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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 08.05.2005
"Green Goal": Fußball-WM 2006 weltweit erste klimaneutrale Sportgroßveranstaltung
Mit dem ehrgeizigen Ziel, die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ohne negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima zu veranstalten, will Deutschland "Umweltmeister" werden. Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Vize-Präsident des Organisationskomitees FIFA WM 2006, Wolfgang Niersbach, informierten in Berlin über den Zwischenstand des 2003 verabschiedeten Umweltkonzeptes für die Fußball-WM 2006 "Green Goal".

"Mit dem Green Goal-Konzept hat das Organisationskomitee der Fußball-WM Neuland betreten. Erstmals wurden umfassende und quantifizierte Umweltziele für eine dezentrale Sportgroßveranstaltung definiert. Dabei war klar, dass gerade aufgrund der Dezentralität der Veranstaltung in der Organisation des Verkehrs auch aus Umweltsicht die größte Herausforderung liegt. Ich freue mich, dass das OK hier bereits wichtige Weichen gestellt hat", sagte Bundesumweltministerin Jürgen Trittin anlässlich der Freischaltung der Internetseite Green Goal im Olympiastadion in Berlin.

Die Ziele des "Green Goal"
Die Fußball-WM in Deutschland soll die erste klimaneutrale Sportgroßveranstaltung weltweit werden. Das heißt: Die durch die Weltmeisterschaft verursachten Klimagasemissionen, die nicht durch Verbesserung der Energieeffizienz und den Ersatz konventioneller durch erneuerbare Energien vermieden werden können, werden an anderer Stelle ausgeglichen.

Vor allem in den Bereichen Wasser, Abfall, Energie und Mobilität wollen die Organisatoren der WM die Umweltbelastungen mindern. So soll der herkömmliche Wasserverbrauch in Stadien um 20 Prozent reduziert werden. Abfall und Treibhausgasausstöße sollen um 20 Prozent vermindert und der Energieverbrauch um 20 Prozent gesenkt werden.


Schwerpunkt Verkehr
Zu den 64 Spielen im Sommer 2006 werden weit über 3 Millionen in- und ausländische Zuschauer erwartet. Das mit den Besuchern verbundene Verkehrsaufkommen wird voraussichtlich allein 70.000 bis 80.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen verursachen. Dies entspricht mehr als 80 Prozent der mit der WM verbundenen inländischen Klimagasemissionen.

Ziel ist es, den Anteil der Fahrten zu den Stadien mit öffentlichen Verkehrsmitteln um 50 Prozent zu erhöhen. Erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft wird es ein Kombiticket geben, welches alle 3 Millionen Besucher auch zur Fahrt mit dem Öffentlichen Personen-Nahverkehr berechtigt. Darüber hinaus ermöglicht die Deutsche Bahn AG den akkreditierten Journalisten sechs Wochen lang die kostenfreie Fahrt im gesamten deutschen Fern- und Nahverkehrnetz.

Nach Berechnungen des Berliner Öko-Instituts entstehen trotz aller Umweltmaßnahmen rund 100 000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen. Um durch die Großsportveranstaltung keine bleibenden Schäden in der Atmosphäre zu hinterlassen, werden die genannten 100 000 Tonnen Klimagas-Emissionen durch Klima-Projekte in Südafrika und Südost Asien eingespart. Die Kosten von rund einer Million Euro übernimmt das Organisationskomitee der WM.


Doppelpass zwischen Fußball und Umwelt
Die Entscheidung, einen "Doppelpass zwischen Fußball und Umwelt" zu wählen, brachte der Deutsche Fußball Bund bereits in die Bewerbung um den WM-Standort Deutschland mit ein. Ein Team von Wissenschaftlern des Öko-Institutes e.V. wurde beauftragt, weitreichende Umweltziele zu entwickeln und anschließend deren Umsetzung sowie Kommunikation zu begleiten. Das Projekt "Green Goal" hat die Unterstützung des Bundesumweltministeriums, finanziert wird es durch das Organisationskomitee der WM und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).

424 Tage vor dem Anstoß hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin die Green Goal-Internetseite eröffnet. Hier können sich Fußball- und Umweltfans über die Ziele und den Verlauf der ersten klimaneutralen Weltmeisterschaft informieren. Es stehen Infos zu den vier Kernbereichen Wasser, Abfall, Mobilität und Energie sowie über die Maßnahmen der 12 Stadien bereit. Jedes Stadion präsentiert in der Umwelt-Sektion der offiziellen FIFA-Internetseite seine Projekte zur Verwirklichung der Ziele. So stellt das Berliner Olympiastadion seine vorbildliche Anbindung an S- und U-Bahn vor. Bereits heute fahren 70 Prozent der Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Stadion und zurück. Gelsenkirchen präsentiert sein Sonnensegel - eine Fotovoltaikanlage, die eine der vielfältigen Formen zeigt, wie in Deutschland Solarstrom gewonnen werden kann.


Klimaschutz auch nach der WM
Die zur WM getroffenen Maßnahmen hinterlassen ein "nachhaltiges Erbe" für die Umwelt. Denn die Stadien werden nicht nur während der Weltmeisterschaft intensiv genutzt. Auch nach der WM sind erhebliche Umweltentlastungen zu erwarten, z.B. bei Bundesliga-Spielen. "Green Goal" wird also nicht nur für einen Monat im Sommer 2006 eine "grüne Insel" entstehen lassen, sondern auf lange Sicht zur Verbesserung der Umweltsituation in den Stadien beitragen. Trittin betonte, dass es ein vergleichbares Umweltprojekt bei Sportveranstaltungen dieser Größe bislang nicht gegeben habe. "Deutschland hat sich hier ein sehr lohnenswertes Ziel gesetzt. Wir haben damit auch international eine Vorreiterrolle eingenommen", sagte der Minister. Im Sommer sollen die konkreten Projekte in Südafrika und Südostasien zur Einsparung von Treibhausgasemissionen vorgestellt werden.

Quelle:
Bundesregierung Fußball WM 2006

Weitere Informationen zum Umweltkonzept "Green Goal" finden Sie auf der Internetseite des OK FIFA WM 2006
FIFAworldcup



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