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Presse-Stelle:  Stiftung Wald in Not, D-53175 Bonn
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 27.06.2005
Wald tut wohl, Wald bewegt!
Gemeinsame Veranstaltung der Stiftung Wald in Not und der Fischer-Dürr-Stiftung zur Förderung des ökologischen Waldbaus und des Waldnaturschutzes.
Rund 40 Teilnehmer konnte die Vorstandsvorsitzende der Stiftung Wald in Not, Dr. Hedda von Wedel, zu einer gemeinsamen Veranstaltung der Stiftung Wald in Not und der Fischer-Dürr-Stiftung zur Förderung des ökologischen Waldbaus und des Waldnaturschutzes in Freiburg begrüßen. Gastgeber der Veranstaltung war die Deutsche Bank, die ihren Sitzungssaal über den Dächern von Freiburg mit einem herrlichen Blick auf den Schwarzwald für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte. Dafür bedankte sich Frau Dr. von Wedel bei Hans-Georg Ressig, dem Vertreter der Bank, und gleichzeitig Vorstandsvorsitzenden der Fischer-Dürr-Stiftung.

Als Einleitung in das Thema stellte Dr. Eva-Maria Mößmer die von ihr verfasste neue Broschüre der Stiftung Wald in Not: "Wald tut wohl!" vor. Die Broschüre stellt die Wirkungen des Waldes auf Gesundheit und Wohlbefinden unter verschiedenen Aspekten dar. Neben den besonderen bioklimatischen Eigenschaften des Waldes und seiner reinen, staubarmen Luft, werden die positiven Wirkungen der körperlichen Bewegung im Walde beschrieben. Neben Tipps für entspannte "Wohlfühlmomente" im Wald, soll eine kleine Auswahl von Wildpflanzenportraits dazu verleiten, die heilsame Wirkung heimischer Kräuter, Beerensträucher und "Apothekenbäume" selbst auszuprobieren und zu nutzen.

Die Diplombiologin Margot Spohn, Mitautorin des Kosmos-Naturführers: "Die Baum- und Strauchapotheke" stellte Möglichkeiten einer medizinischen Verwendung von Teilen unserer heimischen Baum- und Straucharten dar. In der Volksmedizin werden sie bereits seit Jahrhunderten bei bestimmten Leiden angewandt und das Wissen über ihre Heilwirkung wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Bei einzelnen in unseren Bäumen und Sträuchern enthaltenen Wirkstoffen ist ihre Wirkung auch mit wissenschaftlichen Methoden und Studien nachgewiesen. Aber auch Homöopathie und Bachblütentherapie setzen in großem Umfang auf Wirkstoffe, die in den Bäumen und Sträuchern des Waldes enthalten sind.

Prof. Dr. Franz Daschner, Krankenhaushygieniker und Vorsitzender der Stiftung viamedica, in Freiburg, berichtete über seine Untersuchungen zur mikrobiellen Wirkung von Holz und seinem Einsatz in hygienisch kritischen Bereichen. Ergebnis der Untersuchung ist, dass viele der in Krankenhäusern häufig vorkommenden Keime auf Holz zum Teil schneller absterben, als auf glatten Oberflächen aus Kunststoff oder Glas. Holz lasse sich auch mit Desinfektionsmitteln behandeln. Es gebe daher aus Sicht des Hygienikers keine Gründe auf die Ausstattung von Krankenzimmern mit Holz zu verzichten, denn Holz vermittelt eine "Wohlfühlatmosphäre". Daschner regte an, das Thema durch weitere Forschung, auch aus dem Bereich der Forst- und Holzwirtschaft, zu vertiefen.

An zwei Praxisbeispielen wurde das Thema: "Wald und Gesundheit als Dienstleistungsangebot für Forstbetriebe" vorgestellt. Forstamtmann Helmut Steuer, Produktleiter Erholung, Walderlebnis, Öffentlichkeit und Marketing, beim Forstamt Saarburg (Rheinland-Pfalz) berichtet über ein Seminarangebot des Forstamtes zur Stressbewältigung. Das Konzept wurde vom Forstamt Saarburg gemeinsam mit dem Gesundheitspark Trier entwickelt. Im Rahmen des Seminars lernten die Teilnehmer unter der fachkundigen Anleitung einer Psychotherapeu-tin Methoden der Entspannung in der besonderen Atmosphäre des Waldes kennen. Mit verschiedenen therapeutischen Ansätzen wurde die "Waldatmosphäre" dazu genutzt, die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der direkten Umwelt zu intensivieren und das "Wohlfühlerlebnis" zu steigern.

Der Wald wird von vielen Menschen für sportliche Aktivitäten genutzt. Die sogenannte "Trimm-Dich-Welle" brachte vor 30 Jahren die Trimmpfade in den Wald. Im Stadtwald Freiburg war die Wiederherstellung eines in die Jahre gekommenen Trimmpfades notwendig. Dies war der Anlass für ein gemeinsames Projekt des städtischen Forstamtes mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft und dem Institut für Sportmedizin der Universität Freiburg ein neues Konzept zu entwickeln, das die Erkenntnisse der Sportwissenschaft und der Sportmedizin stärker berücksichtigt. So entstand in Zusammenarbeit der drei Partner der "Fitness-Parcours am Hirzberg" im Stadtwald Freiburg. Armin Backhaus vom Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Freiburg stellte das Konzept vor. Die mit einfachen Mitteln aus Holz hergestellten Geräte bieten verschiedenen Altersstufen sowie abgestuft auf den Grad der sportlichen Leistungsfähigkeit, Übungsmöglichkeiten. Diese werden dem Nutzer sehr anschaulich auf entsprechenden Hinweistafeln dargestellt.

Am 2. Tag der Veranstaltung führte eine Exkursion in den Freiburger Stadtwald. Armin Backhaus erläuterte die Nutzungsmöglichkeiten des "Fitness-Parcours" vor Ort und einige Exkursionsteilnehmer testeten ihre "Fitness" gleich an einzelnen Stationen des Parcours. Mit Andreas Schäfer, Mitarbeiter des städtischen Forstamtes, wanderte man weiter durch den Wald rund um den Schlossberg. Unterwegs informierte er über weitere Angebote für sportliche Aktivitäten im Wald, z. B. Nordic-Walking-Strecken oder Routen für Mountainbiking. Auch die auftretende Konflikte mit anderen Erholungssuchenden wurden dabei angesprochen. Eine eigens vom städtischen Forstamt entwickelte "Waldfreizeitkarte" für Freiburg gibt dem Bürger vielfältige Informationen zu Erholung, Sport und Freizeit im Stadtwald. Nach dem Willen des Gemeinderates stellt die Stadt Freiburg das großzügige Angebot ihren Bürgern kostenlos zur Verfügung. Dies regte die Teilnehmer zur Diskussion der Frage an, ob die Bürger dazu bereit wären, für ein derartiges "Dienstleistungsangebot" der Forstwirtschaft auch einen finanziellen Beitrag zu leisten und ob nicht Möglichkeiten gefunden werden müssten, die Nutzer des Sport- und Freizeitangebotes im Wald an den Herstellungs- und Erhaltungskosten zu beteiligen. Eine Frage, die im Zeichen "leerer Kassen" an Bedeutung gewinnen wird.

Die neue Broschüre "Wald tut wohl" ist bei der Geschäftsstelle der Stiftung Wald in Not, Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn, erhältlich. Bitte bei Bestellung 0,85 € Rückporto in Briefmarken beifügen.




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