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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 27.08.2006
Wissenschaftler erwarten Quantensprung
Dresden erwartet Anfang September 2.500 Wissenschaftler, Industrievertreter und Politiker aus 93 Nationen zur weltweit führenden Solarstrom-Fachkonferenz.
Zum 21. Mal treffen sich Anfang September Wissenschaftler, Industrievertreter und Politiker zur europäischen Solarstromkonferenz. Nach Rom,Paris und Barcelona findet die diesjährige "European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition" (EU PVSEC)in Dresden statt. Die Durchführung in Deutschland hat hohe Symbolkraft, steht Deutschland doch derzeit für 60 % des weltweiten Marktes. Der Veranstalter der Konferenz, die unter anderem von der UNESCO, der Europäischen Kommission, dem Bundesministerium für Umwelt und dem europäischen Industrieverband EPIA institutionell unterstützt wird, rechnet mit 2.500 Teilnehmern aus über 90 Nationen.

Innovationszyklus enorm beschleunigt
"Der drastisch gestiegene Ölpreis und das bei Wirtschaft, Politik und Verbrauchern gewachsene Bewusstsein der begrenzten Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe haben der Photovoltaik-Brancheeinen enormen Schub gegeben und auch den Innovationszyklusdeutlich beschleunigt", erläutert Dr. Heinz Ossenbrink, Technical Programme Chairman der Konferenz. Der Boom in der Branche, die im vergangenen Jahr weltweit einen Umsatz von 5,8Milliarden Euro bei Wachstumsraten von 40 % erwirtschaftete, hat zuletzt zu einem weltweiten Engpass bei dem Rohstoff Siliziumgeführt.

Konferenz als Spiegelbild der aktuellen Marktentwicklung
Das Programm der diesjährigen Konferenz spiegelt die aktuelle Entwicklung wider. Fortschritte bei der Technologie mit höheren Wirkungsgraden, einem geringeren spezifischen Bedarf an Silizium für die Herstellung der Solarzellen und einem insgesamt geringeren Materialeinsatz im Fertigungsprozess bilden einen Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz. Wissenschaftler arbeiten weltweit auch an Solarzellen, die ganz ohne das knappe Siliziummaterial auskommen.

Deutschland ist im internationalen Solarstrommarkt ein Schwergewicht. Bereits 1989 wurde hier ein erstes Förderprogramm aufgelegt. Der beschlossene Ausstieg aus der Atomenergie und die Entschlossenheit, die Kyoto-Ziele für den Klimaschutz einzuhalten, bildeten Rahmenbedingungen, in denen zum Beispiel das Erneuerbare Energien Gesetz entstanden ist. Forschungseinrichtungen und Industrie haben in diesem Umfeld international eine Spitzenpositionerlangt. Nach Einschätzung von Dr. Ossenbrink gibt es wenige Forschungsprogramme, die einen vergleichbaren wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolg hatten.

Grenze zur Wirtschaftlichkeit in Südeuropa bereits erreicht
Lange haftete dem Solarstrom der Ruf an, zu teuer zu sein. Spitzenstrom wird an den nationalen Strombörsen mittlerweile jedoch zu Preisen gehandelt, die über den gesetzlich garanierten Einspeisevergütungen für Solarstrom liegen. An der Leipziger Strombörse war dies am 27. Juli erstmals der Fall. Mit 54 Eurocents übertraf an diesem Tag die Kilowattstunde Spitzenlaststrom die 40,6 bis 51,8Eurocent, mit denen in Deutschland im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes die Kilowattstunde Solarstrom vergütet wird.

In Südeuropa ist nach Einschätzung von Dr. Ossenbrink die Schwelle zur Wirtschaftlichkeit bereits erreicht. Weiter steigende Strompreise werden diese Entwicklung verstärken. "In fünf bis zehn Jahren ist Solarstrom für Sommerspitzenlast wirtschaftlich", ist sich Dr.Ossenbrink sicher. Die diesjährige Solarstromkonferenz in Dresden sieht er entsprechend als einen Wendepunkt in der Entwicklung.

Themenbereiche der Fachkonferenz
Insgesamt sieben Themenbereiche vertieft die diesjährige European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition: Grundlagen, neue Bauelemente und Materialien; kristalline Silizium Solarzellen und Materialtechnologien; Aspekte in Zusammenhang mit der Verwendung von amorphen und mikrokristallinen Silizium; Dünnschichttechnologie; Komponenten von PV-Systemen; netzgekoppelte Systeme und Anwendungen sowie globale Aspekte der solaren Stromerzeugung. Aktuelle Trends in der Photovoltaik-Industriewerden im Rahmen eines PV Industry Forums erörtert, das der Europäische Branchenverband EPIA und WIP Renewable Energies am dritten Konferenztag im Rahmen der EU PVSEC veranstalten.

Weltweit größte Industrieausstellung im Bereich Photovoltaik
Parallel zu der Konferenz findet die bislang weltweit größte Industrieausstellung im Bereich Photovoltaik statt. Rund 400 Aussteller aus 29 Nationen zeigen auf einer Fläche von 16.000 qm Forschungsergebnisse, neue Produktionsverfahren und neue Produkte auf dem Gebiet der solaren Stromerzeugung. "Bei den Ausstellern handelt es sich um Hersteller von Photovoltaik-Komponenten wie Ingots, Wafer, Zellen, Module und Inverter", erläutert Peter Helm, Geschäftsführer des Projektentwicklers WIP-Renewable Energies. "Dazu kommt der Kreis führender Systemanbieter.

Die zweite beinahe gleichstarke Gruppe von Ausstellern kommt aus dem Bereich der Zulieferindustrie und dem Anlagenbau, die Produktionseinrichtungen für die Herstellung dieser Komponenten errichten. Die EU PVSEC deckt damit als einzige Konferenzmesseweltweit alle Stufen der Wertschöpfung von der Grundlagenforschung bis zum fertigen Produkt ab", so Peter Helm weiter.
Quelle:
21st European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition 2006



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