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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 13.05.2006
"Bio für Kinder" - Neues Patenschaftsmodell am Start
Ein Projekt von Tollwood und dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München







In dem von Tollwood und dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München ins Leben gerufenen Projekt "Bio für Kinder" engagieren sich Münchner Unternehmen als Paten für Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen und unterstützen die Umstellung dieser Einrichtungen auf Bioverpflegung.

Ernährungswissenschaftler schlagen Alarm: Jeder fünfte Erstklässler ist heute übergewichtig, in den 80er Jahren waren es nur halb so viele. Dieses Phänomen ist vor allem auf ungesunde Ernährungsgewohnheiten, mangelnde Bewegung und unzureichende Qualität des Nahrungsangebotes zurückzuführen. Schon im frühen Alter - nicht zuletzt in Kindertagesstätten, Kindergärten und in der Schule - werden die Weichen für das zukünftige Ernährungsverhalten gestellt. Übergewicht im Kindesalter kann zu Folgeerkrankungen wie erhöhter Herzfrequenz, Metabolischem Syndrom, Gallensteinen, Diabetes und Störung der psychosozialen Entwicklung führen. Fehlernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht verursachen in Deutschland derzeit mehr als ein Drittel der Gesundheitskosten.

Nachhaltiger Umweltschutz durch ökologisch erzeugte Lebensmittel
Ökologisch erzeugte Lebensmittel sind gesund, aber nicht nur das: Sie leisten außerdem einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Das Grundprinzip der ökologischen Landwirtschaft ist das Wirtschaften im Einklang mit der Natur: ohne Pestizide und gentechnisch veränderte Pflanzen, mit intelligenten Fruchtfolgen und artgerecht gehaltenen Tieren. Ökologische Landwirtschaft hält das Grundwasser sauber und betreibt aktiven Klimaschutz. Biolandwirte verbrauchen zwei Drittel weniger Energie und ersparen dem Klima damit rund 60 Prozent treibhauswirksamen Kohlendioxid-Ausstoß. Immer mehr Verbraucher wollen wissen, wie und wo ihre Nahrungsmittel produziert werden, 70 bis 80 Prozent kennen inzwischen Produkte aus ökologischer Erzeugung. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung werden in Deutschland derzeit aber nur 4,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet. Obwohl Bio-Produkte bei weit mehr als der Hälfte aller Deutschen einen guten Ruf haben, greifen lediglich acht Prozent mehr als ein Mal im Monat zu einem Bio-Frischprodukt.


Ernährungsgewohnheiten werden im Kindesalter gefestigt
Ernährungsgewohnheiten und Geschmackvorlieben sind mit ca. acht Jahren weitgehend gefestigt. Vor diesem Hintergrund ist es alarmierend, dass in Deutschland, immer weniger Geld für Essen ausgegeben wird. Die deutschen Verbraucher achten bei Lebensmitteln weitaus mehr auf den Preis als die anderen Verbraucher in Europa. In der "European Consumer Study 2004" der GFK gaben knapp 62 % der Befragten in Deutschland den Preis als entscheidendes Kriterium beim Einkauf von Lebensmitteln an. In rund 30 Prozent der deutschen Familien gibt es keine gemeinsame tägliche Mahlzeit mehr. Bereits heute wird jede dritte Mahlzeit außer Haus eingenommen. Im Zuge der Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Schuljahre wird die Außer-Haus-Verpflegung noch mehr an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus sollen in den nächsten Jahren bundesweit 10.000 Ganztagsschulen ihren Betrieb aufnehmen. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind damit auf eine gesunde Außer-Haus-Verpflegung angewiesen. Eine große Verantwortung für Lehrer, Erzieher und Eltern. Aber auch eine große Chance, den 160.000 Kindern und Jugendliche, die in Münchens Kindertageseinrichtungen und Schulen betreut werden, eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung zu bieten und ihr Ernährungsverhalten positiv zu beeinflussen.

Trotzdem gibt es in Kinderbetreuungseinrichtungen immer noch zu wenig, in Schulen derzeit so gut wie keine ökologische Kost. Nur die 0 bis 3 jährigen in den städtischen Kinderkrippen werden bereits größtenteils mit Bio-Lebensmitteln versorgt. Es fehlt an Angeboten genauso wie an der nötigen Struktur. Eine weitere Hemmnis für viele Kindereinrichtungen und Schulen sind die befürchteten Mehrkosten.

Damit sich das ändert, haben Tollwood und das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München das Projekt Bio für Kinder ins Leben gerufen. Gemeinsam mit engagierten Münchner Unternehmerinnen und Unternehmern und gemeinsam mit interessierten Einrichtungen wollen wir zeigen, dass "Bio für Kinder" machbar ist.

Münchner Unternehmer engagieren sich für die Aktion "Bio für Kinder"
Münchner Unternehmen engagieren sich daher in dem von Tollwood initiierten Projekt als Paten und leisten für einen Zeitraum von 2-3 Jahren einen Beitrag zur Anschubfinanzierung für die Umstellung auf Bio-Verpflegung in Münchner Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen. Bis zum heutigen Tag haben folgende Münchner Unternehmen und Institutionen eine Patenschaft übernommen:
  • Stadtsparkasse München
  • Arena One
  • Loden-Frey
  • Uwe Seemann (Leiter der Münchner Niederlassung der Procon Event Engineering)
  • Ökoring Handelshaus GmbH
  • Eberhard, Raith & Partner
  • Goldmann PR
  • Tollwood

Das Gesamtprojekt "Bio für Kinder" wird darüber hinaus von der Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA) unterstützt.

Die bisher gewonnenen Paten unterstützen das Projekt mit Fördersummen zwischen 3.000 und 30.000 Euro pro Jahr. Sie haben insgesamt über 200.000 Euro für die kommenden zwei Jahre zur Verfügung gestellt. Damit startet "Bio für Kinder" schon heute mit einer Gesamtsumme von über 90.000 Euro im Jahr 2006, die zu 100 Prozent Kindergärten, Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen zugute kommt. Die erste Pateneinrichtung von "Bio für Kinder", das KinderTagesZentrum Kinderglobus in Ramersdorf, wurde am 11. Mai 2006 wie zukünftig alle beteiligten Einrichtungen nach der EG-Ökoverordnung zertifiziert und machte damit den Anfang. Pate ist die Stadtsparkasse München. Weitere Einrichtungen folgen in den nächsten Wochen und Monaten. Einrichtungen können die Bewerbungsunterlagen für die Teilnahme bei der Münchner Aktionswerkstatt G'sundheit anfordern.

Patenschaftsmodelle
Patenschaften bei "Bio für Kinder" können in unterschiedlichen Modellen übernommen werden und richten sich nach den spezifischen Bedürfnissen und infrastrukturellen Gegebenheiten der jeweiligen Einrichtung. Möglich sind die anteilige oder komplette Übernahme der Verpflegungs-Mehrkosten bei der Umstellung auf Biokost ebenso wie die Übernahme von notwendigen Sachkosten/Infrastrukturkosten einer Einrichtung, die für eine Umstellung auf Biokost erforderlich sind.

"Bio für Kinder" leistet zum einen eine Anschubfinanzierung und will zum anderen sicher stellen, dass die Einrichtungen auch nach Ende der Förderungszeit den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Die Mehrkosten bei der Umstellung auf Bioverpflegung liegen derzeit bei rund einem Euro pro Kind und Mahlzeit. Diese können jedoch im Projektverlauf erheblich reduziert werden, beispielsweise über die Optimierung der Speisemengen und -angebote, über günstige Lieferbedingungen bei regelmäßigem Einkauf und über das saisonale Einkaufen.

Pädagogische Beratung und Begleitung für einen dauerhaften Erfolg
Ein besonderes Anliegen des Projekts ist die dauerhafte Umstellung des Essens auf Bio. Damit diese auch mit einer bleibenden Änderung der Einstellung einhergeht, wird "Bio für Kinder" von Beginn an von einem umfangreichen pädagogischen Programm begleitet. Die Münchner Aktionswerkstatt G'sundheit unterstützt die Einrichtungen bei der Umstellung: Informationen für Kinder und Eltern, Lehrer und Erzieher, Ideen und Tipps für Lernen in Kindergarten und Schulunterricht sowie fachmännische Beratung des Küchenpersonals sind wichtiger Bestandteil des Projektes.
Als Modellprojekt soll "Bio für Kinder" über die Stadtgrenzen Münchens hinaus Nachahmer finden und außerdem dazu beitragen, dass die Weichen für eine umweltverträgliche und gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen auch auf politischer Ebene gestellt werden.

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