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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 09.01.2006
Laufzeit der Atomkraftwerke verlängern?
Im Zusammenhang mit dem Gasstreit wird derzeit wieder eine Verlängerung der
Atomkraftwerks-Laufzeiten ins Gespräch gebracht. Hierzu ein Kommentar des SFV:

Zum Preisargument

Natürlich haben die Betreiber der Atomkraftwerke ein wirtschaftliches Interesse daran, ihre bestehenden - längst abbezahlten - Atomkraftwerke so lange wie möglich in Betrieb zu halten. Billiger können Sie Strom nicht erzeugen. Ob sie den billigen Strompreis dann an ihre Kunden weitergeben würden, darf nach den bisherigen Erfahrungen allerdings eher bezweifelt werden.

Im Übrigen ist die Erzeugung von Atomstrom nur deshalb so billig, weil die Bundesregierung im Zusammenhang mit der Laufzeitbegrenzung auf drei Forderungen verzichtet hat, die eigentlich in Gesetzesform gegossen werden sollten:
  • die sicherheitstechnische Nachrüstung der alten Meiler
  • die risikogerechte Haftpflichtversicherung aller Atomkraftwerke
  • die Versteuerung der Zinsen aus den Rückstellungen für die Entsorgung
Der Verzicht auf diese drei Forderungen stellt eine gigantische Subvention des Atomstroms dar. Die risikogerechte Haftpflichtversicherung würde zusätzlich 1,84 Euro pro Kilowattstunde Atomstrom ausmachen. Dies teilte Dr. Eberhard Moths, Bundesministerium für Wirtschaft in einem Vortrag für die zweite internationale Konferenz über die Externen Kosten der Stromversorgung am 8.-11. Sept. 1992 in Racine, Wisconsin, USA mit. Atomstrom ist damit nach volkswirtschaftlichen Maßstäben der teuerste Strom überhaupt, mehr als dreimal so teuer wie Strom aus Solarenergie.


Atomstrom als Ersatz für Erdgas?

Die Reichweite der Uranvorkommen wird mit etwa 30 Jahren als zeitlich noch
geringer eingeschätzt als die Reichweite der Erdgasvorkommen.


Importabhängigkeit

Atomstrom verringert nicht die Importabhängigkeit, da der deutsche
Uranbergbau wegen Unwirtschaftlichkeit längst eingestellt worden ist.


Eine nachhaltige Lösung

Eine nachhaltige Lösung kann nur die Nutzung der heimischen Erneuerbaren
Energien und die Verminderung des Energiebedarfs durch Erhöhung der
Energieeffizienz bringen.


Dipl.-Ing. Wolf von Fabeck
Geschäftsführer im Solarenergie-Förderverein Deutschland

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