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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 08.07.2005
Kleinst-KWK-Förderung - Antwort auf hohe Ölpreise
Zum Gesetz zur Förderung der Kleinst-Kraft-Wärme, erklärt Michaele Hustedt, energie€politische Sprecherin:
Mit der Verlängerung der Förderung von Kleinst-KWK-Anlagen, die heute den Bundesrat passiert hat, ist ein Fadenriss bei der Förderung von Kleinst-KWK-Anlagen abgewendet worden. Zugleich ist dies ein wichtiger Beitrag für eine Strategie "Weg vom Öl".

Die hohen Ölpreise bergen sozialen Sprengstoff: Auf viele Menschen, die in diesem Sommer ihre Heiztanks mit Öl füllen wollen, kommt eine enorme finanzielle Belastung zu - sie müssen teilweise doppelt soviel für ihre Heizölrechnung bezahlen wie in den vergangenen Jahren.

Den modernen Energietechnologien wie Kraft-Wärme-Kopplung kommt hier eine besondere Rolle zu. Sie sind neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien die zentrale Antwort auf steigende Öl- beziehungsweise Energiepreise. KWK-Anlagen produzieren nicht nur Strom, sondern sie nutzen auch die anfallende Wärme. Gegenüber einer getrennten Strom- und Heizwärmeerzeugung lassen sich Energieverbrauch und Kosten um etwa 40 Prozent reduzieren.

Als eines der letzten Reformprojekte hat Rot-Grün die im KWK-Gesetz (2002) vorgesehene Förderung von Kleinst-KWK-Anlagen nun nochmals bis 2008 verlängert. Anlagen bis 50 Kilowatt (elektrischer Leistung) erhalten für 10 Jahre einen Bonus von 5,11 Cent/kWh. Ohne die kurzfristige Verlängerung wäre die Bonusregelung zum Ende des Jahres ausgelaufen.

Mit Kleinst-KWK wird Strom und Wärme inzwischen nicht mehr nur in Industrie, Fernwärme und Krankenhäusern, sondern auch in Gewerbebetrieben, Schwimmbädern, Kaufhäusern, Verwaltungsgebäuden, Hotels und Wohngebäuden bis hin zu größeren Einfamilienhäusern produziert. Seit einigen Jahren sind Anlagen "in Waschmaschinengröße" auf dem Markt, die in jeden Heizungskeller passen, also auch für Normalverbraucher geeignet sind.

Die Förderung der Kleinst-KWK-Technologie ist auch industriepolitisch vernünftig, weil deutsche Unternehmen sich in diesem Sektor zu Technologie- und Marktführern entwickelt haben. Die Förderung muss nun noch einige Jahre fortgesetzt werden, damit die technologische Entwicklung und die breitere Markteinführung zur Wettbewerbsfähigkeit führen kann.

In den nächsten Jahren müssen tausende Heizkessel und Kraftwerke ausgetauscht werden. Hier werden die Weichen für Klimaschutz und die Strategie "Weg vom Öl" langfristig gestellt: Entweder gibt es eine Modernisierung des Energiestandorts durch "High Tech" wie Erneuerbare Energien und KWK oder, wenn es nach Union und FDP geht, ein Zurück in das Zeitalter strahlender Atommeiler und der Erdölabhängigkeit.



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