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Mit zweistelligen Zuwachsraten kann der Biohandel auch im Jahr 2006 wieder rechnen. Pech für Ökologie und heimische Öko-Bauern: Der Trend geht an ihnen vorbei. Wie die Erzeugergemeinschaft CW Öko Ei meldet, sind nämlich die Preisdrücker am Werk: Bio "ja", aber billig muss es sein. Um so preiswert wie möglich anbieten zu können, müssen die Konzerne die Hersteller im Preis drücken, die wiederum geben diesen Druck an die Bauern weiter bzw. beziehen ihre Rohstoffe aus dem Ausland. "Damit wird ein Trend in Deutschland durch die Billig-Preispolitik nicht nur nicht zum Job- und Umsatzmotor, auch die Qualität der Bio-Lebensmittel leidet mehr und mehr darunter", so Elisabeth Schütze von CW Öko Ei. "Nicht mehr der regionale Anbau zählt, sondern nur noch die schnelle und regelmäßige Verfügbarkeit. Das hat zur Folge, dass immer mehr Bio-Produkte aus dem Ausland kommen und dass die Qualität, obwohl EU-Bio-zertifiziert, oftmals darunter leidet." Globalisierter Giftmüll Das ist Globalisierung pur: Ein griechisches Schiff unter panamaischer Flagge beauftragt von einer niederländischen Transportfirma liefert Chemie-Abfälle - 528 Tonnen hochgiftiger Sondermüll - nach Westafrika in die Elfenbeinküste, wo sie ungesichert vor sich hin gammeln und Afrikas Menschen vergiften. So geschehen im vergangenen August. Aktuell heißt es, seien bereits drei Afrikaner an den Chemie-Abfällen gestorben etwa 1.500 seien erkrankt. Unterschriften gegen genmanipuliertes Sachsen-Anhalt Das Münchner Umweltinstitut sammelte Unterschriften gegen die Freisetzung von genmanipuliertem Weizen in unmittelbarer Nähe zu den Anbauflächen einer der weltgrößten Genbanken im sachsen- anhaltischen Gatersleben. In der Genbank lagern Tausende alter Weizensorten, die zur Erhaltung immer wieder im Freiland angebaut werden müssen. Ein Gen-Acker in der Nachbarschaft gefährdet diese alten Sorten. Infos: www.umweltinstitut.org/genweizen Geheime Acker-Subventionen Jeder von uns zahlt jährlich durchschnittlich 250 Euro über Steuern in die EU-Kassen. 100 Euro davon fließt als Subvention in die Landwirtschaft. Doch wer kassiert davon am meisten? Das ist bisher immer geheim geblieben und soll auch so bleiben nach Meinung des ach so christlich-sozialen Bundeswirtschaftsministers Michael Glos. Einen Bauch mieten Wollen auch Sie sich die leidigen neun Monate Schwangerschaft und die schmerzhafte Geburtsphase ersparen? Leihen Sie sich doch einfach den Bauch einer Frau aus der so genannten Dritten oder Einen Welt! Tatsächlich suchen immer mehr gut betuchte Frauen oder Paare aus den Industrieländern auf so genannten Reproreisen "Hilfe" in den Ländern mit hohen Armutsraten. Dort sind willige Frauen leichter zu finden, die für wenig Geld ihren Bauch ausleihen. www.tourism-watch.de/dt/44dt/44.rent-a-womb/ Procter & Gamble bleibt bei Aracruz Der Transport von betroffenen Indianern aus Brasilien nach Europa; eine Robin-Wood-Floßtour durch Deutschland; ein Gespräch mit dem P&G-Vizepräsidenten James Lafferty in Wien: Nichts hat gefruchtet. Der Konzern Procter & Gamble bezieht weiterhin den Rohstoff für seine Klopapiere und Tempos vom Zellstoffkonzern Aracruz, der in der Küstenregion Brasiliens das Land der Ureinwohner mit Eukalyptusplantagen kaputt macht. www.robinwood.de Falsches Siegel für Öko-Holz Das so genannte FSC-Siegel soll angeblich umweltfreundliche Holzproduktion signalisieren. Falsch: Das FSC-Siegel wird nämlich auch für umwelt- und sozial schädliche Holzplantagen vergeben. Deshalb fordern nun Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen aus acht Ländern, dass das FSC-Siegel diesen Plantagen in Brasilien, Kolumbien, Chile Ecuador, Irland, Süd-Afrika, Spanien und Uruguay entzogen wird. Aufforstung ist übrigens heutzutage eine der schlimmsten Bedrohungen für wichtige Ökosysteme, die international weniger bekannt und deshalb ohne internationalen Schutz sind: wie zum Beispiel die natürlichen Grassteppen Südafrikas oder die Savannengebiete Brasiliens, auch Cerrado genannt. www.wrm.org.uy Zum Narren gemacht Ein Zufall deckte es auf. Renate Künast, Ex-Verbraucherschutzministerin, hat Verbraucher und Öko-Branche (oder nur die Verbraucher?) jahrelang offensichtlich zum Narren gehalten. Jedenfalls kam nun heraus, dass in den Jahren der rot-grünen Koalition nicht nur auf offiziell deklarierten Versuchsfeldern, sondern auch geheim in großem Maße Gen-Mais in Deutschland angebaut wurde. Bioland-Präsident, Thomas Dosch, den man in der Vergangenheit fast ständig in der Nähe von Renate Künast hat finden können, gibt sich empört: "Unsere Bioland-Bauern und ihre konventionellen Kollegen in der Region sind massiv verunsichert über dieses späte Aufklärung." Auch die ehemalige nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn will von nichts gewusst haben: "Von den Feldern in Greven und Borken wusste ich zu meiner Amtszeit nichts." Bio-Diesel durch Umweltzerstörung In Brasilien wird derzeit täglich für Bio-Diesel geworben - Bio-Diesel hergestellt durch Vertreibung von Kleinbauern oder Zerstörung von Ökosystemen. Noch schlimmer ist es wahrscheinlich nur in Südostasien. Vor allem in Indonesien boomt weiter die Palmölproduktion diesmal nicht nur für Bratfette oder Waschmittelindustrie, sondern für Bio-Dieselproduktion. Die Leidtragenden sind "lediglich" Ureinwohner und Regenwälder. Auch in Peru leidet der Regenwald an der Ausweitung der Ölpalm-Plantagen. Bis 2010 sollen dort etwa 50.000 Hektar Amazonasregenwald in Ölpalm-Plantagen umgewandelt werden. Die ersten 2.000 Hektar in der Region Shanusi sollen bereits gefällt sein, berichtet das World Rainforest Movement. Auch in Uganda muss der Wald der Bio-Dieselproduktion weichen, wobei selbst Waldschutzgebiete keinen Schutz mehr bieten. So hatte die Regierung Ugandas bereits vor fünf Jahren 5.000 Hektar geschützten Tropenwald zur Palmöl-Produktion freigegeben, und weitere 7.000 Hektar "Urwald" sollen demnächst gefällt werden - alles im Namen des ach so "ökologischen" Bio-Diesels. Weitere Infos: "From Singapore to West Kalimantan", Down to Earth No. 68, February 2006, dte.gn.apc.org/68oi3.htm www.wrm.org.uy/paises/Peru/Declaracion_Yurimaguas.html www.wrm.org.uy
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