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"Buschmänner" nennt man bei uns die Völker wie die San oder Kung, die seit Jahrtausenden in der südwestafrikanischen Kalahari-Region ihre Heimat haben. Doch schon seit einigen Jahren sind diese Buschmannvölker dort nicht mehr erwünscht - aus Naturschutzgründen, wie beispielsweise die Regierung Botswanas behauptet. Die Buschmänner würden zu viele Tiere jagen, deshalb mussten sie ihr als "Zentral Kalahari Wildreservats" deklariertes Land seit 1997 zwangsweise verlassen. Aber diese "Naturschutzlüge" sei nur ein Vorwand gewesen, sagt die Menschenrechtsorganisation Survival International und bekam nun auch vor Gericht Recht. Der Regierung sei es vor allem darum gegangen, "in Ruhe" die reichen Diamantenvorkommen ausbeuten zu lassen. Außerdem dient das "Wildreservat" als Spielwiese für Fernreisende "Ökotouristen". Stephen Corry, der Generaldirektor von Survival: "Sowohl die Regierung von Botswana als auch De Beers (Diamanten-Unternehmen) behaupteten stets steif und fest, dass die Buschmänner im Reservat mit Gewehren und Geländefahrzeugen jagen würden. Dieses falsche und schädliche Argument wurde nun vor Gericht entkräftet. Es ist wirklich tragisch, dass es erst zu einem langen und teuren Gerichtsprozess kommen musste, um die Wahrheit ans Licht zu bringen." Nicht nur der Badischen Zeitung, die im vergangenen Jahr eine Leserreise nach Botswana organisierte, sollte deshalb ihre am 2. Juni erschiene Afrika-Reportage mit dem Titel "Aids ist ein Problem, aber sonst ist Botswana ein Musterland" peinlich sein. Die von der Weltbank mitfinanzierte Ausplünderung der Diamantenvorkommen in Botswanas Zentralem Kalahari-Wildreservat durch ein Tochterunternehmen des transnationalen Bergbaukonzerns BHP Billiton - mit jährlich über 10 Milliarden Euro Konzernumsatz - wird darin vollkommen unkritisch betrachtet und die betroffenen Ureinwohner mit keinem Wort erwähnt. So heißt es in dem Bericht: "Die weltweit wertvollsten Quadratmeter Grundbesitz befinden sich in Afrika am Rande der Wüste Kalahari in Botswana. Dort befördern Kipplaster in der Größe zweistöckiger Häuser und mit Reifen von drei Metern Durchmesser mit jeder Fuhre 240 Tonnen Gestein aus einem rund 50 Fußballfelder großen und inzwischen 200 Meter tiefen Loch: In der Mine Jawaneng werden Jahr für Jahr Diamanten im Wert von über einer Milliarde Dollar gewonnen." Ebenso peinlich sollte dieser Bericht für die bündnisgrüne, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), Uschi Eid, sein. Denn darin äußert sie sich über diesen afrikanischen Staat, der seine eigene Urbevölkerung für Diamanten und Touristen verkauft, mit den Worten: "Auf diesem Flecken Erde ist soviel Reichtum versammelt, wie man sich das kaum vorstellen kann." Weitere Informationen: Survival Deutschland, Berlin, Tel: 030 29002372 E-Mail: info@survival-international.de www.survival-international.de "FAIR FUTURE" in Buchform Fair Future - Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit: Das ist der Titel des neuen Buches aus dem Wuppertal Institut. Der von einem Dutzend Wissenschaftlern verfasste Report nimmt Stellung zu Fragen von Ökologie und Gerechtigkeit. Weitere Informationen: www.wupperinst.org/Publikationen/buecher/fair-future.html UN-Atlas zur globalen Umweltzerstörung Stadtbewohner tragen nach Angaben des UN-Umweltprogramms (UNEP) zwar am meisten zur Erderwärmung bei, doch unter den Folgen des Klimawandels haben in erster Linie die ländlichen Bevölkerungen zu leiden. Ein neuer Umweltatlas der UNEP will dies deutlich machen. Unter Verwendung von Aufnahmen des geologischen Dienstes der USA und der US-Weltraumbehörde NASA zeigen die Bilder dramatische Veränderungen in der Umgebung von Städten wie Peking, Dhaka, Delhi und Santiago: die Zerstörung von Ackerland, die Verschmutzung von Flussbetten, das Verschwinden von Wasservorräten und vieles mehr. Einige Bilder zeigen beispielsweise die Auswirkungen der Zunahme der Zahl von Gewächshäusern in Südspanien oder die Folgen von Regenwaldabholzung oder von immer mehr Shrimp- oder Garnelenzuchtfarmen in Asien und Lateinamerika. Drastisch sind auch die Folgen der "Golfkriege" und der Trockenlegung des Marschlands im Irak zu sehen, wo der größten Dattelpalmenwald der Erde vernichtet wurde: Entlang des Schatt el Arab sind seit 1970 mehr als 14 Millionen Bäume ebenso verschwunden wie die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Fazit: Ein Buch, dass in keiner Schulbibliothek fehlen sollte! One Planet, Many People, Atlas of Our Changing Environment UNEP, Nairobi 2005, 332 Seiten, US$ 150, ISBN: 92 807 2571 8 Kostenlose Online-Version des Buches: www.na.unep.net/OnePlanetManyPeople Kleine Nieren durch Gen-Mais Wie das Blauen Institut in der Schweiz und die Nachrichtagentur AFP Ende Mai meldeten, zeige eine geheime Monsanto-Studie, dass ihr gentechnisch veränderter Mais Mon 863 Säugetiere schädigen kann. Ratten, die diesen Gen-Mais gefressen hatten, entwickelten kleinere Nieren und zeigten eine veränderte Blutzusammensetzung.< www.blauen-institut.ch Stoppt Landraub und Kahlschlag für Papier! Das vor rund 20 Jahren von der Computerbranche propagierte papierfreie Büro, war entweder eine plumpe Lüge oder ein naiver Wunschtraum. Die Ausweitung der Hightechbranche bis ins kleinste Kinderzimmer hatte letztendlich nur das Gegenteil bewirkt. Es wird so viel Papier verbraucht wie nie zuvor. "Allein in Deutschland werden heute pro Minute 35 Tonnen Papier verbraucht", warnt die Umweltorganisation Robin Wood. "Dieser verschwenderische Papierkonsum gefährdet Urwälder und Menschenrechte der indigenen Bevölkerung in den Ländern, aus denen der Zellstoff für unser Papier stammt." Um dem Einhalt zu gebieten, hat ROBIN WOOD jetzt ein Bündnis von Umwelt- und Verbraucherorganisationen initiiert: Weitere Infos: www.robinwood.de/raubbaupapier Regierung lässt Gift in Naturreservaten sprühen Seit rund fünf Jahren bekämpft die Regierung Kolumbiens mit milliardenschwerer US-Unterstützung den Koka-Anbau. Zum Einsatz kommen dabei auch chemische Herbizide, die ähnlich wie im Vietnamkrieg von US-Piloten aus Flugzeugen über die vermeintlichen Plantagen gesprüht werden. Nun machen die "Drogenkämpfer" mit der Giftspritze nicht einmal mehr vor Naturschutzgebieten und Nationalparks halt, weil sie dort neue Koka-Plantagen vermuten. Wie kolumbianische Bürgerrechtler berichten, werde das US-Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat großflächig im Nationalpark Sierra Nevada de Santa Marta versprüht. Und Umweltschützer rechnen vor: zur Vernichtung von einem Hektar Kokapflanzen müssten mehr als elf Hektar Wald mit dem Gift verseucht werden. "Das ist eine Verletzung der Verfassung und der internationalen Abkommen zum Umweltschutz", klagt Bürgerrechtsanwältin Diana Murcia. Die Sprühaktionen bedrohten zudem nicht nur die Artenvielfalt, sondern ebenso die dort lebenden Ureinwohner. < ARD: Keine Zeit für kritische Magazine Eigentlich haben die Medien eine Wächterfunktion und die Aufgabe, den Bürger über Politik und Missstände in unserer Republik so umfassend wie möglich zu informieren. Dies gilt besonders für das öffentlichrechtliche Fernsehen. Doch nicht genug, dass die kritischen Politmagazine wie "Monitor" oder "Panorama" von den guten Sendeplätzen immer häufiger von "Schlagerparaden der Volksmusik" oder schlechten Fußballspielen auf hintere Sendeplätze verdrängt werden, nun soll die Sendezeit der sechs ARD-Politmagazine noch weiter zusammengestrichen werden. Die von den großen Parteien bestellten Programmdirektoren der Landesrundfunkanstalten wollen, dass die wenigen, wirklich kritischen Magazine nur noch 30 Minuten lang sind. < Kommentar von Norbert Suchanek: Bundestagswahl im Zeichen der Gentechnik Die Bundestagswahl steht vor der Tür. Möglich, dass wir so noch diesen Herbst eine CDU/CSU und FDP-Regierung und wir alle die Wahl verloren haben werden. Die Wahl, "nein" zu gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln zu sagen. Denn die angeblich so christliche Union will zusammen mit der FDP dem Gen-Food und den Gentechnik-Konzernen Tür und Tor öffnen. War die Agrarpolitik von Rot-Grün bisher wahrlich nicht gerade ein ökologisches Vorzeigestück. Unter CDU/CSU/FDP-Regie wird sie für die biologische Vielfalt eine Katastrophe werden. Es ist deshalb richtig, wenn die Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vor den agroindustriellen Absichten von Schwarz-Gelb warnt: sie wolle Schutzstandards schleifen und der industriellen Agro-Gentechnik Vorfahrt geben sowie die Offenlegung der Anbauflächen verheimlichen und das Haftungsrecht für eventuelle Umweltschäden durch Gentechnik der Allgemeinheit aufbürden. Leider aber hatten es die Rot-Grünen während ihrer vergangenen Regierungsjahre selbst versäumt, hohe und wasserdichte Hürden gegen Gen-Food und agroindustrielle Gentechnik aufzubauen. Dasselbe gilt für ihren so genannten Atomausstieg, der keiner mehr sein wird, wenn die Siemens-Lobbyisten von Schwarz-Gelb wieder an der Macht im Bund sind.
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