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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 18.09.2006
Modellversuch für City-Maut in Österreich vorgestellt
53 Prozent der Stockholmer befürworten Mautsystem
Gestern, Sonntag, haben 53 Prozent der Stockholmer bei einer Volksabstimmung für die Einführung einer City-Maut gestimmt. In der schwedischen Hauptstadt wurde die Bemautung vom 3. Januar bis 31. Juli dieses Jahres gestestet. Das Ergebnis war klar und deutlich: In der kostenpflichtigen Zone ging der Verkehr um 20 Prozent zurück, die Stauzeiten um 30 bis 50 Prozent. Die Schadstoffbelastung ist in der Mautzone um 14 Prozent gesunken, in der gesamten Stadt Stockholm um rund drei Prozent. Der VCÖ www.vcoe.at fordert nun einen Modellversuch in Wien, Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck und Klagenfurt.

"Dieses Ergebnis zeigt, dass die Bevölkerung sehr wohl für eine Stadt-Maut stimmt, wenn die Staus und die Abgasbelastung verringert werden", so VCÖ-Experte Wolfgang Rauh im pressetext-Interview. Dieses Ergebnis habe Beispielwirkung für andere Städte Europas und damit auch für Österreich. "In Stockholm wurde von Montag bis Freitag in der Zeit von 6:30 Uhr bis 18:29 Uhr Maut eingehoben", so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer im pressetext-Gespräch. Dabei war die Maut in drei Gebühreneinheiten gestaffelt: in den weniger stark befahrenen Zeiten wie etwa von 6:30 Uhr bis 6:59, von 9:00 bis 15:29 und von 18:00 bis 18:29 betrug die Maut rund einen Euro, in den Spitzenzeiten von 7:30 bis 8:29 und von 16:00 bis 17:29 betrug sie 2,2 Euro. Dazwischen gab es eine Mautgebühr von 1,6 Euro. Mautfrei waren die Wochenenden sowie Feiertage und die Zeit von 18:30 bis 6:29. Die maximale Maut pro Tag betrug rund 6,6 Euro. "Eingehoben wurde die Maut mit Hilfe einer so genannten Autogiro-Box oder auch per Überweisung", so Gratzer. "Die Autogiro-Box wurde von der Schwedischen Automobilvereinigung SRA kostenfrei zur Verfügung gestellt."

"Befreit von der City-Maut waren in Stockholm Einsatzfahrzeuge, Autobusse, Fahrzeuge des diplomatischen Corps, Taxis, Motorräder und Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen", so Gratzer. Der VCÖ fordere die Einführung der Stadt-Maut auch in Österreichs Ballungsräumen. "Die Stadt-Maut ist ein zukunftsfähiges, modernes Modell zur Verringerung der Verkehrsprobleme in Städten. Durch die Maut steigt die Lebensqualität in den Städten, da die Staus, der Verkehrslärm und die Feinstaubbelastung verringert werden", meint Rauh. Davon profitiere auch die Wirtschaft, da die durch Staus verursachten Kosten gesenkt werden. Rauh könne sich vorstellen, dass auch die Geschäfte in den Städten von einer City-Maut profitieren, da weniger Leute in die Einkaufszentren an den Stadtrand fahren.

Nach einer VCÖ-Studie ist die Stadt-Maut für Wien, Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck und Klagenfurt geeignet. "Das VCÖ-Modell sieht wie in Stockholm zeitlich gestaffelte Tarife in der Höhe von null bis zwei Euro pro Stadteinfahrt vor", so Gratzer. Die Bemautung sollte bereits an der Stadtgrenze bei den Haupteinfahrten beginnen. "Mit den Einnahmen aus der Stadt-Maut sollen die Bus- und Bahnverbindungen verbessert und ausgebaut werden", so der VCÖ-Sprecher.

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
email: weitlaner@pressetext.com
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