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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 04.09.2005
Gentechnik-GegnerInnen bekennen sich zu Freiwilligen Feldbefreiungen und kündigen weitere Aktionen für das kommende Jahr an
Sie stehen mit ihrer Kritik an Gentechnik in der Landwirtschaft nicht allein.
Vor der farbenfrohen Bühne der Gentechnik-Kritiker mit bunten Erntegaben lud ein Mann in Imkerkleidung einen Haufen gentechnisch veränderten Maises ab. "Stoppt Genfood sofort - Freiwillige Feldbefreiung bei uns und überall" beschrieb ein großes Transparent die Forderung und Ankündiung der Gentechnik-Gegner. Die Aktion Gendreck weg hatte vor dem Brandenburger Tor eine Bühne errichtet, über zweihundert Menschen nahmen am Sonntag an der Veranstaltung teil.

Sie stehen mit ihrer Kritik an Gentechnik in der Landwirtschaft nicht allein. "Die Mehrheit der Menschen in Deutschland möchte kein Genfood - und trotzdem gibt die Politik dem Drängen der Agrarkonzerne nach. Seit diesem Frühjahr ist der Anbau von genmanipulierten Pflanzen in Deutschland erlaubt.

Der Widerstand gegen die Agro-Gentechnik ist international: in Kanada und Frankreich, in Indien und im südlichen Afrika wehren sich Menschen gegen Gentechnik und ihre Folgen." erläuterte Jürgen Binder, einer der Initiatoren von Gendreck weg. In Kanada spricht sich mittlerweile sogar der Bauernverband gegen die Agro-Gentechnik aus.

Aus Kanada reiste der Landwirt Percy Schmeiser an. Seine Geschichte wurde auf der ganzen Welt bekannt: Der Agrarkonzern Monsanto verklagte den Landwirt, auf dessen Feld gegen seinen Willen Pflanzen mit den patentierten Eigenschaften der Monsanto-Genpflanzen, auf Lizenzgebühren. Der Farmer hatte stets selbst gezüchteten Raps angebaut, seine Felder wurden jedoch durch herabfallende Saat von Erntelastwagen der Nachbarn verseucht. Er warnt und informiert über die Gentechnik "Wer einmal anfängt mit der Gentechnik, kann nicht mehr zurück. In Kanada gibt es inzwischen keinen Raps und kein Soja mehr, das nicht gentechnisch verseucht ist." Die Gentechnik und die Knebelverträge der Konzerne nehmen den Bauern das Recht, ihre eigene Ernte wieder auszusäen.

In Frankreich gehen die Gentechnik seit Jahren direkt gegen Genfelder vor. Eine ganze Bewegung von über 5000 "Freiwilligen MäherInnen" ist entstanden. Ihr Gründer, Jean Baptiste Libouban ermutigte die Teilnehmer der Veranstaltung, entschlossen gegen Gentechnik vorzugehen, auch mit Mitteln zivilen Ungehorsams: "Es ist schlimm und schwierig, das Gesetz zu brechen - aber es ist schlimmer, nichts zu tun, wenn das Gesetz die Starken gegen die Schwachen schützt." Die "kleine Arbeit" dabei sei, die Felder zu mähen, die große Herausforderung, die Gesetze wieder zu ändern und die Demokratie zu stärken.

Am frühen Nachmittag lüftete der Imkermeister Jürgen Binder das Geheimnis der Herkunft des gentechnisch veränderten Maises auf dem Pariser Platz: Er bekannte sich öffentlich, ein Genfeld in Brandenbuirg eigenhändig abgemäht zu haben, dessen Maispflanzen er mitgebracht hatte. Gendreck-weg hatte erst Ende Juli nach einer öffentlichen Ankündigung mit rund 300 Bauern, Imkern, Köchen und Verbrauchern Mais von einem Genfeld bei Strausberg zerstört. Diese öffentlichen Aktionen zivilen Ungehorsams sollen weitergehen. Nach dem Bekenntnis des Feldbefreiers Jürgen Binder bekundeten mehrere Dutzend Menschen ihre Entschlossenheit, selbst in der kommenden Saison (wieder) Hand an Genfelder zu legen. Jede/r warf einen gentechnisch veränderten Maiskolben in eine große Mülltonne und hinterließ einen Luftballon mit einer Absichtserklärung, selbst Felder vom Gendreck zu befreien.


Gendreck weg
Postfach 41, 72101 Rottenburg
Telefon: 0049 (0) 7472-442370
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