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Die Beteuerungen der Monsanto-Tochterfirma Seminis zur illegalen Einfuhr und Freisetzung von gentechnisch veränderten Zucchini sind mehr als unglaubwürdig und müssen von den zuständigen Landesbehörden in Rheinland-Pfalz unverzüglich und mit Nachdruck überprüft werden. Es sind dringend Ermittlungen anzustellen, was sich tatsächlich zugetragen hat, ob die Verantwortlichen vorsätzlich gehandelt haben und ob die Fehler hätten vermieden werden können. Weiterhin ist die Landesbehörde in Rheinland-Pfalz aufgefordert, Informationen zu den Ausbringungsorten an die interessierte Öffentlichkeit weiterzugeben und somit Transparenz in diesem undurchsichtigen Fall für die Verbraucher herzustellen. Die Landesbehörden in Niedersachsen müssen klären, ob und wenn ja in welche anderen Bundesländer außer Rheinland-Pfalz das Saatgut der Zucchini-Sorte "Judgement III" geliefert wurde. Schließlich handelt es sich um den illegalen Anbau eines Gemüses, das unter anderem auch sehr beliebt als Kinderkost ist. Da müssen alle gesundheitlichen Gefahren definitiv ausgeschlossen werden. Klar ist: Die ungenehmigte Einfuhr des gentechnisch veränderten Zucchini-Saatguts nach Deutschland und die Ausbringung in Rheinland-Pfalz ist - wenn Vorsatz und Fahrlässigkeit nachgewiesen werden können - eine Ordnungswidrigkeit im Sinne des Gentechnikgesetzes. Für das Verfolgen von Ordnungswidrigkeiten sind die Länder als Ausführende des Gentechnik-Gesetzes zuständig. Klar ist auch: Als der Schaden entdeckt wurde, sorgten Mitarbeiter der Monsanto-Tochter dafür, dass die Samen "außer Landes" - in die Niederlande - gebracht wurden. Dies ist ganz klar eine vorsätzliche illegale Ausfuhr und erschwert zudem die Überprüfung der Angaben des Unternehmens zur Klärung des Falles maßgeblich. Das Vorgehen der Mitarbeiter des Monsanto-Unternehmens ist mehr als abenteuerlich und die Ausreden sind zum Teil unverschämt. Der Hinweis darauf, dass der Fehler in den USA passiert wäre und ansonsten blauäugig zu beteuern, es tue einem Leid, reicht hier bei weitem nicht aus, um die eigenen Hände in Unschuld waschen zu können. Seminis ist aufgefordert, konstruktiv zur Lösung des Falls beizutragen und Informationen zu liefern, wann mit welcher Lieferung die ungenehmigten Zucchini-Samen eingeführt wurden. Es fehlt ebenfalls eine glaubwürdige Erklärung, warum Seminis das Gen-Material heimlich entfernen und ins Ausland bringen ließ. Nicht nur, dass dies vollkommen überflüssig war - es ist auch absolut unerklärlich, warum die Verantwortlichen von Seminis nicht sofort die zuständigen Landesbehörden informierten und das Material an diese ausgeliefert haben. Weiterhin fehlt eine Erklärung, warum die Mitarbeiter von Seminis diese angeblich falsch etikettierten Samen einfach im Freiland getestet haben - es muss doch einen Beipackzettel oder zumindest eine Begründung geben, warum diese "90 g" in Deutschland in Freisetzungsexperimenten angebaut werden sollten. Geprüft werden muss natürlich auch der internationale Verstoß des US-Konzerns Monsanto gegen das EU-Recht, in dem es zuließ, dass nicht genehmigtes Saatgut in die Europäische Union geliefert wurde. Es verwundert doch sehr, wenn ein Unternehmen wie die Monsanto-Tochter Seminis, die bereits seit über sieben Jahren mit gentechnisch verändertem Gemüse (unter anderen Tomaten, Erbse, Kürbis, Melonen, Zwiebeln, Kopfsalat) in den USA forscht und handelt, sich auf einmal nicht mehr auf vernünftige Kontrollen und Lieferungen versteht.
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