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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 11.08.2006
Umsteuern jetzt: Grüner Forderungskatalog zum Atomausstieg
Der Beinahe-GAU im schwedischen AKW Forsmark darf nicht ohne Folgen bleiben.
Die Fraktionsvorsitzende Renate Künast benennt die sechs wichtigsten Forderungen, die sich aus der Havarie ergeben:

Atomkraft ist nicht beherrschbar. Wie in Deutschland haben auch in Schweden die Konservativen im Chor mit der Industrie immer wieder betont, sie hätten die sichersten AKWs der Welt und die schwedische Atomaufsicht sei die allerbeste. Trotzdem wäre es fast zu einer Kernschmelze gekommen, die verheerende Auswirkungen für große Teile Mittel- und Osteuropa gehabt hätte. Verschwenderische, hoch subventionierte und riskante Großtechnologien bieten keine Perspektive für die Zukunft. Wer davor die Augen verschließt und den deutschen Atomausstieg rückgängig machen will, handelt unverantwortlich und lässt gesunden Menschenverstand vermissen.
  • Der Atomausstieg muss fortgesetzt und beschleunigt werden. Vor allem CDU und CSU müssen sich schleunigst von ihrem Atomkurs verabschieden und sich für eine moderne und nachhaltige Energieversorgung einsetzen.

  • Noch in dieser Legislaturperiode müssen die besonders störanfälligen älteren Atomreaktoren Biblis A, Biblis B, Neckarwestheim I und Brunsbüttel vom Netz gehen - wie im Atomgesetz vorgesehen. Nur abgeschaltete AKWs sind sichere AKWs.

  • Wirtschaftsminister Glos muss gegenüber der Wirtschaft endlich klare Zeichen setzen und seinen verbalen Schmusekurs beenden. Sämtliche Verhandlungen mit der Industrie über eine Übertragung von Laufzeiten von älteren auf neuere AKWs sind sofort einzustellen.

  • RWE muss deutlich gemacht werden, dass sie mit ihrem angekündigten Antrag keinerlei Aussicht auf Erfolg haben. RWE sollte zudem von sich aus auf den Antrag verzichten, da dem Energiekonzern sonst drastischer Image-Schaden bevorsteht. Wir werden solche Deals nicht einfach hinnehmen!

  • Es muss umgehend geklärt werden, ob ein ähnliches Technikversagen auch in deutschen Atomkraftwerken möglich ist. Auch Reaktoren jüngeren Datums oder westlicher Bauart weisen Sicherheitslücken auf, die sich eventuell erst im laufenden Betrieb zeigen.

  • Der nächste Energiegipfel muss mehr als Ruhe an der Front produzieren. Die Energieriesen müssen gezwungen werden, die Spielchen mit dem Wiedereinstieg in die Risikotechnologie Atomenergie aufzugeben. Die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland und weltweit liegt in den erneuerbaren Energien und in effizienter Einspartechnik. Die Technik ist vorhanden, wir müssen jetzt entschlossen umsteuern. Bundeskanzlerin Merkel muss endlich klare Worte sprechen!



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