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Geld kommt zu Geld. Diese alte Weisheit bewahrheitet sich auch bei der EU-Agrarhilfe. Wie eine Studie der unabhängigen Entwicklungshilfeorganisation OXFAM zeigt, fließt die EU-Agrarhilfe in erster Linie in die Taschen der großen internationalen Unternehmen des Agrobusiness: Hauptprofiteure sind Firmen wie der Zuckergigant Tate & Lyle, der US-Tabakkonzern Philipp Morris, Nestlé, BASF. Auch das englische Königshaus kassiere saftige Landwirtschaftssubventionen. "Die gemeinsame Agrarpolitik ist ein Schlaraffenland für Europas größte und reichste Landwirte", sagt Céline Charveriat von OXFAM Frankreich. Das gilt insbesondere auch für Deutschland: Die oberen zwei Prozent der deutschen Agrarbetriebe kassieren fast 40 Prozent der EU-Direktzahlungen. Seehofer liegt daneben Die staatlichen Vorteile und Privilegien der Bio-Bauern gegenüber ihren konventionellen Kollegen müssten wieder abgeschafft werden: So eine der ersten Aussagen Horst Seehofers kurz nach seinem Amtsantritt als Nachfolger von Renate Künast. Nun widerlegt eine Studie der Universität Hohenheim Seehofers Meinung. Von Privilegien könne gar keine Rede sein. "Insgesamt ist es so", fast der der Wissenschaftler Stephan Dabbert die Studie zusammen, "dass der Öko-Landbau durch die Agrar-Politik sogar benachteiligt wird." Konkret bekämen die landwirtschaftlichen Betriebe am meisten staatlichen Zuwendungen, die auch die meisten Erträge haben - also die konventionellen Großbetriebe. Die ökologische Landwirtschaft dagegen arbeite extensiv, produziere geringere Mengen und erhalte deshalb auch weniger Beihilfe. Gleiches gelte ebenso für die Säule "Marktstützung". Auch hierbei profitierten nach den Berechnungen der Hohenheimer Wissenschaftler eher die konventionellen Erzeuger. www.uni-hohenheim.de/ Bessere Ernten durch umweltfreundlichen Anbau Nachhaltige Landwirtschaft kann gerade der familiären Landwirtschaft in Entwicklungsländern bessere Ernten einbringen. Bei Ressourcen schonendem Anbau stiegen die Erträge an Feldfrüchten im Schnitt um knapp 80 Prozent, berichtete eine internationale Forschergruppe im Fachblatt "Environmental Science & Technology". Das Wissenschaftlerteam rund um Jules Pretty von der University of Essex in Colchester, Großbritannien, nutzten für ihre Studie Daten von etwa 286 Projekte mit insgesamt 37 Millionen Hektar Anbaufläche. www.essex.ac.uk/bs/staff/pretty/ www2.essex.ac.uk Aussterbende Frösche durch Pestizide Auch wenn manche Menschen Frösche nicht mögen. Ihr Aussterben darf dem Menschen nicht egal sein, schon allein, weil sie zahlreiche lästige Insekten, wie Stechmücken, vertilgen. Wie Biologen aus Kalifornien aber nun herausgefunden haben, führen Agrarchemikalien, wie sie in der Umwelt rund um landwirtschaftlich genutzte Flächen in Kalifornien zu finden sind, zu einem deutlichen Rückgang der Froschpopulationen, weil dieser Cocktail das Immunsystem der nützlichen Tiere angreift. Problem: Im Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel sind Studien zu Kombinationseffekten von Pestiziden bislang nicht vorgeschrieben. Doch gerade die Kombinationseffekte seien das gefährliche, so die Ergebnisse der Biologen. Wurden die Kaulquappen nur einer einzelnen Chemikalie ausgesetzt, starben bis zu vier Prozent der Tiere, noch bevor sie sich zum Frosch entwickelten. Bei Versuchen mit der Mischung aller neun erlaubten Pestizide stieg die Sterblichkeit aber fast um das zehnfache auf 35 Prozent. Laut Welttierschutzorganisation IUCN ist weltweit rund ein Drittel der 1 856 bekannten Amphibienarten vom Aussterben bedroht. Chile: Mapuche sind keine Terroristen Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert ein Ende der "Verfolgung der Mapuche-Bürgerrechtler" in Chile. Die Behörden des südamerikanischen Staates würden die Mapuche-Indianer als Terroristen verurteilen, nur weil sie sich friedlich gegen den fortgesetzten Landraub wehren. Die Mapuche, die mit rund 1,3 Millionen Angehörigen fast zehn Prozent der 15,8 Millionen Einwohner Chiles stellen, kämpfen seit Jahren um die Bewahrung ihrer Gebiete, die von Kiefern- und Eukalyptus-Monokultur der Zellstoffindustrie missbraucht werden. www.gfbv.de Malediven: Hilton-Hotelprojekt schlimmer als Tsunami Den Dezember-Tsunami hatte das Ökosystem der Malediven relativ glimpflich überstanden. Doch der neue Bau des Hilton Maldives Resort & Spa auf Manhoo werde tiefe, irreparable Wunden im Ökosystem des Atolls hinterlassen, befürchten Umweltschützer und lokale Bevölkerung. Schon seien Hunderte von Palmen und die für den Küstenschutz wichtigen Mangroven abgeholzt, meldet das Mangrove Action Project (MAP). Außerdem sei der ökonomische Nutzen für die Insulaner gering, da in erster Linie billigere Arbeitskräfte aus Sri Lanka, Indien oder Bangladesh angestellt würden. Gen-Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe Die Industrie preise zu Unrecht die breiten Einsatzmöglichkeiten von Gen-Pflanzen bei nachwachsenden Rohstoffen, kritisiert der NABU (Naturschutzbund). "Die Industrie hat nur den eigenen Nutzen und kommerziellen Gewinn im Blick", so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die Risiken für Mensch und Natur beim großflächigen Anbau gentechnisch veränderter Organismen würden dabei jedoch unter den Tisch gekehrt. "Wenn die Bauernlobby jetzt lautstark den Einsatz von Gen-Pflanzen bei nachwachsenden Rohstoffen preist, übersieht sie, dass gentechnisch veränderte Organismen nicht an der Ackergrenze halt machen", warnte Tschimpke. www.nabu.de Keinen Regenwald in den Tank Die Europäische Kommission erarbeitet gerade eine Richtlinie zu Biodiesel und Ethanol, die auch den Import solcher Kraftstoffe vorsieht. "Das kann katastrophale ökologische und soziale Auswirkungen haben, wenn Ethanol zum Beispiel aus brasilianischem Zuckerrohr stammt oder Biodiesel aus indonesischem Palmöl", warnt nun die Umweltschutzgruppe Rettet den Regenwald. In den beiden Ländern würden für die Produktion solcher Treibstoffe Regenwaldflächen zerstört. Tierschutz kein Thema für Sachsen-Anhalt Tier- und Umweltschutz scheinen für den Staatssekretär im Agrarministerium des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, Hermann Onko Aeikens, kein Thema zu sein. Stattdessen sagte er jüngst: "Mehr Schweine braucht das Land." Er machte damit seine Position zur Genehmigung von Schweinemastanlagen in Einheiten größer als 30.000 Mastplätze klar. Solche Anlagen seien bereits von einigen Großinvestoren aus europäischen Nachbarländern in Sachsen-Anhalt in der Planung, berichtet die Agrarzeitung Ernährungsdienst. Erfolgreiche Kampagne Die Kampagne der Umweltorganisationen Rettet den Regenwald, urgewald, Global 2000 und Robin Wood gegen das Engagement der Deutsche Bank auf der Regenwaldinsel Borneo zeigt einen ersten Erfolg. Die Bank ist aus dem ökologisch und sozial katastrophalen Zellstoffwerkprojekt auf Borneo ausgestiegen. Noch in dem Projekt mit dabei ist allerdings die österreichische Raiffeisen Zentralbank. www.regenwald.org Polizei gegen Indianer Eukalyptusplantagen für die Zellstoff- und Papierproduktion sind weder nachhaltig, noch eine sinnvolle Klimaschutzmaßnahme. Das wissen die davon betroffenen Guarani- und Tupiniquim-Indianer im Südosten Brasiliens aus eigener Erfahrung. Statt Küstenregenwald und fruchtbare Felder wachsen auf ihren Gebieten Tausende von Hektar clonierte Eukalyptusbäume, die Boden und Gewässer austrocknen lassen und oft mit Pestiziden besprüht werden. Zudem vergiften die Abwässer der Zellstofffabriken des Zellstoffkonzerns Aracruz - er liefert den Rohstoff für Tempo - die Gewässer der Region. Schon lange kämpfen die Indianer im südostbrasilianischen Bundesstaat Espirito Santo zumindest um die Rückgabe eines Teils ihres ehemaligen Stammesgebiets - 11.000 Hektar, das sie wieder regenerieren und nachhaltig nutzen wollen. So besetzten sie in diesem Jahr eine Eukalyptusmonokultur, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Doch vor kurzem löste die brasilianische Polizei das auf dem Gebiet aufgebaute Indianerdorf brutal auf. www.robinwood.de www.proregenwald.de Feldhasen retten Der Naturschutzbund NABU hat an die Bundesländer appelliert, die geltenden Regelungen zur Pflege von stillgelegten Ackerflächen nicht anzutasten. Wenn das Verbot gekippt werde, bedeute dies das Todesurteil für Tausende junger Feldhasen, Rehe und gefährdete Bodenbrüter wie Feldlerche, Wachtel oder Rebhuhn. Der NABU rufe daher die Länder auf, den Vorstoß Baden-Württembergs und Hessens abzulehnen und weder die Sperrfrist abzuschaffen, noch eine jährliche Mulchpflicht zu verordnen. www.NABU.de Vogelgrippe: Biokreis für Risikozonen Im Kampf gegen die Verbreitung der Vogelgrippe macht sich der ökologische Anbauverband Biokreis e.V. für die Einführung von Risikozonen in Deutschland stark. In einem Schreiben an Agrarminister Horst Seehofer bittet der Verband, aus tierschützerischen Gründen nicht wieder alles Geflügel der Stallpflicht zu unterziehen, sondern nach österreichischem Vorbild Risikozonen auszuweisen. Ghana: Staudamm und Malaria Die Regierung Ghanas will sich von der chinesischen Firma Sino Hydro einen 500 Millionen US-Dollar teuren Staudamm zur Stromerzeugung bauen lassen. Er werde einen großen Teil des bewaldeten Bui-Nationalparks überfluten, kritisiert die World Commission on Dams (WCD), ein internationaler Zusammenschluss gegen den Bau der ökologisch wie sozial unverträglichen Großstaudammprojekte. Das geplante Wasserkraftprojekt werde nicht nur ein letztes Rückzugsgebiet von Ghanas Flusspferden zerstören. Auch etwa 2500 Menschen verlieren dadurch ihren Siedlungsraum. Das mit Deutschland seit vielen Jahren befreundete westafrikanische Land hat bereits mehrere Großstaudämme zur Produktion von "billigem Strom" für die Rohaluminiumherstellung für den Export. Zehntausende von Ureinwohnern verloren dabei Haus, Land und Existenz und ernteten im Gegenzug die Ausbreitung von gefährlichen, auf stehendes Wasser angewiesene Tropenseuchen wie Bilharziose oder Malaria. www.pambazuka.org www.thecornerhouse.org.uk
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