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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 27.06.2006
Vegetarier: Fleisch-Verzicht aus moralischen Gründen
Auch gesundheitliche und emotionale Gründe spielen eine Rolle
Jena (pte/27.06.2006/06:20) - Verzichteten im Jahre 1983 lediglich 0,6 Prozent der Bevölkerung auf den Konsum von Fleisch, betrug der Anteil 2001 bereits acht Prozent. Über die Ursachen war allerdings wenig bekannt. Wissenschaftlerinnen des Instituts für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena www.uni-jena.de/psych_institut.html haben nun in verschiedenen Forschungsprojekten untersucht, welche psychologischen Variablen bei der Entscheidung, kein Fleisch mehr zu konsumieren, eine Rolle spielen. Es stellte sich heraus, dass die meisten Vegetarier auf Fleisch verzichten, weil dafür Tiere getötet werden müssen, es das Leid und den Schmerz von Tieren erhöht und deren Rechte verletzt.

Für ihre Studie befragten die Forscherinnen 115 Vegetarier, die im Schnitt seit sieben Jahren kein Fleisch mehr konsumieren. Sie wollten dabei vor allem den Zusammenhang zwischen persönlichen Eigenschaften und der Motivation, auf Fleisch zu verzichten, aufklären. Dabei konnten die Wissenschaftlerinnen drei unterschiedliche Hauptmotivationen ermitteln. Die Vegetarier essen entweder aus moralischen, emotionalen bzw. gesundheitlichen Gründen kein Fleisch. Obwohl alle drei Gruppen Fleisch und Fleischprodukte Ekel erregend finden, unterscheiden sich die Gründe stark voneinander. Auch gemeinsam können diese Gründe den Fleischverzicht bedingen.

Emotionale Vegetarier essen kein Fleisch, weil sie der Geschmack oder das Aussehen einfach nicht mögen. Die moralischen Vegetarier hingegen verzichten auf den Fleischverzehr, weil sie es moralisch unvertretbar finden. Diese Gruppe ärgert sich sehr, wenn sie andere Menschen Fleisch essen sieht und versucht aktiv, andere Menschen vom Fleischkonsum abzuhalten. Ihre moralische Empfindlichkeit betrifft übrigens nur den Tierbereich: Rassismus oder Hygienevergehen lösen bei den moralischen Vegetariern keine andere Reaktionen aus als bei den anderen Gruppen. Die gesundheitlichen Vegetarier essen aus einem Streben nach Gesundheit kein Fleisch.

Darüber hinaus konnten die Wissenschaftlerinnen nachweisen, dass es auch eine Reihe von bedeutsamen Unterschieden zwischen Vegetariern und Omnivoren gibt. So sind Vegetarier offener für neue Erfahrungen und probieren sie häufiger etwas Neues aus. Auch legen sie mehr Wert auf Universalismuswerte wie Verständnis, Toleranz sowie das Wohlergehen aller Menschen und der Natur. Sozialer Status und die Autorität anderer Menschen finden die Vegetarier jedoch weniger wichtig als Fleischesser. "Unsere Analysen erlauben den Schluss, dass Vegetarier keine anderen Menschen sind als Omnivoren", so die Jenaer Psychologinnen. (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Reanne Leuning
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