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zum morgen erscheinenden Artikel "Experten rechnen mit mehr Atomstrom aus dem Ausland bei deutschem Ausstieg ..." im STERN. Freiburg/Berlin, den 15.12.99 Mit Meldung vom heutigen Mittwoch, 15.12.99, 8:15 Uhr verkündet der STERN, dass Experten mit mehr Atomstrom aus dem osteuropäischen Ausland rechnen, wenn Deutschland aus der Kernenergie aussteigt. Diese Darstellung ist nicht vollständig; richtig ist, dass sich mit der politischen Öffnung Osteuropas, vor allem aber mit der weitgehenden Liberalisierung der Märkte für Elektrizität auf allen Handelsstufen Möglichkeiten zum Import von aus ökologischen und Sicherheitsgründen teilweise höchst bedenklicher Elektrizität ergeben. Solche Stromimporte können unter den heutigen Rahmenbedingungen nur erwartet werden, wenn in den verschiedenen Ländern entsprechende Kraftwerkskapazitäten und die technischen Möglichkeiten zur Stromübertragung vorhanden sowie die angebotenen Lieferpreise ökonomisch sehr attraktiv sind. Hier stellt sich die Situation in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich dar. Analysen des Öko-Instituts e.V. ergaben dazu: 1. Die technisch verfügbaren und wirtschaftlich attraktiven Importpotentiale sind zwar mit mehreren tausend Megawatt nicht unbedeutend, dennoch aber hinsichtlich der Mengen klar begrenzt. Es handelt sich nicht nur um Kernkraftwerke sondern in erheblichem Umfang auch um Kohlestrom aus Anlagen mit vergleichsweise niedrigem Standard. 2. Die entsprechenden Exportpotentiale sind vor allem für diejenigen Staaten zeitlich beschränkt, die in naher Zukunft der Europäischen Union beitreten werden und für die die Angleichung von ökologischen und Sicherheitsstandards eine wesentliche Rahmenbedingung darstellt. 3. Wirtschaftlich attraktive Importpotentiale werden unter den Bedingungen der liberalisierten Strommärkte in jedem Fall, und zwar weitgehend unabhängig von einer Klimaschutz oder Atomausstiegspolitik, auf den deutschen Markt drängen. 4. Unter den heutigen rechtlichen Rahmenbedingungen sind Elektrizitätsimporte aus ökologisch oder sicherheitstechnisch bedenklichen Kraftwerken nur bedingt beeinflussbar. Zu den trotzdem existierenden Möglichkeiten gehört z.B., dass auf eine direkte oder mittelbare Förderung entsprechender Kraftwerks- oder Infrastrukturprojekte aus öffentlichen Mitteln verzichtet oder eine Deklarationspflicht für Herkunft und ökologische Qualität des Stroms eingeführt wird. Als Ansprechpartner steht Ihnen Dr. Felix Christian Matthes in unserem Berliner Büro zur Verfügung Tel.: 030/280486-81. Das Hintergrundpapier "Führen Stromexporte aus Osteuropa die Bemühungen um Klimaschutz und Atomausstieg ad absurdum?" finden Sie als pdf-Datei unter www.oeko.de im Internet .
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