Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-Address, Das Alternative Branchenbuch, D-81371 München
Rubrik:Mode u. Naturkosmetik    Datum: 04.02.2000
Kosmetik ohne Tierquälerei
So durchschauen Sie die Firmen!
Wer wissen will, was in seiner Kosmetik enthalten ist, der muss sich die Liste der Inhaltsstoffe ansehen. Seit Januar 1999 gibt es für die Firmen kein Pardon mehr, alle Inhaltsstoffe müssen deklariert werden. Oftmals ist die Liste der Inhaltsstoffe schwindelerregend lang, und die Namen der Einzelsubstanzen sind meist unaussprechbar. Bis heute werdendie englischen Bezeichnungen der CTFA (Cosmetic Toiletry Fragrances Association), eines Verbandes in den USA, derdie Rohstoffe und Kosmetika normiert und klassifiziert hat, verwendet. Was sich hinter dem Fachchinesisch verbirgt, veranschaulicht der Ökotest Ratgeber Kosmetik.

Naturkosmetik - die Alternative?
Laut Verbraucherzentrale bevorzugt mehr als ein Viertel der Bevölkerung natürliche Kosmetik. Diesen Trend zurück zur "Natur" haben auch die großen Kosmetik-Konzerne erkannt. Sprüche wie "naturmild mit Avocadoöl" oder "mit der Kraft aus Kiwi und Aprikose" prangen auf den Produkten. Natur pur? Weit gefehlt: Meist verbirgt sich dahinter ein Pflegemittel, das wohl eher die Bezeichnung "voll synthetisch mit einem Minimum an natürlichen Inhaltsstoffen" verdient hätte. Aufschluss über die Natürlichkeit gibt die Deklaration, die meist auf der Rückseite der Verpackung angebracht ist: Die Inhaltsstoffe sind hier in absteigender Reihenfolge ihrer Konzentration nach aufgeschlüsselt. Stehen die natürlichen Substanzen am Ende der Liste, so ist ihr Anteil im Produkt verschwindend gering.

Neben dieser Pseudo-Naturkosmetik bieten vor allem Reformhäuser, Naturkostläden und kleine Versandfirmen Körperpflegemittel an, die die Bezeichnung "Naturkosmetik" schon eher verdienen. Ob die Produkte tierversuchsfrei und ohne Bestandteile von getöteten Tieren hergestelltwurden, bleibt der Kundin oder dem Kunden trotzdem meist unklar. Klarheit bringthier die bereits erwähnte Positivliste des Deutschen Tierschutzbundes. Aber Achtung: Die Cremes der darin aufgelisteten Firmen sind nicht automatisch rein pflanzlich. "Es dürfen keine Rohstoffe Verwendung finden, die durch Tierquälerei gewonnen oder für die Tiere eigens getötet wurden", heißt es in derErklärung. Mit anderen Worten: Sogenannte Schlachtnebenprodukte werden geduldet.


CTFA-Liste
Achtung! Hierunter verbergen sich Bestandteile von getöteten Tieren in der Kosmetika:
Albumen, Animal Collagen, Elastin oder Ceratin Amino Acids, Arginine, Calfskin extrakt, Carmine, Cholecalciferol, Cocohydrolysed animal protein, Cod liver oil, Collagen, Cutaneous Lysate, Desamido animal collagen, Ditallowdimodium Chloride, Embryo extract, Gelatine, Glycogen, Guanin, Hydrogenated tallow, Hydrolised Elastin, Hydroxypropyl Chitin, Keratin, Lard Glycerides Marrow extract, Mink oil, Mucopolysaccharides, Muscle extract, Neatsfootoil, Oleostearine, Ovarian extract, PEG-2-Tallow Amine, Pigskin Extrakt, Placental Protein, Potassium Tallowate, Prostane, Quaternium 16, 18, 53, Serum Albumin, Serum Proteins, Shark Liver Pil, Sodium Tallowate, Spleen Extract, Tallow, Walrat

Selbst ist die Frau/der Mann...
Wer genau wissen will was seine Kosmetik enthält und noch dazu gehobene Ansprüche an die Qualität hat, für den bietet sich die Lösung an, die Kosmetik selbst herzustellen. Das ist nicht nur preiswert, sondern macht auch Spaß. Besonders geeignet ist das Selbermachen von Pflegemitteln auch für Allergiker. Böse Überraschungen nach der Verwendung eines Mittels können bei folgender Vorgehensweise ausgeschlossen werden: Jede Substanz in der empfindlichen Arminnenbeuge testen und mindestens einen Tag eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen abwarten. Bei jeder neuen Substanz so verfahren - auch bei natürlichen Substanzen wie Ölen oder Kräuterauszügen etc.. Das Zusammenrühren eigener Kosmetika ist weniger aufwendig als gedacht. Spezialgeschäfte, die Rohstoffe zur Kosmetik-Herstellung feilbieten, sprießen ungebremst wie Pilze aus dem Boden. Daneben sind einige Rohstoffe auch in Apotheken und Reformhäusern erhältlich. Erfreulich: Vieles, was zur Grundausstattung in der Kosmetik-Küche gehört, findet sich in jedem Haushalt: eine Küchenwaage, ein Mixer, leere Cremedosen, ein Plastiklöffel. Zusätzlich benötigen Sie zum Herstellen einer Creme einen Becher aus feuerfestem Glas und ein Thermometer mit einem Messbereich bis 130 Grad Celsius. Einziger Nachteil der selbstgerührten Kosmetik: Sie ist meist nicht so lange haltbar wie gekaufte Kosmetikartikel. Wichtig ist besonders, darauf zu achten, dass die Kosmetik in sauberen und trockenen Gefäßen zubereitet und abgefüllt wird. Im Kühlschrank aufbewahrt hält sich diese Kosmetik, abhängig von der Zusammensetzung, einige Wochen lang - mit Konservierungsmittelnsogar noch länger.

Die folgende Zusammenstellung soll helfen, je nach Hauttyp die richtige Creme, das richtige Dusch- oder Massageöl etc. auszuwählen.

Tipp fürs Selbermachen:
Im Prinzip lässt sich fast jedes Creme-Rezept für einen speziellen Hauttyp durchAustausch der Öle abwandeln, falls einmal in einem Rezeptbuch nichts Passendes dabei zu sein scheint. Je mehr Öl und je weniger Wasser eine Creme enthält, desto fettreicher und geeigneter bei trockener Haut ist sie. Darauf beruht meist auch schon das ganze Geheimnis zwischen einer leichten Tagescreme und einer reichhaltigen Nachtcreme. Ein Geheimnis, das Sie beim Nachmachen schnell als garnicht so geheimnisvoll enttarnen können.

Die Haut als Ausdruck der Seele
Wasser, frische Luft, liebevolle Massagen und Berührungen verwöhnen die Haut. Diese Pflege nährt nicht nur die Haut. Sie streichelt auch die Seele. Es werden vermehrt Hormone im Organismus gebildet, die die Stimmung heben und Hautdurchblutung fördern. Die Naturheilkunde empfiehlt allmorgendliches Trockenbürsten der Haut daher nicht nur zur Hautpflege, sondern setzt es auch gezielt, zum Beispiel während der Wintermonate, zur Behandlung von depressiven Verstimmungen ein. Und so wird's gemacht: Nehmen Sie eine Massagebürste oder einen Massagehandschuh. Streichen Sie nun regelmäßig von den Fingerspitzen aus an den Armen entlang zum Herzen zu, bis sich die Haut leicht rötet. In der gleichen Weise an den Beinen und am Körper verfahren. Auch Wechselduschen, morgendliche kalte Waschungen und Gymnastik sind vorzügliche Möglichkeiten, den Stoffwechsel der Haut anzuregen. Ayurveda-Fachleute schwören zudem darauf, vor jedem Duschen die Haut gründlichund dick mit Sesamöl - oder nach Belieben mit einem anderen Öl - einzureiben. So lange wie möglich einwirken lassen. Dabei sollen Schad- und Dreckstoffe aus der oberen Hautschicht gelöst werden.Danach nur mit klarem Wasser duschen und fertig ist die Körperpflege. Ein nachträgliches Eincremen ist nicht nötig. Ein Versuch, der sich besonders bei empfindlichen Menschen lohnt.

Marion Schiffelmann
aus: Vegetarisch fit 3/98


In ECO-Address 2000 finden Sie über 1.500 Adressen zum Thema Naturkosmetik und Textilien.



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.