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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 25.01.2000
Kita-Kuerzungen in Brandenburg verbauen noetigen Ausbau der Qualitaet
Zu den geplanten Kuerzungen bei Kindertagesstaetten durch die Brandenburger Landesregierung erklaert Angelika Albrecht, frauenpolitische Sprecherin des Bundesvorstands von BUENDNIS 90/DIE GRUENEN:

"BUENDNIS 90/DIE GRUENEN schaetzen die Einsparungspolitik der Brandenburgischen Landesregierung, die im Haushalt 2000 und 2001 insgesamt 90 Millionen DM streichen wollen, als kurzsichtig ein. Der vorliegende Entwurf bedeutet eine Einschraenkung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz im Land Brandenburg, eine finanzielle Mittelkuerzung fuer die einzelnen Kitas, die Verringerung der OEffnungszeiten, groessere Kindergruppen, weniger paedagogische Betreuung durch Stellenabbau und eine Belastung der Eltern durch hoehere Beitraege fuer den Kita-Platz. Schon das allein widerspricht der Anforderung an eine zukuenftig zu verbessernde Situation der Kita-Versorgung und deren Qualitaet.

BUENDNIS 90/DIE GRUENEN sind insbesondere besorgt, wenn dem Entwurf zu entnehmen ist, dass vor allem die Versorgung der Kleinkinder zwischen 0 und 2 Jahren und der Kinder ueber 10 Jahren vorgesehen ist. Die Eltern und Kindern in diesen Altersgruppen brauchen ein ganztaegiges Betreuungsangebot, damit sie ihrer Erwerbstaetigkeit, die oft nur der Existenzsicherung dient, nachgehen koennen. Der Verweis auf Tagespflege, Spielkreise und Mutter-Kind-Angebote ist keine Loesung und wirft vor allem Frauen, aber auch Maenner wieder auf das Problem der Nichtvereinbarkeit von Familie und Beruf zurueck. Mit einer Regel-Betreuung von 6 Stunden taeglich koennen vor allem alleinerziehende Eltern, auf dem Arbeitsmarkt nicht mithalten.
Die Protestkundgebungen von GEW, OETV, dem Frauenpolitischen Rat Brandenburgs am morgigen Tag in Potsdam hat sich unsere Landesverband Brandenburg zu Recht angeschlossen: Die vorgesehenen Kuerzungen sind nicht zu verantworten.

BUENDNIS 90/DIE GRUENEN fordern die Brandenburgische Landesregierung auf, von dem Kuerzungsvorhaben in der vorliegenden Form abzusehen. Das Kinderbetreuungsangebot war in Brandenburg im Vergleich zu dem in manchen alten Bundeslaendern deutlich besser, dennoch waere auch hier eine Steigerung der paedagogischen Betreuung, der Angebote fuer Klein- und Schulkinder und eine Flexibilisierung des Systems was die Stundenzahl angeht noetig. Kindertagesstaetten in Betrieben und in Verbindung mit anderen AnbieterInnen koennten das staatliche System kuenftig entlasten.

Die Qualitaetssicherung ist bis jetzt in der Bundesrepublik nicht eindeutig erfolgt. Deshalb hat sich das Bundesministerium fuer Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Dezember eine "Nationale Qualitaetsinitiative im System der Tageseinrichtungen fuer Kinder" ergriffen, die Kriterien der Qualitaet von Kitas definiert und deren Weiterentwicklung ermoeglichen soll. "

BUENDNIS 90/DIE GRUENEN fordern die Landesregierung Brandenburgs auf, die Ergebnisse dieser Untersuchungen abzuwarten und erst dann strukturelle und finanzielle Veraenderungen vorzunehmen, die allein der Qualitaetssteigerung dienen.




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