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Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 06.08.2005
Andamanen und Nikobaren: Nein zu Massentourismus
Ökologen warnen vor dem Phuket-Plan
Kalkutta (pte/06.08.2005/10:25) - Umweltschützer haben mit einem heftigen "Nein" auf den Plan reagiert, Touristen von der Thailändischen Ferieninsel Phuket auf die Nikobaren und Andamanen zu transportieren. Ein solches Tourismusmodell wäre für die lokale Bevölkerung und die Landschaft eine Katastrophe, berichtet BBC-Online news.bbc.co.uk. Die Idee den Tourismus auf den beiden zu Indien gehörenden Inselgruppen zu bringen entstand, um die Folgen des Tsunami vom 26. Dezember 2004 schneller zu beseitigen.

Ein Thailand-Modell würde allerdings der Bevölkerung großen Schaden zuführen, da die beiden Archipel bisher nur etwa 100.000 Besucher pro Jahr verzeichneten. Allerdings fiel die Zahl der Fremden seit Dezember 2004 auf knapp ein Zehntel. Erst im Vormonat hatten Indien und Thailand eine Vereinbarung getroffen Touristen auf die Andamanen zu bringen. Die indischen Umweltschützer weisen in ihren Aufruf daraufhin, dass die Verwaltung der Inseln dazu angehalten sei, das fragile Ökosystem und die indigenen Dörfer zu schützen. Ein diesbezüglicher Bescheid erging 2002 vom obersten Gericht in Dehli an beide Inselverwaltungen.

Die Verwaltung missbrauche den Tsunami für die falschen Zwecke, werfen die Umweltaktivisten den Politikern vor. "Phuket hat die Zerstörung der Korallenriffe und des marinen Lebens miterlebt, auch das Abfallproblem der Hotels und Restaurants", so die Experten. Auf der Insel gebe es eine Versklavung von Kindern und Frauen. Die Prostitution habe zum Anstieg von Aids geführt, rechnen die Kritiker in einem Schreiben an die indische Präsidentin Sonia Gandhi vor. Die Idee Phuket als Modell für die Andamanen herzunehmen sei furchterregend.

Einer der großen Sorgen der Wissenschaftler bezieht sich auch auf die Jarawas, die indigene Bevölkerung der Inselgruppe. Die Jarawas sind eine der ältesten Stämme, die es heute noch gibt. Ihr Kontakt zur Außenwelt war bisher nur sehr gering. Der oberste Gerichtshof hatte ein Gesetz erlassen, die Verbindungsstraße, die durch den Regenwald des Jarawa-Territoriums führt, zu sperren. Die Begründung dafür war, dass dadurch unerwünschte Einflüsse wie fremde Nahrung, Suchtmittel, unbekannte Krankheiten und sexuelle Ausbeutung folgen würden. Die Umweltexperten kritisierten, dass dies bis jetzt immer noch nicht erfolgt sei.

Die Verwaltung der Inselgruppen www.and.nic.in beharrt indes auf das mit Thailand geschlossene Abkommen. Dies sei die einzige Möglichkeit Geld auf die Inseln zu bringen. (Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
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