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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 27.06.2006
Reform der EU-Weinmarktordnung muss Qualität des europäischen Weins sicherstellen
Angesichts der Vorstellung des Reformentwurfs der Europäischen Weinmarktordnung durch die Kommission in Brüssel erklärt die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ulrike Höfken:

Der Entwurf der Kommission stellt vier mögliche Reform-Optionen vor, wovon aber nur die "zweite" Option in Frage kommt, die die Beibehaltung einer spezifischen Marktorganisation für Wein, aber grundlegende Reformen vorsieht. Durch das bilaterale Weinhandelsabkommen zwischen der EU und den USA sind die deutschen Winzer stark unter Druck geraten. Die Reform der EU-Weinmarktordnung muss nun die Chance nutzen, die Qualität des deutschen Weines sicherzustellen.

Einige der vorgeschlagenen Instrumente sind daher besonders zu begrüßen:
  • Die stärkere Verankerung des Grundsatzes der Subsidiarität ist ein gutes Instrument, um die Förderung besser auf die spezifischen Gegebenheiten der jeweiligen Weinbauregionen zu konzentrieren.
  • Dabei muss insbesondere die Möglichkeit bestehen, besondere Förderungen für den Erhalt von Kulturlandschaften wie zum Beispiel Steillagen gezielt einzusetzen.
Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen der EU-Kommission lehnen wir dagegen strikt ab:
  • Flächenstilllegungen können nicht der richtige Weg sein, um Überproduktionen zu verhindern. Vielmehr sollte zukünftig nach dem Grundsatz "Weniger Ertrag pro Fläche" angebaut werden, eine Möglichkeit, auch die Qualität der Weine weiter zu steigern.
  • Die Saccharoseanreicherung muss erhalten bleiben. In Deutschland ist die Saccharoseanreicherung die gängige Praxis. Auch Ökowinzer sind dringend auf dieses Verfahren angewiesen.
  • Aus Gründen des Verbraucherschutzes lehnen wir jeden Vorschlag ab, der die Regelungen für die Etikettierung und die Herstellung von europäischen Weinen zum Nachteil der Qualität aufweicht. So dürfen billige Tafelweine aus Nicht-EU-Ländern nicht durch neue Etikettierungsregeln aufgewertet werden oder zu EU-Weinen umetikettiert werden.
Wir brauchen mehr Qualität und keinesfalls weniger, denn nur mit Qualitätsprodukten können sich die deutschen Winzerinnen und Winzer am Markt behaupten.



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