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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 28.09.2005
Grüne stellt Strafanzeige gegen Gentechnik-Firma
Anlässlich der durch Berichte der Frankfurter Rundschau aufgedeckten illegalen Aussaat von gentechnisch veränderten Zucchini der Monsanto-Tochterfirma Seminis erklärt Ulrike Höfken, verbraucher- und agrarpolitische Sprecherin:

Die illegale Aussaat von gentechnisch veränderten Zucchini ist mittlerweile der dritte Fall in diesem Jahr, in dem verbotenes Saatgut auf den Acker kommt. Der Vorgang darf nicht als "Versehen" übergangen werden. Eine Firma, der in einem so sensiblen Bereich der Lebensmittelsicherheit solche Fehler unterlaufen, ist unzuverlässig und verantwortungslos. Deswegen stellte Ulrike Höfken Strafanzeige gegen Seminis bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Hannover.

Ein mögliches Bußgeld von 50.000 Euro wird die Unternehmen in der Branche an ihre Verantwortungspflicht erinnern. Die Gen-Multis wollen die Menschen scheinbar mit einer Technik zwangsbeglücken, die mit Salamitaktik vollendete Tatsachen wie Ausbreitung gentechnisch veränderter Organismen und Kontamination schafft. Umso wichtiger ist es, gegen solche Firmen vorzugehen.

Die diesjährigen Fälle zeigen eindeutig, wie wichtig ein strenges Gentechnikgesetz mit klaren Haftungsregeln ist. Union und FDP versuchen alles, um diese Verursacherhaftung abzuschaffen und wollen stattdessen den Steuerzahler zur Kasse bitten. Das ist blanke Lobbypolitik für die Gentech-Konzerne, die die Unternehmen und Produzenten zu einer gezielten Sorglosigkeit bei einer hochriskanten Technologie ermutigt.

Wir kritisieren zudem, dass die Öffentlichkeit nicht informiert wurde, obwohl die Landesregierung Rheinland-Pfalz bereits seit August von dem Problem wusste.

Wir setzen uns weiter für ein umfassendes Verbraucherinformationsgesetz ein, das auch bei solchen Fällen zur Information der Öffentlichkeit verpflichtet.

Gen-Zucchini: Durch einen angeblichen Etikettierungsfehler in den USA wurde eine gentechnisch veränderte Zucchinisorte von Seminis nach Deutschland eingeführt, die unter anderem an Mitarbeiter ausgegeben und von Gemüsebauern angebaut wurde.

Bt-10-Mais: Syngenta hat jahrelang den selbst in den USA nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Mais Bt-10 auf den Markt gebracht. Angeblich unwissentlich, weil es eine Vertauschung mit dem genehmigten Mais Bt-11 gab.

Verunreinigter Pioneer-Mais: Im Frühjahr dieses Jahres wurde durch gentechnisch veränderte Organismen verunreinigtes Maissaatgut der Firma Pioneer an Bauern in mehreren Bundesländern ausgeliefert. Bei Kontrollen wurden Verunreinigungen mit MON 810 festgestellt.


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