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Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 05.05.2005
Saubere Energie vom Dach schafft Arbeitsplätze
Solarenergie als Rettung fürs Klima - damit's nicht noch schlimmer kommt
Der Klimawandel ist wohl nicht mehr aufzuhalten, befürchten die Klimaforscher. Doch bremsen kann man ihn, damit es für uns und vor allem für die Millionen von noch stärker betroffenen Menschen in den tropischen Entwicklungsländern nicht noch schlimmer kommt. Eine gute und auch ökonomisch sinnvolle Möglichkeit, um fossile Brennstoffe und Kernenergie einzusparen, bietet die Solarenergie.

Egal ob Fotovoltaik- oder thermische Solaranlage auf dem Dach: Die Menschheit im Allgemeinen und so mancher Hausbesitzer wären dumm, wenn sie die kostenlose, in Form von Licht auf die Erde scheinende Sonnenergie nicht nutzt würden. Zudem schafft die Solarbranche nachhaltige, gut bezahlte Arbeitsplätze und nicht nur 1-Euro-Jobs.

Die Zahl der zukunftsfähigen Arbeitsplätze habe allein in der Produktion von Solarzellen, Solarmodulen und Wechselrichtern um 56 Prozent auf 3.259 zugenommen, so der Bundesverband Solarindustrie (BSi). Insgesamt hat die Photovoltaikbranche im vergangenen Jahr über 20.000 Arbeitnehmer beschäftigt und einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. "Die zum 1. Januar 2004 verbesserte Vergütungsregelung hat sich in vollem Umfang bewährt und der Industrie und dem Markt einen starken Impuls gegeben´", so Dr. Winfried Hoffmann, PV-Vorstand des BSi und Präsident des europäischen PV-Industrieverbandes EPIA. "Die Hersteller bauen ihre Kapazitäten deutlich aus und schaffen derzeit monatlich neue Arbeitsplätze", so Hoffmann weiter. Die Nachfrage sei derzeit so groß, dass sie nicht in vollem Umfang befriedigt werden könne, weil sich die Produktionskapazitäten für den Grundstoff Silizium erst im Aufbau befänden. Doch auch die Silizium-Produzenten hätten erkannt, dass die Solarstromindustrie weltweit ein konstant wachsender Abnehmer ist und investierten derzeit in die Ausweitung der Produktion, so der BSi. "Spätestens 2007 wird der Engpass an Silizium endgültig beseitigt sein und sich der Markt dann wieder frei entfalten können." Insgesamt erwartet der BSi für 2005 und 2006 ein Wachstum von etwa 20 Prozent pro Jahr.

Viele Fördermöglichkeiten für kleine und große Investoren

Die Solarbranche sorgt also für Aufschwung, während andere Branchen jammern oder Arbeitsplätze zu Tausenden abbauen. Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass zumindest der Sonnen gestützte Aufschwung anhält. Fördermittel von Bund, Land und Stadt helfen, sich für Investitionen in die Solarenergie zu entscheiden. Da ist zum einen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dank des EEG erhielt man noch im vergangenen Jahr eine erhöhte Einspeisevergütung für sämtlichen von der eigenen Fotovoltaikanlage in das öffentliche Stromnetz eingespeisten Solarstrom, in Höhe von mindestens 45,7 Cent pro Kilowattstunde. Befindet sich die Solaranlage ausschließlich an oder auf einem Gebäude oder an einer Lärmschutzwand, dann erhält man noch zwischen 8,3 bis 11,7 Cent mehr je Kilowattstunde. Ab 1. Januar 2005 wird diese Einspeisevergütung für neue Anlagen zwar jährlich um fünf Prozent gesenkt. Doch dies sollte nur ein zusätzlicher Anreiz sein, möglichst schnell zu handeln. Je früher die Förderung beantragt und je schneller die Anlage auf dem Dach oder Lärmschutzwall ist, desto mehr Geld fließt in die Kasse. Unterstützung gibt es auch von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfw). Sie vergibt zinsgünstige Kredite zu Finanzierung von Solaranlagen an Wohngebäuden im Rahmen ihres CO2-Minderungsprogramms.

M-Solarpaket aus München

Wer in München wohnt, hat noch eine besondere Fördermöglichkeit, dank des positiven Einsatzes der Stadtwerke München (SWM) für die Solarenergie. Denn auch in diesem Jahr führen die Stadtwerke der bayerischen Landeshauptstadt das "SWM Förderprogramm Photovoltaik" fort und stellen dafür weitere 100.000 Euro zur Verfügung. Für jede neu gebaute Photovoltaik-Anlage zahlen die SWM 2005 einen Zuschuss von 400 Euro pro Kilowatt. Die Höchstförderung beträgt 2.000 Euro. Wie die Pressestelle der Stadtwerke weiter mitteilt, werden die für das Förderprogramm bereit gestellten 100.000 Euro aus den Einnahmen von M-Natur, dem Ökostrom-Angebot der SWM, finanziert. Doch nicht jeder kann am "SWM Förderprogramm Photovoltaik" teilhaben. Den Zuschuss erhalten nur die Interessierten, die zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Photovoltaik-Anlage seit fünf Jahren Stromkunde der SWM sind oder seit zwölf Monaten den Tarif M-Natur beziehen. Außerdem muss der Antragssteller den Stadtwerken München einen Nachweis über die Inbetriebnahme sowie die Rechnung der neuen Photovoltaik-Anlage vorlegen.

Um den Einstieg in die solare Stromerzeugung zu erleichtern, bieten die SWM zudem ihr so genanntes "M-Solarpaket Strom" an. Dies ist eine Photovoltaik-Komplett-Anlage aus einer Hand inklusive ausführlicher Beratung, Lieferung und betriebsfertiger Montage und zu einem, laut SWM, "sehr günstigen Festpreis."

Das Solare Nord-Süd-Gefälle

Die Nutzung der Solarenergie nimmt Jahr für Jahr in Deutschland zu. Doch das solare Wachstum ist nicht in jedem Bundesland gleich. Beim Ausbau der Fotovoltaik besteht ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Denn rund 60 Prozent aller in Deutschland installierten Solaranlagen zur Stromproduktion wurden von bayerischen und baden-württembergischen Häuslebauern in Baden-Württemberg und Bayern errichtet. "Ein Grund ist sicherlich die höhere Sonneneinstrahlung bei uns im Süden", glaubt Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf. Kritiker allerdings meinen, dass der wahre Grund an der Abneigung der Staatsregierung und vieler CSU-Anhänger gegen Windkraftwerke liegt. Dieser gleichfalls umweltfreundlichen und regenerativen Energiequelle werde allzu oft in Bayern regelrechte Felsbrocken in den Weg gelegt. Umweltfreundlichen, auf den Klimaschutz bedachten Anlegern bliebe so kaum etwas anderes übrig als Windenergie-Projekte in Bayern in den Wind zu schreiben und stattdessen in die Solarenergie zu investieren.

Vielleicht liegt die Bevorzugung der Solarenergie im Süden auch daran, dass große Hersteller von Fotovoltaikanlagen und Solarzellen (Siemens und Wacker-Chemie) ihren Sitz in Bayern haben, während die Windanlagenhersteller meist in Norddeutschland oder in Dänemark sitzen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. So forderte Schnappauf 2003 mehr Geld für Sonnenenergie und gleichzeitig Einsparungen bei der Förderung von Windkraftanlagen in Norddeutschland. "Die Windenergie an den deutschen Küsten hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte in der Wirtschaftlichkeit erreicht. Dort kann die Förderung zurückgefahren werden, ohne den Ausbau zu gefährden", sagte Schnappauf in einem Interview mit der Financial Times Deutschland. Keine Frage: Die Förderung von Solaranlagen ist wichtig, doch eine regenerative Energiequelle gegen die andere auszuspielen, ist Angesichts der teilweise schon eingetretenen und noch drohenden Klimakatastrophe nicht angebracht, selbst wenn dabei vielleicht nur die eigenen "Amigos" gefördert werden sollen. Wir brauchen den maximalen Ausbau beider Energiequellen, zumal auch die Windenergie ihre ursprüngliche Kraft von der Sonne bekommt. Solarkraftwerke und Windkraftwerke ergänzen sich, liefern doch die einen besonders viel Strom bei schönem und die anderen bei schlechtem Wetter und sogar nachts.

Norbert Suchanek


Weitere Infos:

Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfw)
Informationstelefon: 01801-335577 zum Ortstarif
Fax: 069-743164355
E-Mail: iz@kfw.de
www.kfw.de

www.Solarfoerderung.de
www.photon.de
www.dgs.de

SWM Versorgungs GmbH
Kundenzentrum
Emmy-Noether-Str. 2, D1.24
80287 München
www.swm.de


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