Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||
Wer heute beginnt, sich über Methoden zu informieren, wie man Haus und Brauchwasser erwärmen kann, wird mit einer Vielfalt an Varianten überströmt. Die Zeiten, in denen eine Ölheizung unbestrittener Standard war, sind glücklicherweise vorbei. Gletscherschmelze und ähnliches haben wir dieser Epoche zu verdanken. Sicher: die Heizungsanlagen, die mit fossilen Brennstoffen versorgt werden, haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, sind effizienter geworden. Trotz allem haben alle Heizungen, die mit Kohle, Gas oder Heizöl betrieben werden eine negative CO2-Bilanz. Daher wird auf die Darstellung derartiger Anlagen im Folgenden verzichtet. Eine rasante Entwicklung haben Heizungsanlagen, die mit regenerativen Energien gespeist werden in der jüngsten Vergangenheit gemacht. Allein die klassischen Stückholzöfen werden heute in einer Vielfalt von Formen und Leistungsbereichen angeboten. Hierzu zählen ebenso Kachelöfen, wie Beistellherde, Standöfen oder große Brenner, die mit Meterholz bestückt werden. Durch geschickte Luftführung ist der Verbrennungsprozeß im Vergleich zu alten Öfen deutlich optimiert worden. Erkennbar ist das baulich daran, dass die Aschekästen immer kleiner wurden. Denn bei besserer Verbrennung bleibt vom Holzscheit weniger übrig. Der Verbrennungsprozess von Holz verläuft in mehren Temperaturstufen: bis 100 °C trocknet das Holz, ab 200 - 500 °C entgast das Holz und die eigentliche Verbrennung findet erst ab 1000 °C statt. Somit wird auch klar, weshalb moderne Holzbrenner eine intelligente Luftsteuerung besitzen. Im unteren Bereich des Brennraumes hat die zugeführte Luft die Aufgabe die Feuchtigkeit, die dem Holz entweicht, abzuführen. Im oberen Bereich sollte die Luft selbst relativ trocken sein, um mit dem dort befindlichen Holzgas zu reagieren. Nur bei dieser Reaktion wird Wärme freigesetzt. Wird hier zuviel Luft zugeführt, kühlt diese die Temperatur im Brennraum ab. Das Holz verbrennt nicht mehr optimal sondern geht mehr und mehr zum Verschwelen über. Dabei verrußt nicht nur der Ofen, sondern auch der gesamte Kamin, was im schlimmsten Fall sogar zu einem Kaminbrand führen kann. Grundsätzlich sollte vor der erstmaligen Anschaffung eines Stückholzofens der Kaminkehrer befragt werden, wo die Abgasrohre angeschlossen werden können und welche Abstände einzuhalten sind zu Wänden, Decken oder Einrichtungsgegenständen. Stückholzheizungen sind vor allem dort sinnvoll, wo das Holz auch gelagert werden kann. Zwar kann man im Baumarkt mittlerweile auch in Kleingebinden Holzscheite oder Holzbriketts kaufen, doch sind diese vergleichsweise teuer und höchstens für ein paar Gemütlichkeits-Feuerchen im Standofen geeignet. Ein Ster Holz hat etwa die Energie von 128 Liter Heizöl, bzw. je kW Nennleistung wird ca. 1 Ster Holz benötigt. So kann man sich selbst leicht ausrechnen, welchen Platzbedarf man hat, wenn man die alte Ölheizung durch einen Stückholzkessel ersetzen will. Obwohl es im letzten Winter schon mal eng werden konnte mit dem Brennholznachschub, ist grundsätzlich kein Mangel an Brennholz vorhanden. Derzeit werden aus den noch verbliebenen zehn Millionen Quadratmeter Wald in Deutschland lediglich vierzig Millionen Kubikmeter Holz jährlich genutzt. Der Zuwachs beträgt je Jahr sechzig Millionen Kubikmeter Holz. Da ist also noch eine gewisse Reserve vorhanden. Allerdings muss das Holz erst ofenfertig hergerichtet und gelagert werden, damit es trocken genug ist, um auch sauber zu verbrennen. Und auf einer derart schnell wachsende Nachfrage nach Brennholz waren die Waldbauern schlicht nicht eingestellt. Ebenfalls viel Lagerkapazität wird bei Hackschnitzelheizungen benötigt. In einem Schüttmeter Hackschnitzel ist nämlich lediglich die Energie von 76 Litern Heizöl gespeichert. Sinnvoll heizen lässt sich mit diesem Energieträger ab Kesselgrößen von 25 - 30 kW. Öffentliche Gebäude, wie z.B. Schulen sind teilweise auf Hackschnitzelheizungen umgerüstet worden. Und dies mit Erfolg. In ländlichen Gebieten werden vereinzelt auch für Mehrfamilienhäuser Contracting-Modelle angeboten. Hierbei stellt der Hackschnitzel-Lieferant Kessel und Pufferspeicher und liefert zu einem festen Preis dann über die vereinbarte Vertragslaufzeit den Brennstoff. Neben dem positiven Umwelteffekt bleibt hierbei auch die Wortschöpfung weitgehend in der Region, sprich: der ländliche Raum wird gestärkt. Für Einfamilienhäuser sind Pelletsöfen eher geeignet. Ein Schüttmeter Pellets hat die Energiedichte von 283 Liter Heizöl. Die Anzahl der Pelletkessel hat in Deutschland rasant zugenommen. Während in 2004 gerade 8.000 Stück in Betrieb waren, so verdoppelte sich die Zahl in 2005 und derzeit sind geschätzt etwa 40.000 Pelletkessel in Deutschland aufgestellt. Hierzu zählen auch die Standöfen, die in Wohnräumen stehen und mit Pellets aus Säcken beschickt werden. Ein wichtiges Bauteil von holzbefeuerten Anlagen ist ein ausreichend großer Pufferspeicher. Dieser sollte in der Lage sein mindestens 75 % der Energie, die verbrannt wird, aufzunehmen. Oder: je kW Heizleistung sollten mindestens 55 l Volumen zur Verfügung stehen. Vor allem sollte darauf geachtet werden, dass nur ein Pufferspeicher verwendet wird. Denn das Wasser schichtet sich darin fließend in unterschiedliche Temperaturbereiche. Werden zwei oder gar drei Pufferspeicher aneinander angeschlossen, so entstehen durch die Verbindungsrohre immer Zirkulationen in den Speichern. Dies führt dazu, dass die natürliche Schichtung gestört wird und sich ständig wärmeres und kälteres Wasser vermischen. Die Heizung läuft dadurch öfter und der Wirkungsgrad der Gesamtanlage nimmt ab. Ideal ist es, wenn man eine Holzheizung mit einer Solarthermischen Anlage unterstützt. Im Winter kommt die Energie aus dem Holz, im Sommer direkt von der Sonne. Auch hier gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Anbietern. Da der Warmwasserbedarf über das Jahr gesehen relativ konstant ist, kann dafür durch die Solarthermie über 50 % des Jahres-Energiebedarfs gedeckt werden. Schließt man noch Waschmaschine oder Geschirrspüler an steigt der Effekt der Energieeinsparung noch weiter. Und bei der Heizungsunterstützung kann man sich durch die Solarthermie auch an kühlen Augusttagen mit der Sonne aufwärmen. Sonnenenergie nutzt auch die Wärmepumpe. In der Regel wird dabei durch Absorberspiralen, die im Boden frostfrei verlegt sind, die dortige Temperatur aufgenommen und durch die wie ein umgekehrter Kühlschrank funktionierende Wärmepumpe auf eine Temperatur von 40 - 60 °C gebracht. Je kW eingesetzter Energie für die Pumpe werden 4 kW Heizenergie. Stammt der Strom für die Wärmepumpe aus erneuerbaren Energiequellen, so ist auch diese Heizungsart eine echte Alternative zu fossilen Brennern. Gefördert werden alternative Heizungsanlagen durch verschiedene staatliche Programme. Über Förderhöhe und -Bedingungen informiert man sich am besten selbst bei den zuständigen Stellen (Links siehe unten), da die Programme derzeit in Berlin in Überarbeitung sind. Ronald Wesner Nützliche links: www.rencomp.net (Produktvergleiche unterschiedlicher Kessel) www.solarserver.de (solarthermie, solare Heizungsunterstützung) www.waermepumpe-bwp.de www.kfw-foerderbank.de (Fördermittel) www.bafa.de (Fördermittel)
| |||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |