Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 26.08.2005
Flüssen mehr Raum geben und Klimaschutz beschleunigen
Das im Mai diesen Jahres in Kraft getretene Hochwasserschutzgesetz müsse in den Bundesländern entschlossener umgesetzt werden, forderte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Das Hochwasser in Süddeutschland, der Schweiz und Österreich bestätige auf dramatische Weise erneut die Warnung der Klimaforscher, dass die ungebremste Emission von Treibhausgasen häufigere Wetterextreme verursache. Dem könne nur mit einer entschlossenen nationalen und internationalen Klimapolitik und durch umfangreiche ökologische Hochwasserschutzmaßnahmen begegnet werden. Dazu gehörten Renaturierungen der Flüsse, ihre Anbindung an frühere Auen, Deichrückverlegungen sowie der Stopp von Bautätigkeiten und Intensivlandwirtschaft in potentiellen Überschwemmungsgebieten.

BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm: "Bund und Länder haben ihre Versprechen zur Jahrhundertflut von 2002, für einen ausreichenden Hochwasserschutz zu sorgen, bisher nicht umgesetzt. Die geplanten Deichrückverlegungen und der Abriss beschädigter Bauobjekte sind nicht genug. Noch immer will die Bayerische Landesregierung zwischen Straubing und Vilshofen Staustufen an der Donau und der Ausbau der Elbe soll in Sachsen-Anhalt mit einem Saale-Elbe-Kanal vorangetrieben werden. Neue Kanäle und Brücken oder auch die Intensivlandwirtschaft passen nicht zum ökologischen Hochwasserschutz. Die Kehrtwende in der Flusspolitik lässt weiter auf sich warten."

Den deutschen Flüssen stünde heute nur noch rund ein Fünftel ihrer früheren natürlichen Überschwemmungsflächen zur Verfügung. Ursachen dafür seien Flussbegradigungen, Deich- und Talsperrenbauten, Verkehrswege, Staustufen und die Ausweisung von Baugebieten seitens der Kommunen. Künftig müsse alles getan werden, um die natürlichen Flutungsflächen wiederherzustellen und auszuweiten. Statt technischer Lösungen wie Polder oder teurer Regenrückhaltebecken seien weiträumige Deichrückverlegungen und die Wiederbelebung der Auen geeigneter.

Der BUND unterstütze die Forderung des Bundesamtes für Naturschutz nach einem nationalen Fluss- und Auenprogramm zur Renaturierung der Ströme und Bäche. Gestoppt werden müsse vor allem die intensive Landwirtschaft in Überschwemmungsgebieten. Sie verdichte die Böden, vermindere das Wasseraufnahmevermögen und beschleunige so den extremen Wasserabfluss auf der Oberfläche.
Quelle: BUND

Hintergrundpapier "Bilanz im 3. Jahr nach der Jahrhundertflut" (PDF-Datei zum Download)



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.