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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 24.01.2000
WWF fordert mehr Wasser fuer die Donau bei Gabcikovo
Neue Diskussionen um alten Streit ueber slowakischungarisches Kraftwerk
Rastatt, Wien, Budapest, 21. Januar 2000. Neue Diskussionen gibt es derzeit um einen alten Konflikt zwischen Ungarn und der Slowakei: Anlaesslich einer internationalen Tagung in Budapest betonte der World Wide Fund For Nature (WWF), dass es fuer den Streitfall um das Donau-Kraftwerk bei Gabcikovo nur eine wirklich naturvertraegliche Loesung gibt: Es muss wieder mehr Wasser in das alte Bett der Donau.
1992 nahm die Slowakei das Wasserkraftwerk Gabcikovo in Betrieb und lenkte eigenmaechtig die Donau aus dem Flussbett heraus in einen Kanal um. Ungarn erhob dagegen Einspruch, der Fall gelangte bis vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Dieser ermahnte die beiden Regierungen 1998, eine umweltvertraegliche Loesung zu finden. Es liegen mehrere Loesungsvorschlaege vor, einen davon hat der WWF erarbeitet. Diese Vorschlaege sind nun unter anderem Gegenstand einer Fachtagung zu Flussrenaturierung und Wasserstrassen, die am 21. und 22. Januar in Budapest stattfindet.
Der Staudamm und der Ableitungskanal, den die Slowakei zum Betreiben des Kraftwerks baute, haben folgenschwere Auswirkungen auf die ueber 8.000 Hektar grossen Auengebiete. Da ein Grossteil des Flusswassers durch den Kanal geleitet wird, sind fuer das eigentliche Flussbett nur noch etwa 20 Prozent der urspruenglichen Menge uebrig. In der Folge sinkt auch der
Grundwasserspiegel, und die wertvollen Auenwaelder zeigen erste Trockenschaeden.Laut der Studie des WWF muessten wieder zwei Drittel der urspruenglichen Wassermenge durch das alte Flussbett fliessen. "Nur mit mehr Wasser kann das Leben in die Auen zurueckkehren", sagte Prof. Emil Dister, Leiter des WWF-Auen-Instituts. Das Flussbett muesse dazu auch verengt werden. Ausserdem muesse gesichert sein, dass Hochwasser in die Auen gelange. "Die
Lebensgemeinschaften in der Donau sind auf regelmaessige Ueberflutungen angewiesen", unterstrich Dister. Im Vergleich zu den anderen diskutierten Moeglichkeiten sei diese die einzige, die alle oekologischen Faktoren beruecksichtige und damit eine Renaturierung gewaehrleiste.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Anja Rech, Pressereferentin im WWF-Auen-Institut, Tel.: 0 72 22/38 07-14, Fax -99


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