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Seinen ersten Arbeitstag als Stellvertreter von Kofi Annan habe ich mit ihm gemeinsam verbracht - im Fernsehstudio. Damals sagte er: "Das weltweite Korallensterben ist der deutlichste Hinweis auf den Klimawandel". Das war vor acht Jahren. Töpfer wurde in der Zwischenzeit bestätigt. In diesen Tagen endete seine Amtszeit als Chef der UNEP in Nairobi. Kurz danach sagte er als Teilnehmer am Energie-Gipfel in der "Zeit" einen Satz, den er vor 10 Jahren schon gedacht, aber so nicht ausgesprochen hätte: "Die gegenwärtig Strom produzierenden Kraftwerke in einem vereinbarten Zeitraum abzuschalten, halte ich für sehr sinnvoll". Töpfer ist lernfähig. Am meisten gelernt hat er wohl in den Ländern der Dritten Welt. Dort hat er schon vor 40 Jahren gearbeitet - zum Beispiel in Brasilien mit José Lutzenberger. Deshalb sieht Töpfer Umweltpolitik immer mehr im Zusammenhang mit Entwicklungspolitik. Ohne Zugang zu sauberem Wasser und ohne erneuerbare Energie und Bildung wird es Entwicklung nicht geben. Und ohne Entwicklung wird es keinen Frieden geben können. Dass jeden Tag 26.000 Menschen verhungern, hält Töpfer für die denkbar schlechteste Voraussetzung für Frieden. Als Christ und Humanist wird er sich mit diesem größten Skandal unserer Zeit sowieso niemals abfinden. Niemand hat seit dem Rio-Gipfel von 1991 globale Umweltpolitik so aktiv mitgestaltet wie er - der zu Recht hoch gelobte Träger von internationalen Preisen. Dass Japan 2005 eine weltweit beachtete Konferenz zu den drei "R" durchführte - reduce, reuse, recycle - ist Töpfers jahrzehntelangem Umweltengagement zu verdanken. An Japans Energie-Effizienz orientieren sich heute die Milliarden-Großmächte von morgen, China und Indien. Klaus Töpfer geht mit 67 in Rente. Er wird weltweit weiter als Umwelt-Papst unterwegs sein und sich als Vorkämpfer für Erneuerbare Energien engagieren - als Stellvertreter der Sonne auf Erden. Seine eigene Energie gewinnt er von innen und von oben. Das von einem Münchener Verlag gewünschte, von uns beiden gemeinsam geschriebene Buch wird noch etwas warten müssen. Viel Erfolg und Freude bei deiner wichtigen Arbeit, lieber Klaus Töpfer. Quelle:
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