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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 15.05.2005
Bio liegt im Trend
Der Trend ist eindeutig. Der Umsatz von Bio-Lebensmitteln ist 2004 um 10 Prozent gewachsen - der Umsatz von Aldi, Lidl & Co. nur um zwei Prozent.

Wie ist das Wachstum bei Bio-Lebensmittel in ökonomisch schwierigen Zeiten zu erklären? Das Institut für Sozial-Ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt hat zwei Gruppen herausgefunden, die überdurchschnittlich häufig auf "Bio" umsteigen.
  • Erstens: Junge Eltern, weil für das Baby "nur das Beste" eingekauft wird und
  • zweitens: Jugendliche, die durch ihr Elternhaus angeregt sich bewusst für gesunde Ernährung entscheiden - die zweite Bio-Generation.
Der Soziologe Immanuel Stieß vom ISOE: "Bio hat heute bei vielen Jugendlichen Trendcharakter." Stieß unterscheidet mehrere Gruppen in ihrer Einstellung zum Essen:
  • die Hälfte der Menschen haben nur ein geringes Interesse an Ernährungsfragen - Geiz ist wichtiger als Qualität.
  • die zweite Hälfte will Qualität vor Geiz. Die Ernährung ist ihnen etwas wert.
  • 13 Prozent sind "Billig- und Fleischesser". Ihr Motto: Hauptsache billig. Sie kennen jeden Preis und Fragen nie nach dem Wert.
  • 13 Prozent sind die "ernährungsbewussten Anspruchsvollen", die auf frische, Qualität und Regionalität achten.
Die Deutschen gaben 2004 noch 12 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus - 1970 waren es noch 25 Prozent. Die meisten Deutschen geben mehr Geld aus für ihr Auto als für Ernährung. Zusammen mit den Spaniern sind die Deutschen Geiz-Europameister. Die Deutschen und die Spanier geben weit weniger Geld aus für ihre Ernährung als der Rest Europas und auch weniger als die US-Bürger.

Eine Minderheit, aber eine wachsende Minderheit der Deutschen, achtet bei der Nahrungsaufnahme auf den Zusammenhang von Essen und eigene Gesundheit sowie von Essen, Boden, Wasser, Tieren, Bauern und Lebensmittelverarbeitung und Arbeitsplätzen. Die Produktion von Bio-Lebensmitteln ist wesentlich arbeitsplatzfreundlicher als die Produktion von Nahrung in Fabriken.

Gesunde Lebensmittel sind Mittel zum Leben. Sie sind die Produkte von Boden, Pflanzen und Tieren, von Regen und Sonnenschein und von viel bäuerlicher Arbeit. In gesunden Lebens-Mitteln steckt die Handarbeit von Bauern und Gärtnern, von Brauern und Metzgern, von Müllern und Bäckern.


Stieß, I. / D. Hayn (2005): Ernährungsstile im Alltag (PDF-Datei zum Download)
Druckversion zum Preis von 7 Euro + Porto beim
Institut für Sozial-Ökologische Forschung (ISOE) bestellt werden.


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