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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 29.08.2006
Vattenfall Betriebserlaubnis für Brunsbüttel entziehen
Zur Berichterstattung von Vattenfall zu Brunsbüttel um die Atomkraftwerke Forsmark und Brunsbüttel erklärt Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher:
Vattenfall muss aus Sicherheitsgründen die Erlaubnis zum Betrieb von Brunsbüttel entzogen werden. Wir fordern Umweltminister Gabriel und die Landesbehörden in Schleswig-Holstein auf, die Betriebserlaubnis mindestens für Brunsbüttel schnellstens zu versagen.

Vattenfall hat seine Glaubwürdigkeit verspielt und sich zum untragbaren Sicherheitsrisiko entwickelt.

Die gestrigen Aussagen des Vattenfallgeschäftsführers Thomauske zu den Sicherheitsstandards von Brunsbüttel sind unglaubwürdig. Die gleichen Aussagen hatte Vattenfall vor der Beinahe-Katastrophe in Forsmark getroffen. Diese lassen sich sogar bis heute noch auf der Forsmark Homepage (www.forsmark.com) in der englischsprachigen Informationsbroschüre nachlesen. Die Öffentlichkeit wird bis heute getäuscht. Vattenfall interessiert sich nur für die eigenen Profitinteressen und riskiert dabei das Leben von Millionen von Bürgern.

Wie sehr die Öffentlichkeit getäuscht wird, zeigt sich in den Aussagen zu Forsmark, dass alle Systeme nicht durch den gleichen Fehler beeinträchtigt werden können und dass die Sicherheitssysteme getrennt voneinander gehalten seien. Ähnliches sagte Vattenfall gestern zu Brunsbüttel. Die Glaubwürdigkeit ist dabei Null. Vattenfall hatte entweder keine Ahnung über die schlechten Sicherheitsstandards in Forsmark oder hat diese bewusst verschwiegen. In beiden Fällen kann von einer Befähigung zum Betrieb von Atomkraftwerken nicht ausgegangen werden und muss Vattenfall die Erlaubnis entzogen werden.

Mehr noch: Umweltminister Gabriel darf sich auf gar keinen Fall blind auf die Vattenfall Aussagen verlassen. Im Interesse der Sicherheit unseres Landes muss der mutmaßlich unsichere Atomreaktor in Brunsbüttel als Vorsorgemaßnahme stillgelegt werden, genauso wie es die schwedische Regierung mit einer Reihe von Atomreaktoren getan hat. Das Thema Brunsbüttel muss endlich in den parlamentarischen Raum. Auch auf die erneute Beantragung einer Sondersitzung des Umweltausschusses haben wir bislang keine zusage erhalten.

Welche Glaubwürdigkeit das Gerede von sicheren Atomkraftwerken hat, zeigt das Zitat der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA): "Das Atomkraftwerk Forsmark gehört zu den sichersten Atomkraftwerken der Welt und es sollte möglich sein, es weitere 50 Jahre zu betreiben."

Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der anderen Atomreaktoren.


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