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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 19.01.2006
Viel mehr Erneuerbare ist machbar, Herr Minister
Grünen Ausbauziel von 25 Prozent Erneuerbare Energien im Strombereich bis 2020 bestätigt
Zur vom Bundesumweltministerium vorgelegten Studie zum Potential der Erneuerbaren Energien in Deutschland erklärt Hans-Josef Fell, Sprecher für Energie und Technologie:

Zwar ist es erfreulich, dass nun auch in der sehr konservativ gerechneten Studie des Bundesumweltministeriums das grüne Ziel von 25 Prozent Erneuerbarer Energie im Strombereich als realistisch bestätigt wurde. Leider hat Herr Gabriel dieses Ziel sich nicht zu eigen gemacht, sondern versucht, wie früher schon sein Parteigenosse Clement, die Erneuerbaren Energien kleiner und teurer zu reden als sie sind. Diese Studie zeigt keineswegs das ganze Potenzial der Erneuerbaren Energien auf, sondern ist der Versuch, dieses Potenzial konsequent klein und die Kosten groß zu rechnen.

Wer für 2015 das Maximum der Kosten für die Förderung von Erneuerbaren Energien mit vier Milliarden beziffert, hat die Entwicklung der Kosten der konventionellen Energien nicht berücksichtigt. Die Differenzkosten nehmen Jahr für Jahr ab, nicht nur durch die Degression bei der Vergütung für Erneuerbare Energien, sondern auch durch die stark gestiegenen konventionellen Energiepreise. Es ist nicht besonders glaubwürdig, wenn die Preisentwicklung der konventionellen Energieträger der letzten Jahre nicht berücksichtigt wird.

Die Regelenergiekosten sind mit 0,7 Cent pro Kilowattstunde (KWh) angenommen und beziehen sich auf einen veralteten interessengeleiteten Bericht von E.on aus dem Jahr 2002! Sie sind doppelt so hoch wie in der neuen DENA-Studie von 2005, die bisher als einzige die Kosten für die Regelenergie berechnet hat. Übrigens berichtet der dänische Netzbetreiber ELTA, dass für Windenergie in Dänemark keine zusätzlichen Regelenergiekosten anfallen.

Auch der Zertifikatspreis für Kohlenstoffdioxid wird von Gabriel mit 12 Euro pro Tonne im Jahr 2020 angenommen. Ein Blick auf den aktuellen Preis zeigt mit über 25 Euro pro Tonnen eine andere Realität.

Diese und andere Fehler im Strombereich deuten darauf hin, dass auch im Wärmebereich und im Kraftstoffbereich die Potenziale der Erneuerbaren Energien unterschätzt und die Kosten überschätzt werden.

Fazit: Die Studie ist schon bei ihrer Veröffentlichung hoffnungslos veraltet. Die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien werden ein weiteres Mal viel zu gering eingeschätzt.


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