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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 01.08.2005
Erste Biogasanlage mit Gras
In Strem (Österreich) wurde soeben die erste Biogasanlage Österreichs, die zu 100 Prozent mit Gras betrieben werden kann, eröffnet. Mit der Eröffnung der Biogasanlage in Strem hat man in der Region einen weiteren Schritt in Richtung energieautarke Region Güssing gemacht. Landwirtschaftliche Rohprodukte wie Mais und Gras werden zu Energie verarbeitet. Zur offiziellen Inbetriebnahme der 2,1 Millionen Euro teuren Anlage kam auch Lebensminister Josef Pröll.

"Es ist die erste Anlage Österreichs, die ohne Gülle betrieben wird", erklärte Anton Mederle, Mitarbeiter der Umwelt- und Energietechnik Firma Thöni, die die Anlage entwickelt hat. Bürgermeister Werner Trinkl betonte die Wichtigkeit für Strem: "Wir brauchen eine sinnvolle Nutzung des Aufwuchses auf unseren Wiesen. Das ist uns mit der Biogasanlage gelungen. Die Erzeugerfirma hat es zuwege gebracht, dass die Anlage zu 100 Prozent mit Gras funktioniert."

Die Biogasanlage wird im Zuge des Projekts Renet Austria in Kooperation zwischen Wissenschaft, Planern, Anlagenbauern und Betreibern optimiert. Minister Pröll betonte, dass man den neuen Energieträgern der Erneuerbaren Energie eine Chance geben muss. "Wir müssen anderen zeigen, wo die Alternativen liegen. Die Region Güssing tut das bereits", so Pröll. Mit dem neuen Biogas-Kraftwerk Strem wurde ein innovatives, ökologisch und wirtschaftlich sinnvolles Projekt errichtet.

Kurzbeschreibung des Verfahrens der TrockenvergärungEin aus Stahlbeton gefertigter, beheizter und kontinuierlich durchmischter Fermenter wird mit Grünschnittsilage beschickt. Um eine geeignete Feststoffkonzentration bzw. Faulraumbelastung zu erreichen, muss das Substratgemisch mit Frischwasser bzw. durch Rückführung von vergorenem Substrat verdünnt werden. Das entstandene Substratgemisch wird durch Mikrobakterien vergoren. Anschließend wird das entstandene Biogas nach Abtrennung der Feststoffe in ein Zwischenlager (Nachfermenter) mit Gasspeicher gepumpt. Das Biogas wird im Blockheizkraftwerk (BHKW) in elektrische und thermische Energie umgewandelt. Ein geringer Teil der gewonnenen elektrischen und thermischen Energie wird wieder zurück in den Anlagenkreislauf geführt, während der Rest des gewonnenen Stroms zum lukrativen Tari¬f der Ökostromverordnung in das öffentliche Netz eingespeist wird. Der flüssige Gärrest und die abgetrennten Feststoffe, die einen rein biologischen und hochwertigen Dünger darstellen, werden in zwei Lagunen über die ausbringungsfreie Zeit gelagert und anschließend in den Stoffkreislauf der Landwirtschaft zurückgeführt

Technische Daten:
Leistung: 500 kW elektrisch, 600 kW thermisch
Produzierte Energie pro Jahr: 4.350 MWh elektrisch, 5.220 MWh thermisch.

Diese Energiemenge entspricht der Versorgung von 1200 Haushalten elektrisch bzw. 40 Haushalten thermisch.
Benötigte Pflanzenmasse pro Jahr: 11.000 t (250 ha) - Gesamtinvestitionssumme: 2,25 Mio. Euro.
Quelle: www.eee-info.net



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