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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin |
Rubrik: | Umwelt & Naturschutz Datum: 13.07.2006 |
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Seehofer will mit faktischer Abschaffung des Waldzustandsberichts schlechte Nachrichten aus der Welt schaffen |
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Zum Vorhaben von Agrarminister Seehofer, den Waldzustandsbericht nur noch alle vier Jahre in einem Gesamtbericht zur Agrarwirtschaft vorzulegen, erklärt Cornelia Behm, Sprecherin für Wald- und Agrarpolitik:
Agrarminister Seehofer schafft den Waldzustandsbericht faktisch ab, wenn er sich mit seinen Plänen durchsetzt, den Waldschadensbericht nur noch alle vier Jahre in einer Gesamtbilanz zur Lage der Agrarwirtschaft versteckt vorzulegen. Im Ergebnis wird die Öffentlichkeit die Waldschäden nicht mehr wahrnehmen. Aus den Augen aus dem Sinn. Dies scheint das eigentliche Ziel von Seehofer zu sein. Denn die jährlichen Berichte und Diskussionen über die Waldschäden nerven viele Beteiligte bereits seit langem. Sie hätten viel lieber gute Nachrichten über den Wald. Schlechte Nachrichten über Wälder und über den Zustand der Umwelt sind hingegen nicht mehr erwünscht. Deswegen sollen die Waldschadenberichte weg.
Die jährlichen Berichte werden auch in Zukunft gebraucht, um auf bestimmte Umweltschäden aufmerksam zu machen. Wir fordern Seehofer daher auf, von seinen Plänen abzurücken. Stattdessen sollte er sich dafür einsetzen, die Erhebungen methodisch weiter zu entwickeln. Denn die Kritik an der Methode und der Aussagekraft der Erhebungen ist zum Teil berechtigt. Der Deutsche Bundestag hat in einer Anhörung bereits ausführlich darüber diskutiert. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Waldschadensberichte als Einzelerhebung aufgrund von jährlich schwankenden Einflüssen mit einer gewissen Zurückhaltung zu interpretieren sind. Als Langzeitreihe lassen sie dennoch wertvolle Aussagen über die Entwicklung der Wälder und die Auswirkungen der Umweltveränderungen zu. Vor diesem Hintergrund ist es genau die falsche Maßnahme, den Erhebungszeitraum zu verlängern und die Reihe der jährlichen Waldzustandsberichte seit 1982 zu unterbrechen.
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