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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 30.03.2006
Sieben kritische Fragen an Herrn Mehdorn
Zu den Bilanzzahlen der Deutschen Bahn AG erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:
Bahnchef Mehdorn wird morgen der Öffentlichkeit verkünden, dass er alle Ziele erreicht und sogar übererfüllt habe und dass die Voraussetzungen für den integrierten Börsengang damit geschaffen seien.

Abgesehen davon, dass Mehdorn seine Ziele immer niedriger gehängt hat, so dass sie jetzt leicht übersprungen werden können - ursprünglich sollte der Konzerngewinn für 2005 eine Milliarde Euro sein - muss er sich auch einige kritische Fragen zur Bilanz gefallen lassen:
  1. Was passiert mit den Gewinnen aus dem Regionalverkehr (DB Regio), die wesentlich zum Gesamtgewinn beitragen, wenn die Bundesregierung die Regionalisierungsmittel in den kommenden Jahren um 2,3 Milliarden Euro kürzt?
  2. Was passiert mit diesen Gewinnen, wenn die Länder in Zukunft verstärkt regionale Schienenverkehre ausschreiben und vermehrt auch an Wettbewerber vergeben?
  3. Welche Dividende wird aus dem Gewinn 2005 an den Alleineigentümer Bund gezahlt? Wenn keine Dividende gezahlt wird, warum nicht?
  4. Wie hoch ist die Eigenkapitalquote des Unternehmens und reicht das für einen Börsengang?
  5. Wie sähe die Bilanz aus, wenn nicht seit 1999 1,4 Milliarden bewilligte Schieneninvestitionsmittel des Bundes nicht verbaut worden wären, um den Eigenmittelanteil an diesen Ausbauten zu sparen?
  6. In welchem Zustand ist das Schienennetz wirklich? Drohen hier noch milliardenschwere, bisher nicht bekannte Sanierungsmaßnahmen?
  7. Wie ehrlich sind die Bahnimmobilien bewertet? Droht nach einem Börsengang eine ähnliche Wertberichtigung wie nach dem Börsengang der Deutschen Telekom, weil die Buchwerte weit über den Verkehrswerten liegen?
Auf diese unbequemen Fragen muss Hartmut Mehdorn in der Bilanzpressekonferenz eine seriöse Antwort geben.


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