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Rubrik:Gesundheit & Wellness    Datum: 20.10.2005
Experte kritisiert Panikmache bei Geflügelpest
"Vogelgrippe" ist ein veterinär-medizinisches Problem
Wien (pte/19.10.2005/16:22) - Neue Aspekte über die Geflügelpest gibt es nach Ansicht des Virologen Franz Xaver Heinz vom AKH-Wien www.akh-vie.ac.at nicht. Der Experte kritisiert im pressetext-Interview die Panikmache zum Thema. Eine Übertragung der Geflügelpest auf den Menschen sei eine äußerst seltene Erscheinung. Angesichts der bisher 60 Todesfälle ergebe sich der Umstand einer minimalen Relevanz, so der Wissenschaftler.

"Ein Krankheitsüberträger wie das Geflügelpest-Virus ist in erster Linie ein großes Problem für die Tierzucht", so Heinz gegenüber pressetext. Es komme sehr selten vor, dass eine Tiererkrankung sich genetisch so verändere, dass sie auch für den Menschen gefährlich werden könne. Die theoretische Möglichkeit bestehe aber schon, räumt Heinz ein. "Da dann eine Immunsierung fehlt, kann dies zu einer Pandemie führen", so der Experte, der sich allerdings scharf gegen den Terminus "Vogelgrippe" wehrt.

Die Spanische Grippe hat Anfang des 20. Jahrhunderts 40 Mio. Todesopfer gefordert - das seien mehr als im Ersten Weltkrieg gestorben sind. "Jährlich sterben in Österreich zwischen 2.000 und 4.000 Menschen an Influenza", erklärt der Virologe. Die Angst, dass ein neues Human-Influenza-Virus auftritt, das zu einer Pandemie führen könnte, bleibe bestehen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO www.who.int warnte vor einen Ansturm auf das Influenza-Medikament Tamiflu: Das Medikament könne lediglich Symptome einer Influenza mildern und eigne sich nicht als präventives Arzneimittel. Die WHO-Anregungen sind aber offenbar ungehört geblieben, wie BBC gestern, Dienstag, berichtete. Das Arzneimittel sei in vielen Apotheken ausverkauft, es werde zu weiteren Lieferengpässen kommen. In mindestens 25 Ländern sind bereits größere Vorräte des Medikaments angelegt worden.

Indes ist ein weiterer Streit um das Medikament entbrannt. Ursprünglich war das Arzneimittel nämlich vom US-Biotech-Unternehmen Gilead entwickelt worden. Seit 1996 kümmert sich der Schweizer Arzneimittelkonzern Roche um die Produktion und Vermarktung. Im Juni 2005 kündigte Gilead allerdings den Vertrag mit Roche mit der Begründung, dass Roche Tamiflu nicht gut genug vermarktet habe und daher weniger Lizenzgebührzahlungen an Gilead erfolgt sind. Im ersten Halbjahr 2005 hat sich der Tamiflu Umsatz auf 373 Mio. Euro fast verfünffacht. Roche rechnet nun mit einer weiteren Steigerung um mehr als 190 Mio. oder sogar noch mehr in der zweiten Jahreshälfte, berichtet der Börsendienst boerse.ard.de. Gilead erwartet einen jahrelangen Rechtsstreit. (Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
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