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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 04.07.2006
Entwicklungskonzept für die Schwarza gefordert
NaturFreunde in der "Flusslandschaft des Jahres"
Berlin, 04.07.2006

Ein Entwicklungskonzept für den "nachhaltigen Tourismus" in der Schwarza-Region haben Naturschutzexperten der NaturFreunde am vergangenen Wochenende nach einer Exkursion zur "Flusslandschaft des Jahres 2006/2007" gefordert. Dabei müssten insbesondere die Natura-2000-Gebiete dokumentiert und als Anziehungspunkte für Wanderer und Radfahrer erschlossen werden.

NaturFreunde aus dem Fachbereich Naturschutz, Umwelt, sanfter Tourismus aus ganz Deutschland hatten sich im Naturfreundehaus Oberhof zu einer Fachtagung getroffen, um sich über die Schwarza zu informieren und Ideen für die weitere Arbeit in der "Flusslandschaft des Jahres" zu sammeln. Dabei wurden folgende Forderungen formuliert://ul>
  • Eine Förderung der Natura 2000 - Gebiete in der Schwarza-Region,

  • eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit für die Natura 2000 - Gebiete,

  • eine konsequente und zügige Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie für die Schwarza, einschließlich aller in ihrem Ökosystem vernetzten Wasserläufe,

  • ein Entwicklungskonzept "Nachhaltiger Tourismus für die Schwarza-Region", das die bestehenden Regionalentwicklungskonzepte in Bezug auf die Nachhaltigkeit für diese Region zusammenführt und weiterentwickelt.Die Schwarza ist als einer der letzten in großen Strecken naturnahen Gebirgsflüsse Thüringens im März dieses Jahres von den deutschen NaturFreunden gemeinsam mit dem Deutschen Anglerverband (DAV) zur "Flusslandschaft des Jahres 2006/2007" ausgerufen worden. Sie entspringt in der Nähe von Scheibe-Alsbach in einer Höhe von 717 m und windet sich durch eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit engen Schluchten und weiten Tälern. Nach nur etwa 53 km mündet der Fluss in der Ortslage Rudolstadt in die Saale.

    Mit dem Bau der Talsperre Leibis und des Pumpspeicherwerkes Goldisthal wurden gewaltige Eingriffe in die Landschaft vorgenommen. Durch die Baumaßnahmen im oberen Lauf der Schwarza bzw. im Tal der Lichte wurden die dortigen Landschaften nachhaltig verändert und einige Naturschönheiten unwiederbringlich zerstört. Die NaturFreunde bedauern diese Eingriffe sehr, wollen sich aber jetzt nach Fertigstellung der Bauwerke konstruktiv in die möglichst effektive Gestaltung der Ausgleichsmaßnahmen einbringen.

    Das Schwarzatal ist als eines der ältesten Naturschutzgebiete Thüringens bekannt für einige besonders seltene Pflanzenarten wie Türkenbund, Akelei, Leberblümchen, Trollblume und Arnika. Feuersalamander, Hirsche, Rehe, Wildschweine, Eisvogel und Uhu sind ebenfalls dort zu Hause. Der Fisch des Jahres 2006, die Westgroppe, ist hier ebenso beheimatet wie das Bachneunauge. In der Schwarza befinden sich die wichtigsten Laichgebiete des Saale-Einzugsgebietes für die bedrohten Bestände von Bachforelle und Äsche und des in Thüringen zurzeit infolge fehlender Längsdurchgängigkeit der Saale noch ausgestorbenen Lachses.

    Nach Auffassung der deutschen NaturFreunde bietet die Schwarza-Region ausgezeichnete Möglichkeiten für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus. Leicht abseits des Rennsteiges gelegen, gebe es bislang für Wanderer und Erholungssuchende noch nicht allzu ausgetretene Pfade für Wanderungen und Naturerkundungen im Thüringer Schiefergebirge. Eine Vielzahl von Wanderwegen sei bereits ausgeschildert. Mit dem Olitätenweg, und den historischen Ortskernen von Schwarzburg und Bad Blankenburg gebe es auch kulturhistorische Attraktionen.

    Die NaturFreunde in Thüringen werden die geplanten Ausgleichsmaßnahmen für die Großbauwerke kritisch begleiten, um negative ökologische Auswirkungen weitgehend zu minimieren. So soll nach Abschluss dieser Maßnahmen die gewässerökologische Durchgängigkeit der Schwarza für Fische und im Wasser lebende Kleintiere soweit wie möglich wieder hergestellt und die Renaturierung der durch die Baumaßnahmen beeinträchtigten Gebiete ermöglicht werden.

    Die Resolution: www.naturfreunde.de

    Rückfragen:

    NaturFreunde Deutschlands
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