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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 17.09.2006
Karlsruhe will Geothermie-Zentrum werden
Karlsruhe gewinnt heute schon 13 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen und will diesen Anteil in den nächsten Jahren kräftig erhöhen.

Karlsruhe will Hochburg der Geothermie werden. Das kündigte der Erste Bürgermeister der Fächerstadt, Siegfried König an. Die Stadtwerke Karlsruhe setzen stark auch auf die oberflächennahe Geothermie (bis etwa 100 m Tiefe, Förderung mittels Wärmepumpen), für die keine berg-, sondern lediglich wasserrechtliche Genehmigungen erforderlich sind. Dies kann jeder Häuslebauer beantragen. Allerdings ist für das laufende Jahr das Förderprogramm des städtischen Versorgers bereits ausgeschöpft.

In Karlsruhe findet Mitte November die 9. Geothermische Fachtagung statt. Die Vorteile der Geothermie, so Bürgermeister König, lägen in der ständigen Verfügbarkeit, der Grundauslastung, der Unabhängigkeit von Wetter und Klima sowie dem geringen Platzbedarf.

Nachteilig sind die hohen Erschließungskosten. Bohrungen sind teuer. Und seitdem jetzt fieberhaft nach Öl und Gas gesucht wird, sind Bohrgeräte und Fachpersonal rar geworden. Inzwischen haben auch deutsche Firmen neues Gerät für Geothermie-Bohrungen entwickelt. Weitere Zentren der Erdwärmegewinnung am Oberrhein sind Bruchsal und Landau.

Auch mit Solarkollektoren kann tagsüber Energie zum Aufbereiten von Warmwasser und zum Heizen eingesammelt werden. Für die Warmwassererzeugung in Ein- und Mehrfamilienhäusern wird dieses Prinzip millionenfach angewandt. Leider steht die Sonne nicht immer in ausreichendem Maße zur Verfügung.

Das macht es aufwendig, Gebäude ausschließlich mit Solarenergie zu heizen: Tage mit geringer Sonneneinstrahlung müssen mit entsprechend großen Speichersystemen überbrückt werden. Im Winter reicht die Sonnenenergie nicht aus, im Sommer steht dagegen ein enormer Überschuss an Solarwärme zur Verfügung, der nicht genutzt werden kann. Daher werden Solarheizsysteme üblicherweise mit einem zweiten Heizsystem, in der Regel mit Öl oder Gas, kombiniert.

Ein ideales Zusammenspiel auf der Basis Erneuerbarer Energieträger entsteht, wenn man Erdwärme mit Solarkollektoren kombiniert. Bei einem solchen "geo-solarthermischen" System wird die Solaranlage in den Erdwärmekreis eingebunden. Im Winter entzieht die Wärmepumpe dem Untergrund über die Erdwärmesonden Energie zum Heizen des Gebäudes. Im Sommer erhält er Untergrund überschüssige Energie aus der Solaranlage. Dadurch steht im Winter im Boden mehr Energie zur Verfügung und der Anteil, den die Wärmepumpe leisten muss, sinkt. Sie braucht also weniger Strom für ihren Antrieb.

In Limburg an der Lahn wird im Rahmen eines Forschungsprojekts des DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) das effiziente Zusammenspiel beider Energieträger untersucht und optimiert. Dabei kommen auf der "Sonnenseite" anstelle von Kollektoren preiswerte Solarabsorber zum Einsatz. An dem Vorhaben beteiligt sind der Limburger Erdwärmespezialist GEFGA mbH sowie mit der Rheinzink ein Produzent von Zinkdach- und Solarabsorbersytemen (QUICK STEPP). Eingebaut ist das System in ein "normales" Wohngebäude. Das Institut für Solarenergieforschung GmbH in Hameln wird die Anlage über zwei Jahre messtechnisch erfassen und auswerten.

Die "Geo-Solarthermie" ist ein Thema der 9. Geothermischen Fachtagung vom 15.-17.11.06 in Karlsruhe. Auf der zentralen Veranstaltung der auf Wachstum orientierten Branche dreht sich unter dem Motto "Mehr Energie von unten" auch in diesem Jahr wieder alles um die Entwicklung und Nutzung der sauberen und unerschöpflichen Energie aus dem Innern der Erde. Die Geothermischen Fachtagungen stellen seit fünfzehn Jahren den Treffpunkt und die Plattform für Wissenschaft und Wirtschaft im deutschsprachigen Raum. Begleitet wird sie durch die Fachausstellung GEOEnergie2006, zu der sich mehr Aussteller angemeldet haben als je zuvor.


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