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Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Einrichten & Wohnen    Datum: 02.12.2005
Gesund schlafen - Träumen ohne Giftcocktail
Gesunde Matratzen - Altbekanntes Kapok als Milbenbremse
"Seit Beginn der Massenproduktion synthetischer Chemikalien in den 1940er Jahren sind wir der Einwirkung Tausender neuer Substanzen ausgesetzt", kritisiert die Vorsitzende des BUND, Angelika Zahrnt. "Damals dachte niemand an schädliche Langzeitwirkungen: Chemische Stoffe wurden ohne amtliche Prüfungen in die Umwelt entlassen." Vielen dieser Substanzen sind wir bis heute in den eigenen vier Wänden ausgesetzt. Manche kommen von außen über die Luft herein, andere schleppen wir mit unseren Produkten ins Haus und auch ins Schlafzimmer.

Wer sich im wahrsten Sinne des Wortes gesund schlafen will, sollte diesen Giftcocktail, der selbst aus falscher Bettwäsche genauso wie aus schlechten Betten und Matratzen ausströmen kann, vermeiden. Naturmaterialien, ökologisch hergestellt und ohne chemische Ausrüstung sind gerade im Bett zu bevorzugen. Ob Leinen, Baumwolle, Kokosfasern, Rosshaar, Schafwolle, Heu oder Naturlatex: Der Fachhandel bietet hier längst wieder eine große Auswahl an schadstoffarmen oder gänzlich unbelasteten, biologischen Alternativen im Bereich von Bettwäsche und Matratzen an.

Eine Pflanzenfaser, die nun wieder häufiger in Matratzen Verwendung findet, ist das altbekannte Kapok. Neben Sisal war Kapok eine der wichtigsten Pflanzenfasern, die die europäischen Kolonialmächte aus ihren tropischen Kolonien importierten. Polstermöbel waren gerade beim aufstrebende Bürgertum "in", und Kapok war der ideale Füllstoff.

Heilig und nützlich

Die Kapokfasern werden aus den Früchten des über 30 Meter hoch werdenden Kapok-Baumes, auch bekannt als Seidenwollbaum, gewonnen. Sein Ursprung ist Lateinamerika, wo er Ceiba heißt und seit Jahrtausenden genutzt und kultiviert wird. In der alten Maya-Kultur war der wichtigste und heiligste Baum überhaupt. Er stand nicht nur oft in der Mitte ihrer Siedlungen, er stand auch im ihrem geographischen Zentrum der Maya-Kultur und symbolisierte quasi die Weltachse. Im bis heute indianisch geprägten Guatemala ist der Kapok deshalb immer noch ein nationales Symbol, und es gibt kaum einen zentralen Dorfplatz ohne einen, dieser mächtigen, Schatten spendenden Bäume, die obendrein noch traditionelle Medizin und nahrhaftes Pflanzenöl liefern.

Der Niedergang des internationalen Kapokhandels begann mit der Erfindung der Chlorchemie und der Schaumstoffe. Seit den 1950er Jahren hieß es immer öfter: Kapok raus aus Kissen und Matratzen und billige, aus Erdöl - und mit immensen Umweltschäden - hergestellte Schaumstoffe hinein. Ganz nebenbei führte dies zum Rückgang der Kapok-Exporte aus den gerade in die "Unabhängigkeit" entlassenen Entwicklungshilfeländern und zum Verlust ungezählter Arbeitsplätze dort. Anders ausgedrückt: Der Siegeszug der Schaumstoffe trägt eine Mitverantwortung an der zunehmenden Verarmung in der "Dritten Welt".

Hoffnung für Allergiker

Doch die Vorteile des Kapoks, wie Nachhaltigkeit und Schadstofffreiheit, werden inzwischen wieder zunehmend auch bei uns in den Industriestaaten geschätzt. Außerdem ist diese Faser sehr langlebig, isoliert gut und hat eine relativ hohe Atmungsaktivität. Und selbst Allergiker sollen auf Matratzen aus dieser Pflanzenfaser besser schlafen können. Der Grund liegt an seiner Eigenschaft, die von Allergikern gefürchteten Hausstaubmilben mit Hilfe eines in der Faser enthaltenen Bitterstoffes fern zu halten.

Norbert Suchanek


USA: Giftige Muttermilch durch Matratzen

Wie der BUND in seiner aktuellen Broschüre "Endstation Mensch" berichtet, gibt es in den USA überstrenge Brandschutzbestimmungen, die verlangen, dass selbst Matratzen und Bettwäsche mit Flammschutzmitteln ausgerüstet sind. Häufig werde dafür der Schadstoff PBDE (Polybromierter Diphenylether) eingesetzt. Folge. In der Muttermilch nordamerikanischer Frauen finden sich 10 bis 70-fach höhere PBDE-Konzentrationen, als in der Milch europäischer Frauen. Das Flammschutzmittel steht im Verdacht, u.a. Krebs und Missbildungen bei Kindern auszulösen.

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Telefon: 030-27586-40, E-Mail: info@bund.net
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