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Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Haus & Garten    Datum: 05.05.2005
Häuslicher Klimaschutz
Gesunde Atmosphäre in den eigenen vier Wänden
Die PVC-Fenster dichten perfekt. Im Teppichboden aus reiner Schurwolle mit Polyurethanschaumunterlage stecken so viele Pestizide, dass jegliche Mottenlarven und Käfer keine Chance haben. Und die Zimmer sind mit Möbeln aus Formaldehyd ausdünstenden Spanplatten vollgestellt: Wenn die eigenen vier Wände so aussehen, dann darf man sich über ein unangenehmes und höchstwahrscheinlich auch gesundheitsschädliches Wohnklima nicht wundern. Für eine angenehme Wohnatmosphäre ist aber noch ein weiterer Faktor wichtig: Die Heizung oder genauer ausgedrückt, die Art, wie die Wärme in die Wohnräume gelangt.

Heizkörper an den Wänden

Schon seit vielen Jahren gibt es die in der Regel weiß gestrichenen Heizkörper an den Wänden, die meist unter den Fenstern angebracht sind. Sie nehmen der Wohnung nicht nur Platz weg, sie sind - Hand aufs Herz - auch nicht gerade schön, sind "Staubfänger" und lästig zu reinigen. Zudem haben sie deutliche Nachteile fürs Innenraumklima. Heizkörper erwärmen die Raumluft direkt. Eine ständige Aufwirbelung von Hausstaub ist die Folge. Viren, Bakterien, Feinstaub, Milben und andere Allergene werden im Raum verteilt, die Luft ausgetrocknet. Die Fachwelt ist sich da ziemlich einig: Diese Art der Wohnraumerwärmung dient nicht gerade einem gesunden Wohnklima und ist auch längst überholt. "Wer heute noch Häuser mit herkömmlichen Radiatoren ausstattet, gehört zu den Restpostenhändlern und hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden", diese Meinung eines Heizungsexperten teilen viele, die auf die sogenannten Flächenheizungen setzen.

Fußbodenheizung

Flächenheizungssysteme wie zum Beispiel die Fußbodenheizung bringen dem Bewohner nicht nur behagliche und kostengünstige Wärme, sondern erfüllen auch im Bedarfsfall die Funktion der Kühlung. Modernere Häuser haben bereits seit einigen Jahren eine Flächenheizung, die Komfortabel ist und Umwelt und Geldbeutel schont.

Fast jeder Zweite aller Bauherren entscheidet sich beim Neubau eines Einfamilienhauses heute für eine Fußbodenheizung. Aber auch bei der Renovierung von Altbauten wird dieses Heizsystem inzwischen verwendet. Vorgefertigte Elemente helfen bei einer stilvollen Altbausanierung. Das Ambiente alter Bausubstanz wird nicht durch störende Heizelemente beeinträchtigt.

Bei der Fußbodenheizung sind die Heizschlangen, durch die das warme - oder im Sommer auch das kalte - Wasser fließt, während des Hausbaus oder auch im Renovierungsfall im Boden verlegt worden. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Fußbodenheizung ist unsichtbar, keine Probleme mit Staubwischen oder Heizkörperputzen. Die Wärme steigt gleichmäßig von unten nach oben auf. Gleichzeitig sorgt sie durch ihre Strahlungswärme für Behaglichkeit. Dank der angenehmen Wärmeverteilung kann die Raumtemperatur ein bis zwei Grad niedriger eingestellt werden. Das spart bis zu zwölf Prozent Energie und damit Kraftstoff und Ausgaben. Konkret liegt der Energiespareffekt von Flächenheizungen in ihrem niedrigen Temperaturniveau: Weil die "Wärmequelle" Fußboden - oder Wand - so großflächig ist, reicht im Vergleich zu konventionellen Heizkörpern eine niedrigere Vorlauf- und Heiztemperatur aus, um eine behagliche Wohnatmosphäre zu erzeugen. Je niedriger die Temperatur der Heizfläche und je höher der Anteil der Strahlungswärme, desto größer die thermische und subjektiv empfundene Behaglichkeit. Die Fußbodentemperatur liegt so im Jahresmittel bei 22 bis 23° C. Selbst bei Außentemperaturen von minus 15° C reichen 25° C Oberflächentemperatur aus, um für behagliche Wärme zu sorgen. Aufgrund der niedrigen Vorlauftemperaturen (etwa 25-45°C) eignet sich die Fußbodenheizung besonders für den Einsatz mit alternativen Energiequellen wie Solarkollektoren und Wärmepumpen zur behaglichen Wohnraumerwärmung.

Wandheizung: die bessere Alternative

Eine Fußbodenheizung hat aber auch Nachteile, die eine Wandheizung nicht hat. Eine Fußbodenheizung gilt zwar für Allergiker als besser, als konventionelle Heizkörper. Dennoch kann auch sie nach Meinung ihrer Kritiker vorhandene Allergene mit der von unten, erwärmten und aufsteigenden Luft nach oben wirbeln. Außerdem sollen Oberflächentemperaturen von rund 25°C bei einer Fußbodenheizung nicht überschritten werden, da bei höheren Temperaturen die Venen in den Beinen belastet würden, so der Architekt und Baubiologe Wolfgang Mück. Er plädiert für Wandheizungen als die bessere Alternative sowohl für Neu- als auch für Altbauten.

Bei der Wandheizung liegen die Heizschlangen nicht im Fußboden, sondern versteckt in den Wänden, die dann angenehme Strahlungswärme abgeben. Dieses Prinzip setzten bereits die Römer vor rund 2.500 Jahren ein. Die Wände der römischen Häuser wurden dabei mit Warmluft und ausgetüftelter Heizungsschacht-Systeme erwärmt.

Nach Meinung der Fachwelt empfindet der Mensch Wärmestrahlung von der Wand ungleich angenehmer als Wärmestrahlung vom Fußboden oder von der Decke. Denn die Wandheizung erzeugt langwellige, horizontale Strahlungswärme und heizt also nicht, wie herkömmliche Systeme mit vertikal aufsteigender Warmluft. Durch diesen Unterschied bleibt die ungesunde und permanente Staubumwälzung durch Luftbewegung aus, was vor allem für Allergiker ein Segen ist. Die Wärme aus der Wand lässt sich im Übrigen nicht nur im Neubau, sondern ebenso nachträglich in Altbauten installieren.

Klimaanlagen braucht es nicht mehr

Die Wandheizung bringt nicht nur wohlige Wärme an kalten Tagen. Sie kann genauso an heißen Tagen kühlen und umweltschädliche Klimaanlagen ersetzen. Dies geschieht mit einem speziellen System der Kaltwasser-Zirkulation, das ein angenehmes kühles Klima schafft. Lästige Luft- und Staubaufwirbelung, wie bei Klimaanlagen üblich, gibt es bei der Kühlung per Wandheizung auch nicht. Eine ideale Verbindung geht die Wandheizung mit dem Baustoff Lehm ein. Eine Wandheizung in einer Lehmwand gilt es eine der angenehmsten Lösungen einen Raum zu beheizen. Denn Lehm erzeugt von Haus aus durch seine große Fähigkeit Feuchtigkeit auf- und wieder abzugeben für ein angenehmes Wohnklima.

Lehm bindet Schadstoffe

Zwar fehlt noch der eindeutige wissenschaftliche Nachweis, doch gibt es Hinweise darauf, dass Lehm die Raumluft reinigt, in dem es mögliche Schadstoffe aus der Luft mit dem Wasserdampf absorbiert und festhält. Lehm hat aber noch eine weitere für das Wohnklima günstige Eigenschaft. Lehm schützt vor Elektrosmog. So verwundert es nicht, dass Wandheizungen und der Baustoff Lehm besonders bei Baubiologen immer beliebter sind. "In Verbindung mit einer Lehm gestützten Innendämmung erfährt jedes Bauwerk eine bauphysikalische Aufwertung", so beispielsweise die Baubiologin Dunja Dzieyk. Lehm im Hausbau, sei wie eine Symbiose aus ökologischer Vernunft und natürlicher Ästhetik.

Norbert Suchanek

Weitere Informationen:

Bundesverband Flächenheizungen e.V.
Postfach 1020
58010 Hagen
Telefon: 02331-200850
Telefax: 02331-200817
E-Mail: info@flaechenheizung.de
www.flaechenheizung.de

www.natuerlich-bauen.com
www.lehm.at
www.lehmwandheizung.de



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