische Verbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland vorantreiben darf. Und das noch dazu mit Steuergeldern. 24.11.06 Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau, Tel. 0851/75 650-0 www.biokreis.de
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