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aufgestellten Grenzwertes einer angeblich zulaessigen taeglichen TBT-Aufnahme zu sich. "Dass TBT in so hohen Konzentrationen in Lebensmitteln gefunden wurde, wo es wegen seiner Giftigkeit sogar als Antibewuchsmittel in der Sportschifffahrt seit ueber 10 Jahren verboten ist, ist ein Skandal!" kritisierte Patricia Cameron, Chemieexpertin des WWF. Der WWF fordert die sofortige Offenlegung der Produktions- und Anwendungsdaten von TBT durch die Chemieindustrie, ein sofortiges Anwendungsverbot fuer alle Konsumgueter sowie ein generelles Produktionsverbot fuer die deutschen Organozinnhersteller, die ueber 2/3 des Weltmarktes innehaben. Der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation fuer die Aufnahme von TBT durch die Nahrung beruecksichtigt ausschliesslich dessen Effekte auf das Immunsystem, nicht jedoch seine hormonelle Wirksamkeit, die bereits in 1000-fach geringeren Konzentrationen erfolgt. Auch bezieht sich der Grenzwert auf einen gesunden 60 kg schweren Menschen und beruecksichtigt weder geschwaechte Menschen noch Schwangere und Kinder. Bei den Letzteren ist die Gefahr besonders gross, da hormonelle Schadstoffe wie TBT bereits in geringsten Konzentrationen in das Hormonsystem von Ungeborenen und Kleinkindern eingreifen und schwere Entwicklungsstoerungen des Wachstums, des Zentralnervensystems und damit des spaeteren Verhaltens und der Fortpflanzungsfaehigkeit hervorrufen koennen. Weitere moegliche Effekte beim Menschen bestehen in der Vermaennlichung von Frauen (z.B. anormale Koerperbehaarung, vertiefte Stimmlage, ausbleibende Menstruation) bis hin zur Unfruchtbarkeit sowie in der nachlassenden Spermienqualitaet bei Maennern. Auch die Funktion der Immunzellen zur Bekaempfung von Infektionen kann gestoert werden. Da Organozinnverbindungen wie TBT als Antibewuchsmittel auf Schiffsruempfen eingesetzt werden, koennen sie in das Wasser entweichen. Dort werden sie von Kleinstlebewesen aufgenommen und gelangen schliesslich ueber die Nahrungskette bis hin zum Speisefisch, wobei sich aufgrund seiner schweren Abbaubarkeit der TBT-Gehalt staendig erhoeht. Werte im Muskelfleisch von Speisefischen aus deutschen Kuesten-Gewaessern reichen von 29 Mikrogramm TBT pro Kilogramm bei Flundern bis zu 760 Mikrogramm TBT pro Kilogramm bei Aalen. Auch Nordsee-Heringe waren hoch belastet. Somit wuerde bereits beim Verzehr von einem Pfund Flunder der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation erreicht. Nordseemuscheln enthielten bis zu 24 Mikrogramm TBT pro Kilogramm. Neben der Belastung von Fischen und Muscheln findet TBT auch in Pflanzen- und Holzschutzmitteln sowie als Hitzestabilisator in Kunststoffen Verwendung. So gelangt TBT in diverse Konsumgueter und Industrie-Produkte, wie z.B. Sporttextilien, Outdoor-Artikel, oder Teppiche, die Naesse von innen und aussen ausgesetzt sind aber auch in unterschiedlichste Plastikprodukte. Fuer weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: WWF-Fachbereich Meere und Kuesten, Patricia Cameron, Tel. 0421-658 46 16 Dr. Sabine Otto, Tel. 0421-658 46 15 **************************** Weitere Informationen unter www.wwf.de
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