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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 24.05.2005
Töpfer: "Ökologische Zerstörung ist ökonomischer Selbstmord"
Heute sterben die Arten etwa 1000 mal schneller aus als vor 200 Jahren. Die UNO hat das weltweite Ökosystem untersucht.
Ergebnis: Noch nie sind so viele Arten so schnell verschwunden wie heute. Ein Beispiel: seit Beginn des industriellen Fischfangs sind etwa 90 Prozent der Fischbestände verschwunden. Klaus Töpfer, Chef der UNO-Umweltbehörde, stellte in Nairobi den "Millennium Ecosystem Assessment" vor und sagte: "Wären Wälder und Korallenriffe vergleichbar mit Museen und Universitäten, dann würde deren Zerstörung als grober Vandalismus gelten."

Der frühere deutsche Umweltminister wurde noch deutlicher: "Der Verlust von Artenvielfalt ist wirtschaftlicher Selbstmord." Wissenschaftler aus aller Welt hatten den neun Artenbericht erarbeitet und auch den Verlust der Mangroven-Wälder beklagt: Ein Hektar Mangrovenwald und Mangrovensumpf "erarbeite" für die Menschheit einen materiellen Gegenwert von 800 Euro. Legt man den Mangrovensumpf zu Gunsten von landwirtschaftlicher Nutzung trocken sinkt sein produktiver Wert auf etwa 100 Euro.

Die Studie geht von 13 bis 14 Millionen Tiere- und Pflanzenarten weltweit aus. Die meisten sind noch gar nicht wissenschaftlich erfasst (bis heute erst 1,4 Millionen Arten). Viele Arten werden aussterben bevor sie überhaupt entdeckt sind. Einer der bekanntesten Artenforscher der Welt, der US-Professor Wilson, geht davon aus, dass zur Zeit jeden Tag bis zu 180 Tier- und Pflanzenarten ein für allemal ausgerottet werden. Am 11. Juni soll in Deutschland ein bundesweiter "Tag der Artenvielfalt" das weltweite Artensterben thematisieren.


Weitere Informationen:
MA releases second report: Biodiversity and Human Well-being
www.millenniumassessment.org


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