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Presse-Stelle:  Deutsche Umwelthilfe e.V., D-78315 Radolfzell
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 09.05.2006
Kant-Preis für Kampf gegen Gentechnik-Lebensmittel
Stiftung 'Europas Erbe als Auftrag' verleiht Kant-Weltbürger-Preis 2006 an Christine von Weizsäcker und Michael Meacher
Die Stuttgarter Umweltschützerin Christine von Weizsäcker und der ehemalige britische Umweltminister Michael Meacher sind am Sonntag in Freiburg von der Stiftung 'Europas Erbe als Auftrag' mit dem Kant-Weltbürger-Preis 2006 ausgezeichnet worden. Sie wurden für ihr Engagement gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel geehrt.

"Von Weizsäcker und Meacher haben sich durch eine mutige Öffentlichkeitsarbeit und mit praktisch-politischen Anstrengungen gegen die gentechnische Manipulation von Lebensmitteln gestellt", teilte die Jury bei der Preisverleihung in Freiburg mit. Sie hätten damit die Interessen der Verbraucher vertreten. "Der Respekt vor der Schöpfung ist ihnen wichtig", sagte der Jury-Vorsitzende Berthold Lange. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Lange kritisierte in seiner Laudatio den Versuch, die Agro-Gentechnik weltweit durchzusetzen als "Versuch des großen Kapitals, menschliche Bedürfnisse zu privatisieren."

Die Biologin Christine von Weizsäcker setzt sich nach eigenen Angaben weltweit für gentechnisch unveränderte Lebensmittel ein. Sie ist an mehreren Aktionen und Bürgerinitiativen beteiligt, unter anderem in Brasilien und den USA. Die 62-Jährige ist mit dem früheren Stuttgarter SPD-Bundestagsabgeordneten Ernst Ulrich von Weizsäcker verheiratet. Zusammen mit Michael Meacher wirkte sie 2003 am 'Cartagena-Protokoll' der UNO mit, das die Anwendung der Gentechnik in der Landwirtschaft zumindest strengen Kriterien unterwirft. "Es dürfen keine Produkt-, sondern nur Verfahrenspatente erteilt werden", fordert Christine von Weizsäcker.

Michael Meacher war von 1997 bis 2003 Umweltminister in der Regierung von Antony Blair. Er verlor sein Ministeramt, nachdem er die Sicherheit der Gentechnik öffentlich angezweifelt hatte. Meacher sprach sich in Freiburg dafür aus, daß bei Gen-Konaminationen die Produzenten in vollem Umfang haften müßten. Auf dem Spiel stehe nicht allein die natürliche Artenvielfalt, sondern auch der Fortbestand der gesamten Bio-Landwirtschaft. Der Versuch, genmanipulierte Lebensmittel durchzusetzen, sei zugleich ein "Versuch, den weltweiten Ernährungsmarkt zu kontrollieren."

Vergeben wird der Preis von der Freiburger Stiftung 'Europas Erbe als Auftrag'[1]. Sie wurde vor zwei Jahren zum 200. Todestag des Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) gegründet und unterstützt mit der Auszeichnung Initiativen im Umweltschutz und in der Friedenspolitik.
Petra Willaredt

www.kantstiftung.de


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