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"Ein blühender Tourismussektor sollte Hand in Hand gehen mit einer gesunden Umwelt und Achtung vor der Natur", so schrieb es bereits vor einigen Jahren die EU-Umweltkommissarin Margot Wallström den Europäern ins Stammbuch. So kreierte die EU ein Umweltlabel für Beherbergungsbetriebe, die EU-Blume, um dies auch nach außen zu tragen. Aber es fehlt an finanzieller Förderung und Marketing, so dass bis heute europaweit nur eine Handvoll Hotels die "EU-Blume" tragen. Ein anderer Grund: Jedes Land und jeder ökologische Anbauverband oder Öko-Tourismusverband kocht sein eigenes Süppchen. Europäischer Labelsalat So gibt es weit über ein Dutzend Labels in Europa zur Kennzeichnung für umweltfreundliche, ökologische Ferienunterkünfte. Skandinavien beispielsweise hat seit 1999 den "Nordischen Schwan" als Öko-Markenzeichen für derzeit rund 100 Hotels und Jugendherbergen in Schweden, Finnland, Norwegen, Island - und Dänemark, wo es auch schon seit 1994 den "Grünen Schlüssel" als Öko-Label gibt. Inzwischen hat sich des dänische Zeichen in über 30 Länder verbreitet. Die etwa 250 Unterkünfte mit dem "Grüne Schüssel" findet man aber hauptsächlich in Dänemark, Frankreich, Schweden, Estland, Litauen und Grönland. Die Niederland haben als Öko-Unterkunft-Zeichen das "Milieubarometer", die Schweiz den "Steinbock" und Italien das Siegel von "Legambiente Turismo". Schottlands Öko-Hotelzeichen heißt "Green Tourism" mit über 450 Mitgliedern. Österreich hat schon seit einiger Zeit, in Kooperation mit dem Verein für Konsumenteninformation (VKI), ein staatliches "Umweltzeichen" für umweltbewusste Hotels, Gasthäuser, Campingplätze und alpine Schutzhütten. Viabono, Blaue Schwalbe und Bio-Hotels In Deutschland mit über 450 Tourismusbetrieben stark vertreten ist das Viabono-Label. Ex-Bundesumweltminister Jürgen Trittin hatte einst 2002 das privatwirtschaftliche, aber vom Staat in der Anfangsphase subventionierte Unternehmen Viabono als Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zum Jahr des Öko-Tourismus vorgestellt . Im Verhältnis dazu schon ein Methusalem ist die "Blaue Schwalbe" von Verträglich Reisen, die seit gut 15 Jahren gesunde Unterkünfte mit ökologischem Standard signalisiert. Noch relativ neu im Öko-Herbergen-Geschäft ist der Juni 2001 in Österreich gegründete Verein Bio-Hotels, an dem der ökologische Anbauverband Ernte von Anfang an mitbeteiligt ist. Inzwischen ist der Verein weit über die Grenzen Austrias hinausgewachsen und zählt über 30 Bio-Hotels als Mitglieder in Deutschland, Österreich, Irland, Spanien, Italien und der Schweiz - und als weiteren Partner den biologischen Anbauverband Bioland. "Wir wollen Ihnen (den Urlaubsgästen) eine intakte Landschaft anbieten in einer schönen Umwelt, mit sauberem Wasser und guter Luft. Sie sollen etwas Besonderes erleben können und viel Spaß haben," so die Selbstdarstellung von Bio-Hotels, die ebenso auch auf alle anderen Öko-Labels im Tourismusbereich zutreffen könnte. Dennoch bestehe ein deutlicher Unterschied, betont der Manager der Bio-Hotel-Vereinigung, Ludwig Gruber: "Die Bio-Hotels sind die einzige Gruppe von den leider fast 30 Umweltzeichen in Europa, die sich irgendwelche Gedanken zu Essen und Trinken macht. In unserem Fall auch noch 100 Prozent Bio." Dabei versteht sich die Gruppierung nicht als Umweltzeichen, sondern als freiwilliger Zusammenschluss im Namen der ökologischen Nachhaltigkeit. Leider, so Gruber habe keines der anderen Umweltzeichen in Europa mehr Verbindlichkeit formuliert als `Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft oder aus regionaler Erzeugung sollen bevorzugt werden´, was eigentlich gar nichts bedeute und nur Kundenerwartungen täusche. Doch unabhängig von dieser Kritik an den einzelnen Richtlinien der verschiedenen Siegel vom Steinbock bis zur Blauen Schwalbe: Biologische Vielfalt ist zwar etwas Gutes, aber muss es denn unbedingt die Vielfalt bei den Öko-Siegeln im Hotelbereich sein. Gemeinsamkeit macht stark, heißt es. Um die Dimensionen klar zu machen, um die es hier geht, sei diese eine Zahl genannt: 286.000! Das ist die aktuelle Zahl der vom Statistischen Bundesamt registrierten Beherbergungsbetriebe in Deutschland, einem EU-Land, in dem der Tourismus nur eine marginale Rolle spielt. Europaweit gibt es weit über eine Million Hotels, Pensionen, Gasthöfe. Doch davon arbeiten insgesamt höchstens nur 0,1 Prozent nach zertifizierten, ökologischen Kriterien. Wahrlich kein Grund zum Jubeln 14 Jahre nach der "legendären" Umweltkonferenz der UN 1992 in Rio de Janeiro, in der eigentlich weltweite Besserung in allen Bereichen geschworen wurde. Es ist aber auch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil. Jetzt erst recht. Die umweltbewussten Kunden müssen im wahrsten Sinne des Wortes Nach-Fragen nach ökologischen Unterkünften. Wenn wir es nicht tun, tut es keiner! Norbert Suchanek Sind Öko-Herbergen zu teuer? Manche Urlauber scheuen eine Öko-Unterkunft, weil sie vielleicht zu teuer ist. Doch ein Zimmer in einer Bio-Herberge mit biologischer Verpflegung muss nicht unbedingt teurer sein, als ein konventionelles Hotel. Der Manager der Bio-Hotel-Vereinigung, Ludwig Gruber, sagt dazu: "In der Kalkulation des Urlaubspreises in einem Bio-Hotel spielt der Preisunterschied in der Warenbeschaffung keine Rolle. Der Aufwand für ein wirksames Marketing zum Thema Bio ist da weitaus gewichtiger." Umweltfreundliche Unterkünfte und weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: www.biohotels.info www.biokreis.de www.ecocamping.net www.green-business.co.uk www.green-key.org www.label-online.de www.legambienteturismo.it www.milieubarometer.com www.naturesbest.nu www.oe-plus.ch. www.sudtirol.com/de/naturhotels_suedtirol.htm www.svanen.nu www.umweltzeichen.at www.vertraeglich-reisen.de/hotels/ www.eco-label.com www.viabono.de
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